Erstellt am: 19. 8. 2012 - 00:13 Uhr
Zwischen den Bässen
Das FM4 Frequency Festival 2012
Der Sound der Nacht:
Dubstep, Dubstep, Electro, Dubstep, Dubstep, Dubstep. Nach Stunden erschöpft es sich, die Dosis macht das Gift. Wir können auch zu anderen Sounds feiern und tanzen. Schwöre!
Gersin Livia Paya
Die Aktion der Nacht:
Die Nacht begann richtig, weil wichtig: Die drei Ladies von Etepetete haben sich bunte Wollhauben über die Köpfe gezogen, aus Solidarität mit Pussy Riot, die wenige Stunden zuvor zu zwei Jahren Haft verurteilt worden sind. Ein politisches Statement im sonst weitgehend sinnbefreiten Nightpark-Partykosmos. Vielen Dank für diese Aktion!
Gersin Livia Paya
Daniela Derntl
Die härtesten Partypeople der Nacht:
Modestep. Das britische Quartett rund um die beiden Brüder Tony und Josh Friend waren der zweifelsohne der Publikumsmagnet des Abends: Sänger Josh dirigierte routiniert wie Zubin Mehta die frenetische, aber brav folgende Crowd – die auf Zuruf Feuerzeuge schwenkt und sich bereitwillig auf den Boden setzt, um beim nächsten Drop wie eine Rakete durch die Decke zu gehen, so wie es Modestep selbst in der UK-Bass-Blogosphäre gelungen ist.
Sie sind ein weiteres Web 2.0 Phänomen, das unverschämt Hooks und Melodien aus altbekannten Hits klaut und live in einer fast klassischen Bandbesetzung mit Gesang, Gitarre, Schlagzeug, Bass, Synthesizer und CDJs den groben Dubstep-Schliff verpasst, ohne dass man ihnen böse sein kann. Die Jungspunde haben sich 2010 in Form gebracht und nach einigen Singles erscheint das Debüt-Album "Evolution Theory" im Oktober. Wer die Bühne rockt wie die Großen, feiert auch so: Modestep war die letzte Band, die um 6.15 im Backstage-Bereich noch anzutreffen und anzusprechen war. Sympathische Band, sowohl on als auch off Stage!
Daniela Derntl
Daniela Derntl
Die Blume der Nacht:
Nicht die zarte Pflanze von DJ Koze, sondern eine Rose. Doch der Rosenverkäufer hat leider nicht den Umsatz der Nacht gemacht. So viel ist sicher!
Daniela Derntl
Das billigste Getränk der Nacht:
Es gibt gratis Trinkwasser.
Daniela Derntl
Das Gerücht der Nacht:
Das Nightpark Areal wurde von einem großen, weitgehend geschmacksbefreiten Möbelhaus aufgekauft, das hier eine überdimensionale Lagerhalle bauen will. Das Gerücht, das es den Nightpark in dieser Form nicht mehr lange geben wird, kursierte schon im Vorjahr, doch es hält sich hartnäckig. Ohne die elektronische Spielwiese rund um die Kaserne wäre das VAZ-Gelände in St. Pölten und somit das Frequency für viele Festivalbesucher nur noch halb so attraktiv.
Daniela Derntl
Der Einsatz der Nacht:
Benga. Zuerst hat er auf der Mainstage gemeinsam mit Skream und Artwork als Magnetic Man für die Implosion der Subwoofer gesorgt, später ging es dann in der kleineren Halle mit Youngman MC mit fast identischen Sounds weiter. Godfathers of Dubstep, fleißige noch dazu.
Daniela Derntl
Der bestgelaunte Act der Nacht:
Koan Sound. Der Name spielt auf die Meditation im Zen Buddhismus an, doch akustisch sind die beiden Nonaned-Dubstep-Jongleure Jim Bastow & Will Weeks weit davon entfernt. Doch optisch steht ihnen das zufriedene Buddha-Lächeln ausgezeichnet. Spielen und dabei Spaß haben ist keine Selbstverständlichkeit bei einigen DJs und Acts im Nightpark, denn gerade in der Donnerstag Nacht dominierten die ernsten und fast desinteressierten Mienen der Musiker: kein Lächeln, kein Funkeln, keine ansteckende Begeisterung war in den Gesichtern von z.B. Erol Alkan oder Vitalic auszumachen. Wir wollen ja kein doofes Guetta-Grinsen, aber zu cool sein ist auch öd.
Daniela Derntl
Sicher nicht öd: Modeselektor, Camo&Krooked, Flux Pavillion und Gudrun von Laxenburg in der Samstag Nacht im Nightpark. To be continued…