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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

18. 6. 2012 - 20:24

EM-Journal '12-49.

Das Spiel, das nicht 2:2 ausgehen durfte - die Live-Begleitung von Kroatien gegen Spanien, einem erschrocken machendem Zitterspiel.

Das EM-Journal 2012 begleitet täglich die Euro in Polen und der Ukraine, ähnlich wie schon das WM-Journal '10 beim letzten Großereignis.

Gruppe C. Spieltag 2: Italien - Kroatien 1:1 sowie Spanien gegen Irland 4:0

Spieltag 1: Spanien gegen Italien 1:1 und Irland - Kroatien 1:3.

Die Profile der sechzehn teilnehmenden Teams:
Gruppe A
Polen / Griechenland
Russland / Tschechien
Gruppe B
Niederlande / Dänemark
Deutschland / Portugal
Gruppe C
Spanien / Italien
Kroatien / Irland
Gruppe D
England / Frankreich
Schweden / Ukraine

Das alles im Rahmen des heurigen Fußball-Journals '12, welches sich - wie schon 2011 - mit den aktuellen Unwägbarkeiten dieses besten aller nicht lebenserhaltenden Systeme beschäftigt.

FM4 hat auch diesmal wieder ein EM-Quartier im Wiener WUK, mit Public Viewing, Moderation und netten Gästen. Für Regenwetter gibt es Indoors-Screens.

Heute bleibe ich beim Gipfel Kroatien gegen Spanien. Italiens Hausaufgabe gegen Irland wird erst spätnächtens genauer beobachtet werden.

Ein fast schon erschrockenes Fazit

Ich habs schon ausgeführt - Spanien geht exakt wie Deutschland durchs Turnier: ein bemühtes, ein herausragendes und ein verzittertes Spiel. Nimmt man die pekermansche Wechsel-Variante von Del Bosque dazu, bedeutet das höchste Gefahr für die KO-Phase. Insgesamt, was den selbstsicherheits-Faktor betrifft, steht Spanien sogar hinter Deutschland in der Schlange. Da wurde nicht frühzeitig und konzentriert genug gecoacht, gespielt und gearbeitet.

Noch enttäuschender, und deshalb zurecht draußen: Bilic Kroatien. Dabei war nicht so sehr die vorsichtigere Grundaufstellung das Problem, sondern die Angst vor auch nur einem kleinen bißchen kontrollierter Offensive. Das zeigte sich, als Bilic rebootete, wieder auf seine ursprüngliche Variante umstellte - denn auch da traute sich dann keine Spieler-Mehrheit bei Angriffen mitzugehen.

Warum das Team und Bilic nach dem erstklassigen Auftakt gegen die irischen Sparring-Partner und dem High-Class-Clash mit Italien nicht mehr Mut aufbringen konnten (schließlich geht es um fußballhistorische Meriten, die nur durch Risiko erreicht werden können), ist unverzeihlich.

Dann tragen die spanischen Nichtstürmer den Ball ins Tor

War das dann Abseits, Hands? Ich will nicht jammern, aber...
In der 87. lupft Cesc den Ball durch die Schnittstelle zu Iniesta, der ist auf gleicher Höhe, nimmt den Ball mit der schulter an, lupft weiter auf Navas, der in diesem Moment hinter ihm ist, aber bei Cescs Abspiel Offside war (ich weiß, neue Spielsituation...), der erreicht dann das Maximum: er läuft mit dem Ball ins Tor hinein.

In der letzten Minute kommt 11 Negredo für 8 Xavi, ein Gag-Tausch, aber es ist alles egal, Kroatien würde jetzt zwei Tore für einen Aufstieg brauchen. Dann in der 90. noch gelb für Jelavic, den der deutsche Kommentator dauernd nur JelEvic nennt, nervige Pfeife die. Und gelb auch für Rakitic in derr Nachpsielzeit, eh wurscht. Auch wurscht, dass Spanien in der 90. noch eine Chance hatte, aber den eigenen vor dem Tor liegenden Spieler anschoß.

