Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Fußball-Journal '12-27."

Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

15. 8. 2012 - 20:27

Fußball-Journal '12-27.

Der Testlauf gegen die Türkei - das abendliche Länderspiel in der Live-Analyse.

Auch in der neuen Saison begleitet das Fußball-Journal '12 (wie schon in den Vorjahren, zb Fußball-Journal '11) die heimische Bundesliga, den Cup, Nationalteam und ÖFB, den Nachwuchs, das europäische Geschäft und das mediale Umfeld.

Heute mit der schon traditionellen Live-Analyse bei ÖFB-Länderspielen: das Spiel gegen die Türkei im Wiener Happel-Stadion.

Der ÖFB-Kader:
Tor: Robert Almer (Düssel-dorf/D), Christian Gratzei (Sturm), Heinz Lindner (Austria). Auf Abruf: Lukas Königshofer (Rapid).

Abwehr: György Garics (Bologna/IT), Florian Klein (Salzburg), Aleksandar Dragovic (Basel/SUI), Emanuel Pogatetz (Wolfs-burg/D), Sebastian Prödl (Werder/D), Christian Fuchs (Schalke/D), Markus Suttner (Austria). Auf Abruf: Franz Schiemer, Andreas Ulmer (Salzburg), Manuel Ortlechner (Austria).

Mittelfeld: Yasin Pehlivan (Gaziantepspor/TUR), Veli Kavlak (Besiktas/TUR), Julian Baumgartlinger, Andreas Ivanschitz (Mainz/D), Christoph Leitgeb, Jakob Jantscher (RB Salzburg), Guido Burgstaller (Rapid), Zlatko Junuzovic, Marcel Sabitzer (Admira). Auf Abruf: Stefan Kulovits, Christopher Trimmel (Rapid).

Angriff: Martin Harnik (Stuttgart/D), Marc Janko (Porto/POR), Patrick Bürger (Mattersburg). Rubin Okotie (Sturm). Auf Abruf: Erwin Hoffer (Eintr. Frankfurt/D), Philipp Hosiner (Admira).

Abgereist ist Paul Scharner (HSV/D), der eine Stammplatz-Garantie wollte. Verletzt sind Marko Arnautovic (Werder/D) sowie David Alaba (Bayern/D), Christopher Dibon (Salzburg) oder Jürgen Säumel (Sturm).

Rücktritt: Martin Stranzl (Gladbach/D).

Nicht berücksichtigt: Ramazan Özcan, Ümit Korkmaz (Ingolstadt/D), Ekrem Dag (Gaziantep-Spor/TUR), Tanju Kayhan (Besiktas/TUR), Atdhe Nuhiu (EskisehirSpor/ TUR), Markus Berger (Odessa/UKR), Daniel Royer (Köln/D), Daniel Beichler (Hertha/D), Georg Margreitter, Florian Mader, Tomas Simkovic, Roman Kienast (Austria), Michael Madl, Manuel Weber, Darko Bodul (Sturm) uam
---------

Die U21 hat gestern in Norwegen 2:2 gespielt. Werner Gregoritsch hat alle Spieler eingesetzt:

Jörg Siebenhandl (2H Radlinger); Dilaver, Windbichler, Mally, Klem (61. Farkas); Schütz (2H Grozurek), Tobias Kainz (2H Prietl), Holzhauser (74. Sollbauer), Wernitznig (2H Meilinger); Schwab (2H Michael Gregoritsch), Weimann.

Der Kader
Tor: Samuel Radlinger (Hannover/D), Jörg Siebenhandl (Neustadt).

Abwehr: Patrick Farkas (Mattersburg), Emir Dilaver, Remo Mally (Austria), Michael Sollbauer (WAC), Richard Windbichler (Admira), Matthias Maak (Neustadt), Christian Klem (Sturm).

Mittelfeld: Tobias Kainz (Heerenveen/NED), Raphael Holzhauser (Stuttgart/D), Manuel Prietl (Mattersburg), Daniel Schütz, Christopher Wernitznig (Innsbruck), Marco Meilinger (Ried), Stefan Schwab (Admira), Lukas Grozurek (Rapid).

Angriff: Michael Gregoritsch (Hoffenheim/ D), Andreas Weimann (Aston Villa/ENG).

Auf Abruf waren Thomas Dau (Rapid), Christoph Riegler (St. Pölten), Momo Ildiz (Rapid), Marcel Ziegl (Ried) Marcel Ritzmaier (PSV/NED), Dario Tadic (Austria).

