Erstellt am: 26. 7. 2012 - 18:25 Uhr
Something For The Weekend
In erster Linie ist ja in Wien das gesamte Wochenende über Popfest. Man soll da hingehen.
Wer ganz schnell ist, kann heute, Donnerstag, noch die großartigen Destroyer in der Poolbar Feldkirch erhaschen. Weichgezeichneter Indie-Pop kanadischer Prägung, geschmeidig von Soul durchwirkt, und mit allen die Liebe in die Welt hinausblasenden Saxophonen ausgestattet. Aber auch mit Trompeten. "Kaputt" von Destroyer war 2011 ein Album des Jahres, das steht nicht nur hier, sondern war letztes Jahr fast überall zu erfahren; live stellt die Band einen großen Freudentränenmoment neben den nächsten, eingebettet in die Aura eines niemals enden wollenden Slowdance.

Photek
Freitag
Die Poolbar bleibt verlässlich und hot gebucht: Neben der österreichischen Crew Atomique ist da ein Mann am Start, der sich kürzlich erst wieder aus der eigenen Asche zurück ins Leben manifestiert hat. Mit seinen 1997 und 1998 erschienen Alben "Modus Operandi" und "Form & Function" hat der englische Produzent Photek zwei heute noch gültige Standards in Sachen Drum'n'Bass-Longplayer gesetzt, im letzten Jahrzehnt war's dann recht ruhig um den guten Mann. Vor kurzem erst hat Photek einen feinen Beitrag für die immergrüne
"DJ-Kicks"-Reihe gefertigt und lässt auch wieder mit neuen eigenen Produktionen aufhorchen.
Im Cafe Leopold tritt der, ähm, Sänger/Songwriter Jesse Boykins III mit großer Band auf und zeigt, wie Soul und R'n'B in zeitgemäßer Montur klingen können und vielleicht auch müssen.
In der Pratersauna werden 5 Jahre Stadtpark Musik begangen, und zwar mit höchst opulentem Line-Up: Vornehmlich mit lokalen Plattendrehern, aber auch mit Gregorythme und dem immer herrlich dandyesken Argenis Brito vom tollen Label Cadenza mit Live-Performances.
Die Lila Eule in Graz wird von Ken Hayakawa und caTekk heimgesucht.

Morgan Geist
Samstag
In der Lila Eule gibt's heute eine Auftritt der schön versponnenen Elektropop-Band Allen Alexis.
In der Poolbar Feldkirch wird DJ Hell sein - Achtung - Teufelswerk verrichten. Verzeihung. Man hat schon von ihm gehört. Eigentlich immer gut.
Das Highlight der Woche - vom Popfest mal abgesehen - haben sich wie so oft Wolfram und Felix the houserat vom e-nix an die Decks der Pratersauna geladen: Morgan Geist. Morgan Geist. Gemeinsam mit seinem Partner Darshan Jesrani hat der New Yorker Produzent im Duo Metro Area schon vor über zehn Jahren diese ganze Neo-Boogie-Disco mit einem epochemachenden Album vorweggenommen und mit dem Stück "Miura" einen der zehn prägendsten Tracks der Nuller-Jahre veröffentlicht. Außerdem? Morgan Geist hat die absurde und absurd fantastische Compilation "Unclassics" zusammengestellt, noch bevor jedes zweite Wort neben dem Dancefloor "Italo" lautete. Er hat mit der Unterstützung von Junior Boy Jeremy Greenspan vor vier Jahren ein famoses Solo-Album aufgenommen und ist mit "Let's Make Mistakes", dem dritten Stück (in ebensovielen Jahren) seines aktuellen Projekts Storm Queen, wieder auf Kurs zum Titel "Track des Jahres". Eventuell nur knapp hinter "Runaways" von den Killers. Do it.