Und wieder ein unnötig hysterisierte Schlußphase

Del Bosque korrigiert in der 73. Minute einen kleinen Irrsinn und bringt mit 10 Cesc Fabregas (für 21 Silva) einen echten zentralen, wenn auch keinen Stürmer. Es bleibt aber beim 4-3-3-0.

Dafür fährt Bilic seine Angriffe wieder zurück, Kroatien wartet wieder ab. Verstehe wer will. Das zerstört heute viel von seinem Nimbus.

In der 78. verzögert Cesc zweimal bei einer eigentlich schnell zu nützenden Einschuß-Chance. Auch das nervt massiv.

Die kroatische Konterkraft ist endenwollend: Perisic schließt mutlos ab; die spanische Zögerphase allerdings nutzen sie nicht im entferntesten aus. Im Gegenstoß in der 80. will Busquets in Mittelstürmer-Positon allein vor dem Tor noch einmal zurücklegen, das ist ganz übel.

Ohne echten Stürmer kommt die Wir-müssen-den-Ball-ins-Tor-tragen-Mentalität, die ich schon vergessen geglaubt hatte, wieder voll zum Tragen. Im Übrigen wäre Spanien aktuell nur Gruppen-Zweiter, fürs Viertelfinale kein Vorteil...

In der 81. kommt 22 Eduardo für 8 Vukojevic. Bilic löst seine Defensive im Mittelfeld auf, stellt jetzt auf ein 4-0-3-3 um.

In der 84. schießt Iniesta aus spitzestem Winkel, weil er im Zentrum eh niemanden anspielen kann.

Und wieder jammert ein Kommentator ein Elferfoul an, wurscht wo man hinschaltet, nur Winsler, ich mach jetzt den Ton weg.

Bilic rebootet Kroatien, Del Bosque macht den Pekerman

In der 61. Minute erinnere mich an den seligen Jose Pekerman und seine Wechselfehler die Argentinien 2006 die WM kosteten... Del Bosque bringt 22 Jesus Navas nicht für Silva oder Iniesta, sondern für 9 Torres. Jetzt stehen also drei Flügelspieler im Angriff und kein zentraler Mann mehr? Muss Silva das jetzt dort richten? Ist er der richtige für die Mittelstürmer-Position? Oder ist das ein 4-3-3-0? O-o-o!!

Wenn jetzt auch noch beim normalen Duell Strinixc-Navas Elfer gefordert wird...

In der 65. kommen 9 Jelavic für 21 Vida und 20 Perisic für 6 Pranjic. Bilic zieht also seine Variante zurück und holt seine Stammformation zurück, stellt jetzt wieder auf 4-1-3-2 um.

Ab jetzt ist alles wieder so wie in Spiel 1 und 2: 11 Srna, 5 Corluka, 13 Schildenfeld, 2 Strinic; 8 Vukojevic; 7 Rakitic, 10 Modric, 20 Perisic; 9 Jelavic, 17 Mandzukic.

Danach setzt sich Spanien im Strafraum fest. Und die Jammer-Fraktion in den Kommentator-Positionen beklagt einen Ellbogen von Mandzukic gegen Pique. Aufhören damit bitte!

Immerhin bringt die kroatische Umstellung sofort Leben und Chancen. Jelavic verfehlt einen Linkscross knapp (69.).

Spanien spielt jetzt seine Corner hoch hinein, das ist das einzige Zeichen dafür, dass man unbedingt ein Tor will. Jedes Tor hier ändert ja die Lage drastisch - der Sieger stößt den Verlierer aus dem Turnier; bei 0:0 oder 1:1 ist Spanien durch.

Die Fortsetzung des allzu Wenigen auch in Halbzeit 2

Beide Teams setzen sich gleich etwas forscher in Szene, um die Halbzeit in ihrem Sinn zu definieren. Bilic' Team hat in der Halbzeitpause wohl kapiert, dass man beim aktuellen Stand der Dinge draußen ist und unbedingt Tore braucht. Spanien muss so spielen, das wissen wir.

