Erstellt am: 18. 8. 2012 - 17:47 Uhr
Es hört nie auf!
Das FM4 Frequency Festival 2012
Müdigkeit? Ja. Aufgeben? Fehlanzeige. So lässt sich die Stimmung Freitagmittag am Campingplatz beschreiben. "Irgendwie ist man in dem Trott drinnen und man gibt einfach nicht auf. Schlafen kann man ja auch noch zu Hause", sagt eine Frequency-Camperin. Sie wirkt eigentlich noch recht fit, liegt in der Sonne und liest ein Buch. Liegen ist überhaupt die Hauptbeschäftigung heute: im Zelt im Schatten, in der Traisen.
Übers Aussehen und den eigenen Geruch ist man geteilter Meinung: von "eh okay" bis "scheiße" reicht die Einschätzung der eigenen Annehmbarkeit. Für die letzte Nacht schonen die Zeltplatz-BewohnerInnen die Kräfte, erfrischen sich mit einem Sprung in die Traisen oder mit einer Dusche.
Müdigkeit scheint sich am Zeltplatz breitzumachen, allerdings nicht in der Nacht wie mir erzählt wird: "Es hört nie auf! Weder um zwei noch um vier. Es ist zwar jeden Tag schon sehr zugegegangen, aber ich habe das Gefühl, dass es sich jeden Tag noch gesteigert hat!", sagen die Camperinnen.
Und auch am Tag ist die Party nicht vorbei: zwei besonders engagierte Menschen haben ihre eigene DJ-Anlage mitgebracht und legen direkt am Ufer der Traisen auf. Hier wird buchstäblich durchgetanzt!
Auch die Sanitäter vom Roten Kreuz haben das Festival bald überstanden. In den acht verschiedenen Stützpunkten, die über das Gelände verteilt sind, haben die 120 MitarbeiterInnen, bestehend aus Notärzten sowie Rettungs- und Notfallsanitätern bisher über 1500 PatientInnen versorgt – 400 davon allein letzte Nacht. Schwere Erkrankungen oder Verletzungen hat es aber nicht gegeben. Am häufigsten sind Schnittverletzungen und Sonnenstiche. Alkoholvergiftungen kommen dieses Jahr bisher eher selten vor, bei vielen Verletzungen ist Alkohol aber mitschuld.
Abseits der Musik
Bis die Bands endlich auf der Bühne stehen, gibt’s für die Nicht-So-Müden auch am Festivalgelände einiges zu entdecken. Wer gerne hart und wild aussehen will, aber Schmerzen fürchtet, kann sich am FM4 Stand ein Rubbeltattoo holen und sich das sogar von Stuart Freeman oder Clemens Haipl aufkleben lassen. Außerdem heuer neu: Der Art Park.
Eine Halle für die Performance-Kunst. Hier kann man sich beim Waste Cooking mit aus gedumpsterten Lebensmitteln zusammengestellten Speisen verwöhnen lassen, Künstlern beim Malen eines 3D-Bilds am Boden zusehen oder bei wüsten japanischen Tanzeinlagen zusehen. Vor allem ist der Art Park aber ein Ort, an dem es relativ kühl, ruhig und finster ist.