Erstellt am: 25. 7. 2012 - 13:55 Uhr
Alter nicht, meine Liebe
Ivan hatte irgendwo gelesen, dass sich das neue Album der „Queen of Pop“ schlecht verkauft, dass sie schon peinlich ist, wenn sie sich in ihrem Alter auf der Bühne entblößt und dass sie überhaupt nicht mehr das ist, was sie einmal war. Ich möge jetzt etwas darüber schreiben, meinte Ivan, weil das unheimlich viele Leute vor ihrem Wienkonzert interessiere.
Ich habe noch nie und werde mit Sicherheit nie ein Madonna-Konzert besuchen. Ich wusste nicht mal, dass sie ein Konzert in Wien geben wird und werde mit hundertprozentiger Sicherheit diesem Auftritt nicht die Ehre meiner Anwesenheit erteilen. Mir war auch ihr Auftritt in Sofia vor drei Jahren ziemlich egal. Ich habe nur später auf Youtube gesehen, dass es ihr auf der Bühne schlecht gegangen ist, sie gestolpert und fast heruntergefallen ist. Kann es sein, dass es mit Madonnas Karriere ab diesem Konzert bergab ging? „Na, warum springt sie auch so herum mit 50!“, meinte meine Mutter. Meine Mutter ist drei Jahre jünger als Madonna und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich vor großen Menschenmengen solche Kostüme anzieht.

EPA
Ehrlich gesagt finde ich Madonna schon irgendwie cool und respektiere ihre langjährige Karriere. Auf dem „Ray of Light“-Album gibt es sogar ein oder zwei ganz hörbare Lieder. Ich mag sie auch als Eva Peron in Allen Parkers "Evita". Die Rolle der argentinischen Politprinzessin ist wie geschaffen für Madonna - ein provinzielles Flittchen, das sich durch Sex zur Popikone hocharbeitet. Würde Madonna ein Konzert für 10 Euro geben, dann käme ich sicher vorbei! Die Ticketpreise von ihren Konzerten sind aber leider weit höher. Vor drei Jahren sang Madonna vor 60.000 Leuten in Sofia, heuer hat sie „nur“ 30 000 Tickets für ihren Wien-Gig verkauft.
All das ging mir durch den Kopf, als ich mir Ivans Sorgen über Madonna angehört habe. Ich fragte ihn, ob er zum Konzert geht, um ihr finanziell unter den Armen zu greifen.
„Nein“, sagte Ivan. „ Ich will nicht, dass sie noch 30 Jahre singt.“ Aber Madonna tue ihm schon Leid, sie habe sich so lange so viel Mühe gegeben. „Als ich 14 war, war ich in sie verliebt“, meint Ivan. Ich versuche ihm zu erklären, dass die „Queen of Pop“ damals 45 war. Für die Liebe gibt es keine Erklärung, meint Ivan. Und natürlich hat er recht. Lasst ihr eure Liebe nicht alt werden!