Spanien folgt übrigens Deutschland Schritt für Schritt nach: in Spiel 1 sind beide fast überfordert von einem taktisch exzellenten Gegner; in Spiel 2 beweisen beide Teams ihre Weltklasse; und in Spiel 3 mühen sich beide mit einer eher vorsichtigen Leistung ziemlich ab.

Und wieder (und wieder zu Halbzeit.beginn) brennen die Arschloch-Freudenfeuer im kroatischen Sektor und sorgen für beißenden Rauch. Das mag an TV-Schirm nicht wild aussehen, auf dem Platz ist das ein echter Augenzerfetzer.

Gelb für Strinic wegen eines Fouls (53.). Danach verfällt Spanien wieder in den Vorsichts-Modus der 1. Halbzeit, setzt sich minutenlang fest. Aber auch die kroatischen Gegenstöße bleiben ohne Nachdruck. Die kurze Druckphase der ersten paar Minuten ist verpufft - beidseitig.

Dann leitet Modric in deer 58. Minute einen Konter ein, lupft den Ball ideal auf den links mitgelaufenen Rakitic, der aber köpft 5 Meter vorm Tor Casillas an; und vernudelt nach Pique-Fehler auch den Rebound. Hallo wach?

Halbzeit-Tweet

Kroatien bereitet dem Top-Favoriten durchaus Schwierigkeiten, man steht defensiv enorm dicht. Im Vergleich zu Italien fehlt Bilic' Team aber die offensive Qualität, die sie bisher ausgezeichnet hatte. Die berühmten zwei Tore, die die Kroaten brauchen, werden sie so nicht in 360 Minuten schießen können.

Spanien ist deutlich zu zögerlich. Das hat nichts mit lässigem Abwarten, sondern eher etwas mit Sicherheitsdenken zu tun. Dabei sollten die Erfahrungen der letzten Tage genau davor gewarnt haben.

Nach der italienischen Führung wird alles neu gemischt

Denn in der 36. fällt das Tor für Italien, Cassano per Kopf. Und jetzt beginnt die Rechner/Spielerei... Und zu regnen beginnt es danach auch noch.

Mir kommt vor, dass den Spaniern heute der letzte Nachdruck fehlt, zumindest in dieser 1. Hälfte. Nur Kontrolle halten, das ist - frag nach bei Russland und auch bei der lange zitternden Deutschen - in so einem dritten Gruppenspiel zu wenig.

In der 44. Minute bekommt Srna eine gelbe Karte für ein Foul und quittiert sie höhnisch. Kein gutes Psycho-Zeichen sowas. Vor allem angesichts der kroatischen Tendenz zum überdrehten Bejammern der Ungerechtigkeit der Welt.

Das war nichts ab der 30. Minute, ich hoffe auf Besserung.

Und dann das spanische Geduldsspiel...

Nach zehn Minuten baut Spanien seinen handballmäßige Kreisläufer-Fußball auf, wartet geduldig auf die Lücken, spielt Kroatien mit Ballbesitz mürbe, läßt die Karierten dem Ball hinterherhecheln. Kroatien müht sich nach einer Viertelstunde schon in deutlich seltenere Gegenstöße. Ballbebesitz 78 zu 22, meldet laola1.

Ab der 18. Minute zerfasert das Spiel, Schiri Stark wäre beraten zusätzlich nicht allzu viel zu pfeifen.

In der 23. Minute probiert es dann Torres nach einem wunderbaren Ball und nachfolgendem Rechtslauf aus spitzem Winkel gegen Pletikosa und scheitert nur knapp. Kurz darauf probiert Sergio Ramos seinen ersten Turnierfernschuß. Ramos neue und absurde Kurzhaar-Frisur hat jetzt ein Stadium der Wiedererkennbarkeit erreicht, da bin ich froh. In der 24. Minute lässt sich sein Partner Pique dann nicht lumpen und probiert es auch.

Luka Modric, der Ballkünstler der Kroaten, setzt dann, als wollte er Xavi und Co kopieren, Pranjic ein, dessen Schüßchen ist der erste ernsthafte auf Casillas' Tor.

