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Christoph Kobza

Man of simple pleasures: festivals, frinks & feuilleton.

26. 9. 2012 - 14:42

Madsen-Medley

Eine musikalische Zeitreise in Bildern durch das Schaffen von Madsen. Mal hart, mal weich, doch immer mit der gleichen Frisur.

Manche von euch erinnern sich vielleicht noch an die Anfänge jener Band, die heute zum fixen Inventar des deutschsprachigen Pop-Rocks gehört. Ganz sicher erinnert sich Thees Uhlmann daran, der über das Debütalbum der vier Herren, die damals noch zu fünft waren, folgendes in einem anerkannten Musikmagazin verkündete: "Die beste Debüt-LP, seitdem ich über Musik schreibe." Mit auf dem Erstlingswerk aus dem Jahr 2005 war der Song "Die Perfektion", ein Liebeslied, das ganz nüchtern betrachtet etwas an Petsch Mosers "Liebeslied" erinnern könnte. Was soll's. Bei den Sporties hat es drei Jahre zuvor ja auch geklappt, mit einer Rock-Schnulze den Durchbruch zu schaffen. Aber das Video zu "Die Perfektion" steht dem Video zu "Kompliment" um nichts nach. Blonde Schönheiten in Pelzmänteln, sich drehende Feuerräder und Produktionskosten, die das Jahresgehalt so mancher von uns überschreiten. Was kann man sich als Teenager mehr wünschen…

Auf "Goodbye Logik", Album Nummer zwei, welches ebenfalls vom Feuilleton gelobt wurde, konnte man dann auch die philosophische Seite der Wendländer entdecken. Vergleiche mit Tomte oder Toco kamen auf. Dazu trugen vor allem die Texte bei, die im Vergleich zum Debüt gehaltvoller waren und nicht gleich beim ersten Hören aufgingen. Ein Belegbeispiel ist etwa das Stück "Ein Sturm". Keine Wortspielchen, keine verspielten Harmonien. Das zeigt sich dann auch im Video, das, lässt man die Passagen weg, wo die Band im Bild ist, auch als Low-Budget Kurzfilm durchgehen könnte.

Dieser Erfolgsmelange aus vertonten Burgtheater-liken Texten einerseits und Hits, die bei keiner Teenager-Kellerparty fehlen dürfen andererseits, sind Madsen auch die nächsten beiden Alben treu geblieben. So mischten sich unter sentimental nachdenkliche Nummern wie "Mein Herz bleibt hier" oder "Verschwende dich nicht2 immer wieder ballermanneske Perlen wie "Liebeslied" oder "Nachtbaden".

Album Nummer fünf, das im August 2012 auf den Markt kam, trägt den Titel "Wo es beginnt". Und der Titel ist Programm. Madsen haben in den acht Jahren seit ihrem Debüt einiges erlebt. So wurden die Plattenfirma und das Management gewechselt, ein Unfall passierte, der bis heute Reha-Stunden nach sich zieht, und nach acht Jahren war eine Beziehung zu Ende.

Aus diesem Grund wurde für "Wo es beginnt" einiges geändert, ohne jedoch den eingeschlagenen Weg zu verlassen. Madsen haben dieses Album wie ihr Debüt wieder selbst aufgenommen und gemischt. Es wurde erstmals ein Duett aufgenommen und Keyboarder Folkert wurde durch Lisa Who ersetzt.

Die hart/weich, Zuckerbrot/Peitsche, Bobo/Prolo Gegensatzpaare sind erhalten geblieben. Auf etwas höherem Niveau, wie ich finde. So bietet der Mittanzsong des Albums ("Lass die Musik an") nicht nur leicht elektronische Züge, ebenfalls ein Novum für die vier Herren, sondern auch stärkere Textpassagen als frühere Lieder derselben Kategorie. Und "Baut wieder auf" ist ein gutes Beispiel dafür, wieso Madsen mit Tomte oder Toco verglichen wurden und diese Vergleiche teilweise auch berechtigt sind.

Tickets gewinnen!

Wir verlosen 10x2 Tickets für das Madsen-Konzert im Gasometer Wien am 12. Oktober 2012 unter all jenen, die uns folgende Frage beantworten können:

In welchem Verwandschaftsverhältnis stehen Johannes, Sebastian und Sascha Madsen zueinander?

Der Einsendeschluss ist vorbei, die GewinnerInnen wurden per Mail verständigt!

Johannes, Sebastian und Sascha Madsen sind natürlich Brüder.