Verletzt/krank abgesagt haben Martin Hinteregger, Stefan Hierländer (Salzburg), Michael Schimpelsberger, Deni Alar, Christopher Drazan (Rapid) und Kevin Wimmer (Köln/D).

Verletzt sind Christopher Dibon (Salzburg), Florian Kainz (Sturm), Gernot Trauner (Ried).

U21spielberechtigt wären die ins A-Team berufenen David Alaba, Aleksander Dragovic, Heinz Lindner und Marcel Sabitzer.

Es fehlen: Daniel Royer (Köln/D), Georg Teigl (Salzburg), Manuel Sutter (St. Gallen/SUI), Kevin Stöger (Stuttgart/D), Marco Djuricin (Hertha/D), Christoph Knasmüllner (Ingolstadt/D), Dejan Stojanovic (Bologna/ IT), Lukas Spendlhofer (Inter/IT), Philipp Prosenik (Milan/IT), Marcel Büchel (Siena/IT), Robert Gucher (Frosinone/IT), Alexander Aschauer (Burghausen/D), Florian Hart (SönderjyskE/ DEN), Dieter Elsneg (KSV), Lukas Rotpuller (Austria), Radovan Mitrovic (Utrecht/ NED), Daniel Offenbacher (Neustadt), Richard Strebinger (Werder/D), Lukas Rath (Mattersburg), Robert Zulj (Ried) uvam.

-------

Abdullah Avcis Team Türkei:

Tor: Fehmi Mert Günok (Fenerbahce), Tolga Zengin (Trabzonspor), nachnominiert für den verletzten Volkan Demirel (Fener) wurde Cenk Gönen (Besiktas)

Abwehr: Hasan Ali Kaldirim, Bekir Irtegün, Egemen Korkmaz, Caner Erkin (Fenerbahce), Semih Kaya (Galatasaray), Ömer Toprak (Leverkusen/D).

Mittelfeld: Arda Turan, Emre Belözoglu (Atletico Madrid (SPA), Mehmet Topal (Fenerbahce), Selcuk Inan, Hamit Altintop, Umut Bulut Galatasaray), Gökhan Töre (Rubin Kasan/RUS), Nuri Sahin (Real Madrid/SPA), Sercan Sararer (Fürth/D).

Angriff: Burak Yilmaz (Galatasaray), Mustafa Pektemek (Besiktas), Melvüt Erdinc (Rennes/ FRA), Tunay Torun (Stuttgart/DEU).

Verletzt haben sich die berufenen Ismail Köybasi (Besiktas), Gökhan Gönül (Fener) und der jüngst der Schweiz weggeschnappte, in Feldkirch geborene Jungstar Kerim Frei (Fulham/ENG).

Nicht berufen: Sinan Bolat (Lüttich/BEL), Mehmet Ekici (Werder/D), Colin Kazim-Kazim Richards (Blackburn/ENG), Gökdeniz Karadeniz (Rubin Kasan/RUS).

Es fehlen Oldies wie Sabri, Gökhan Zan oder Hakan Balta von Galata, Ibrahim Toroman von Besiktas, Servet Cetin (jetzt Eskisehirspor), Mehmet Topuz oder Semih Sentürk von Fener. Es fehlt auch Bruder Halil Altintop von Trabzon und Ex-Frankfurter Cenk Tosun (jetzt Gaziantep).

Schade.
Zwei Aussetzer von Tormann Fehmi Mert Günok haben dafür gesorgt, dass dieser Test keiner sein hat können. Wenn es nach fünf Minuten und zwei Geschenken 2:0 steht, wenn das einen Gegner so aus dem Spiel nimmt, dass kein Duell in Augenhöhe möglich ist, dann gibt es kaum relevante Erkenntnisse, weil wir Spielsituationen gesehen haben, die es im Ernstfall nie/kaum geben wird.

Nach einem 2:0 Start lässt sich ein Match auch mit nur einem Drittel Ballbesitz und einer kaum existenten Teilnahme am Spiel über die Zeit schaukeln. Es hat halt nur genau keine Aussagekraft.

Und weil Deutschlang gerade gegen Argentinien verliert, sehe/höre ich schon die diverse Volltrottel, wie sie - gepackt von inkompetent durchgeführter Ergebnis-Spielerei - nun einen Sieg gegen das DFB-Team einfordern.
Gerade in diesem Zusammenhang ist so ein locker-leicht geschenkter Sieg wie dieses 2:0 ein echtes Danaer-Geschenk.

Ein seiner Bedeutung enthobenes Testspiel trudelt aus

In der 72. Minute kommt 7 Leitgeb für 10 Junuzovic und 20 Okotie für 11 Harnik - da bringt Koller jetzt für ihn zwei neue Leute, für uns alte Bekannte.
In der 84. kommt 30 Guido Burgstaller für Christian Fuchs (5), der fast vergißt seine Kapitänsbinde weiterzugeben, ein Sinnbild seiner verhuschten Performance. Dann kriegt sie Pogatetz.

Burgstaller setzt den auf links rüberrochierten Jantscher ideal ein, der schießt in der 85. knapp drüber - einer der viel zu wenigen Konterszenen in dieser zweiten Halbzeit. Und eine Minute später köpft Burgstaller den Tormann an - das war die erste echte 100%ige.

Dann unterhalten ein paar (angezogene) Flitzer das Publikum.
Das bringt die reichlich uninteressante 2. Hälfte ziemlich auf den Punkt.

In der 90. Minute dann ein rein symbolischer Wechsel: 6 Yasin Pehlivan kommt für Baumgartlinger.

Subs not used: die Tormänner Lindner und Gratzei, die Verteidiger Dragovic und Klein, die Offensivkräfte Sabitzer und Bürger. Nicht fit genug: Stürmer Janko.

Gezielte türkische Wechsel lassen ein brauchbares Spiel zu

Die Türkei wechselt, gezielt: 1 Tolga Zengin kommt statt des Unglücksraben der 1. Halbzeit, 24 Mert Günok; dazu bringt Avci zwei echte Stürmer: 13 Tunay Torun kommt für den von Pogatetz quasi azus dem Spiel gecheckten 14 Arda Turan und 16 Mevlüt Erding kommt statt 17 Burak Yilmaz.

Bringt das ein 4-1-3-2?
Nein.
Tunay Torun ersetzt Arda 1:1 als zentralen Akteur in der offensiven Dreierreihe des weiterhin aktivierten 4-2-3-1. Inan Selcuk ist wieder neben Emre zu sehen.

Almer hält auch den zweiten guten Ball, wieder ist es einer von Hamit Altintop, ein exzellent geschossener Freistoß von halblinks mit dem rechten Fuß aufs lange Eck, den er noch um die Stange lenken kann, Respekt.

In der 60. Minute kommt Nuri Sahin (10) für Kapitän Emre (5) - was Hamit Altintop zum Kapitän macht. Außerdem: (15) Mehmet Topal für Inan Selcuk (8).

In der 62. bringt Koller 8 Jantscher für 25 Ivanschitz, alsio einen noch deutlicher prononcierten Flügel für die rechte Seite. Und in der 63. nimmt die Türkei den 6. und letzten möglichen Wechsel vor: (22) Bekir Irtegün ersetzt in der Innenverteidigung den bislang sehr guten (2) Semih Kaya.

An Avcas System hat sich durch die Wechsel nichts geändert.
Topal und Sahin legen dann zwei flache Kurzpasses durch die Abwehr, hin zu Tunay Torun, der Almer überspielt, und den Ball knappest an der Stange vorbesetzt, wunderbar gemacht in der 65. Minute. Zwei Minuten später geht ein Suttner-Weitschuß auch nicht weit vorbei.

Eine Halbzeit ist gespielt - Rückschau/Vorschau

Noch setzt das türkische Spiel diese österreichische Mannschaft nicht unter den Druck, in dessen Turbulenzen sie dann fehleranfällig sind.
Das wird in dieser 1. Halbzeit nicht mehr passieren.
In der 2. dann wohl auch nicht, denn da wird wahrscheinlich so durchgewechselt werden, dass so etwas wie Nachhaltigkeit gar nicht mehr entstehen kann.

Offensiv geht bei Team Austria dann etwas, wenn man direkt mit Einmal-Berühren kombiniert, meist über die Seiten. Die Offside-Abstimmung klappt da noch nicht optimal.

23.500 Zuschauer, das geht. Die vielgefürchtete türkische Wand gibt es nicht wirklich, man geht pfleglich miteinander um.

Ballbesitz war 30/70, so wenig war das ÖFB-Team aktiv im Spiel. Corner hatte man etwa gar keinen.

Kann es in so einem Spielstand-Umfeld Erkenntnisse geben?

Österreichs engere Abwehr, grade nach der Scharner-Sache wieder unter gezielterer Beobachtung, macht einen unaufgeregten Eindruck. Garics und Suttner stützen Prödl-Pogatetz durch gutes Stellungsspiel und viel Laufarbeit, das passt. In Ballbesitz, beim Aufbau, gehen Prädl-Pogatetz weit auseinander und schieben ihre beiden Außenverteidiger so automatisch in eine offensive Anspiel-Position, das passt auch.

Baumgartlinger und Kavlak versuchen die Waage zwischen Ballereroberung und gezieltem Paßspiel zu finden, sind da ein wenig zu vorsichtig, kaum aggressiv. Aber das hat mit dem Spielstand zu tun, da ging schon noch mehr, da muss gegen Deutschland auch noch mehr gehen.

In der Offensivreihe bleibt interessanterweise Fuchs zwischen blass und unsichtbar. Während Ivanschitz von rechts immer wieder in die Mitte zieht (damit Räume für Garics schafft), hat der Neo-Kapitän weder Bälle noch Ideen. Junuzovic fällt neben seinen Offensiv-Aktionen auch als erster Verteidiger als Pressing-Taktgeber auf. Harnik ist in der vordersten Position verschenkt, weil es kaum Konterbälle gibt, die seine Schnelligkeit nützen.

Das Pressing funktioniert ganz gut, auch Filigrantechniker wie Ivanschitz haben kein Problem damit Foulspiele zu riskieren.

Almer spielt gut mit, macht beim Aufbau von hinten den Libero zwischen seinen beiden Innenverteidigern und hat den einzigen gefährlich Ball gut erflogen.

Eine 2:0-Führung, die für einen Test pures Gift ist

Für dieses Testspiel ist dieser Mert Günok Gift - was soll denn jetzt probiert werden, einen Zwei-Tore-Vorsrpung verteidigen? Wie realistisch ist sowas gegen Deutschland? Eben.

Das ÖFB-Team wird sich jetzt einigermaßen zurückziehen und versuchne Kontrolle zu halten und zu kontern - und dabei gut auszusegen und vielleicht erfolgreich abzuschließen. Nur das kann jetzt der Plan sein. Noch ist allerdings nicht viel davon sichtbar.

Sichtbar ist auch, dass die Türken auch ein 4-2-3-1 hinstellen: 24 Mert Günok; 6 Hamit Altintop, 2 Semih Kaya, 21 Ömer Toprak, 20 Caner Erkin; 8 Selcuk Inan, Kapitän 5 Emre; 9 Umut Bulut, 14 Arda Turan, 23 Sercan Sararer; 17 Burak Ylmaz.

Umut Bulut ist trotz der Nummer 9 der rechte Offensivspieler, der neue Fürther Sercan Sararer sein linkes Pendant, Wuschelkopf Arda Turan spielt zentral hinter Burak Ylmaz.
Selcuk Inan, der Mann für den tödlichen Paß, agiert sehr verhalten neben Kapitän Emre. Kaya ist der blonde der Innenverteidiger, Caner Erkin, der mit dem Zopf, ist der linke Verteidiger und Star Hamit Altintop macht den rechten Außenverteidiger.

Der in Deutschland geborene Ex-Real/Bayern-Star Hamit ist es auch, der in der 20. Minute Robert Almer mit einem guten Schuß zum ersten echten Eingreifen zwingt. Die logische Folge der Tatsache, dass seit der 10. Minute, als sich Avcis Team vom Schock erholt hat, nur noch die weiße Mannschaft spielt.

Selcuk Inan (8) spielt jetzt deutlich offensiver, fast schon neben Arda Turan (14), das schaut jetzt nach einem 4-1-4-1 aus.

Blitzstart, doppelter, und Kavlak macht sein Heimat-Tor

Unroutiniertes Zusammenspiel zwischen dem Ersatztorwart und der neu zusammengestellten Abwehr, Kavlak kommt an den Ball und hebt ihn ins leere Tor. In der zweiten Aktion in der 2. Minute.
Erinnert mich an das Geschenk des dritten ukrainischen Tormanns im Test vor der Euro.

Dass Match startet also mit einem 1.0-Vorsprung. Das kann interessant werden, weil es gegen einen an sich besseren Gegner nicht so oft passieren wird.

Zwei Minuten später ist auch das hinfällug: der zu schwache Tormann legt den durchstürmenden Harnik, Elferpfiff, Ivanschitz tritt an, sechste Minute, sicher ins linke Eck, 2:0.

Tormann Mert Günok ist bei Fener die Nummer zwei hinter Volkan Demirel; der ist verletzt, aber deshalb wurde er nicht nachberufen, er war schon im Kader. Zwei Torleute von derselben Mannschaft. Das ist (wissen wir von Lindner vs Grpnwakld) idiotisch.
Und jetzt spielt Mert Günok. Nicht Tolga Zengin von Trabzon, nicht Cenk Gönen von Besiktas, nicht der gar nicht berufene Sinan Bolat von Standard Lüttich. Naja.

Vor dem Spiel bleibt vor dem Spiel, Scharner bleibt Scharner

Es hatte so gut ausgesehen: das waren einmal praktisch alle der in Deutschlands 1. Bundesliga gemeldeten österreichischen Spieler gut in den ÖFB-Nationalteams integriert - und dann fordert Paul Scharner eine Fixplatz-Garantie, bekommt sie (logischerweise) nicht - zumal es mit Dragovic, Prödl und Pogatetz drei andere, zumindest gleichwertige Innenverteidiger (und ein solcher will der Paul beim HSV sein) gibt - und schon kommt es zum überflüssigen Abfgang/Eklat/Rücktritt.
Unnötig wie ein Kropf.

Ich will nicht ins etwas schwachsinnige (und kreuzfalsche) Scharner-eh-schwach-Gegrunze einstimmen - der Eigenwillige hätte schon ein wertvoller Teil der 2014ener-Quali-Crew sein können; auch ein von Teamchef Koller sehr Geschätzter.

Denn der hat ihn nicht aus Lust und Laune in den letzten Testspielen sowohl als auf der rechten als auch auf der linken Innenverteidiger-Position ausprobiert - das ist vielmehr ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für einen strategisch versatil einsetzbaren Akteur. In so einer Grundsituation des guten Einverständnisses (und am Montag war Scharner noch ein höchst umgängliches, trotz im Training erlittener Kopfverletzung, relaxtes Team-Mitglied ohne übertriebenen Führungsanspurch) und nach dem gelungenen Doppelpaß Koller-Scharner, was die Bekanntgabe des neuen befreienden Vertrags mit dem HSV betraf. mit der Brechstange Ego-Boost zu betreiben - keine gute Idee; ich verstehe das Unverständnis des ÖFB.

Die Testtruppe gegen die Türkei: überraschend aufgestellt

Scharner hätte wohl wegen der Verletzung und auch wegen des leichten Traininsgrückstands eh nicht von Anbeginn an gespielt; ebensowenig wie Marc Janko, der auch noch nicht vollfit ist. Dazu kommen die verletzt ausfallenden Alaba und Arnautovis und schon gilt es vier Plätze neu zu besetzen. Sollte man meinen.

Marcel Koller stellt aber deutlicher um: er probiert was. Christian Fuchs, der neue Kapitän, spielt links im Mittelfeld, Martin Harnik die vorderste Spitze. Das weist auf eine defensiver ausgerichtete Kontertaktik hin, die auch gegen den nächsten Gegner, Deutschland, angewandt werden könnte.

Kollers Elf, in rot.
Im Tor wieder 23 Robert Almer.
Rechts hinten 2 Garics, Innenverteidiger 15 Prödl und 4 Pogatetz, links hinten 13 Suttner.
In der Mittelfeldzentrale sind wie erwartet 14 Baumgartlinger und Alabas Back-Up 19 Veli Kavlak.
Die offensive Mittelfeld-Dreierreihe: rechts 25 Ivanschitz, zentral 10 Junuzovic und 5 Christian Fuchs auf der linken Seite.
Vorderste Spitze ist 11 Harnik.

Unerwarteterweise ist Markus Suttner der einzige Bundesliga-Spieler im Einsatz - die anderen zehn sind Legionäre, acht aus Deutschland, je einer aus Italien und der Türkei (Kavlak).
Die vom neuen Coach Abdullah Avci durch konzentrierteres Spiel wieder in luftige Höhen hochgezogene Türkei spielt in weiß mit 24 Mert Günok; 6 Hamit Altintop, 2 Semih Kaya, 21 Ömer Toprak, 20 Caner Erkin; 8 Selcuk Inan, Kapitän 5 Emre; 9 Umut Bulut, 14 Arda Turan, 23 Sercan Sararer; 17 Burak Ylmaz.

Das Spiel beginnt um 20.35. Anpfeifen wird sie der slowakische Schiri Valasek. Die Hymne wird von den meisten brav, aber schön falsch, nicht nur was den Frauen-Text betrifft, mitgesungen.