Ich hätte den (28.) von deutschen Kommentator in richtergnadenlosmäßigem Modus empört eingeforderten Elfer (Ramos trifft Mandzukic am Rand eines Duells so nebenbei, der Ball war schon weg) auch nicht gegeben. Das war erst in der Zeitlupe zu sehen, das ist eine Klugscheißer-Attitude, mit dem ich nicht mitkann. Corluka kriegt wegen Protest gelb, Bilic bleibt ruhig, ich geh retour zum ORF.

Uh, Silvas Ball in der 33. Minute, genial vors Tor gespielt, leider ist Torres nicht gestartet... Inhaltlich hat Kroatien nichts entgegenzusetzen, mir kommt vor dass man das auch irgendwie aufgegeben hat. Immerhin verfängt sich das offensive spanische Quintett immer wieder in den dichten kroatischen Doppelketten.

Die ersten Erkenntnisse der ersten Minuten

Über System, Spielanlage und Positionierung von Spanien bestehen weder Zweifel noch Unklarheiten: alles wie gehabt. Ich wiederhol's trotzdem.
Die Abwehr (Arbeloa-Pique-Ramos-Alba) ist mittlerweile (man vermisst ja Puyol) eingespielt, die Außen trauen sich nach vorne. Im Dreier-Mittelfeld ist Busquets der hinterste, halbrecht vor ihm macht Xavi, halblinks der bärtige Xabi Alonso den Achter. Rechts offensiv spielt der gern nach innen ziehende Silva, links sein Pendant Iniesta, Torres gibt den Mittelstürmer. Rochaden sind erlaubt und erwünscht.

Bilic hat sein Team nominell defensiver gemacht - in den ersten Minuten merkt man nichts davon; weil die kroatische Interpretation des Spiels weiter eine offensive bleibt.

Vida ist der neue, auch recht offensive Rechtsverteidiger; Strinic sein linkes Pendant. Offensiv spielt Srna an der rechten Flanke, Pranjic links. Vukojevic managt die Mittelfeldzentrale, vor ihm teilen sich Rakitic halbrechts und Modric halblinks den offensiven Raum, Mandzukic ist der Stoßstürmer.

Nach 7 Minuten unterbricht Stark kurz wegen der Rauchentwirkung der Augenreizer-Bengalos, die die kroatischen "Arschlöcher" (so nennt sie UEFA-Chef Platini) geworfen haben. Das ist kein Zufall, sondern ein vom kroatischen Verband, der ganz nah am hystersichen Nationalismus gebaut ist, durchaus mitverschuldetes Problem, macht mir die Sympathieverteilung auch ganz schnell ganz einfach.

Sportlich bestreitet Kroatien ein ausgesprochen enges ubnd forsches Pressing, das den spanischen Spielaufbau schwächt, taktisch ist das allerfeinst.
Erst in der 11. Minute kommt den Gegner so zu einer seiner gefürchteten Durchstecker-Chancen: Silva paßt auf Iniesta, der erwischt den Traumpaß aber nur mehr mit dem Fußspitzerl.

Die Ausgangslage vor dem Spiel...

SPANIEN

Tor: 1 Iker Casillas (Real Madrid), 12 Victor Valdes (Barcelona), 23 Jose Manuel 'Pepe' Reina (Liverpool/ENG).

Defenders: 17 Alvaro Arbeloa, 15 Sergio Ramos, 2 Raul Albiol (Real Madrid), 3 Gerard Pique (Barcelona), 5 Juanfran Torres (Atletico Madrid), 18 Jordi Alba (Valencia), 4 Javi Martinez (Athletic Bilbao).

Midfielders: 16 Sergio Busquets, 8 Xavi Hernandez, 6 Andres Iniesta, 10 Cesc Fabregas (Barcelona), 14 Xabi Alonso (Real Madrid), 20 Santi Cazorla (Malaga), 13 Juan Mata (Chelsea/ENG), 22 Jesus Navas (Sevilla).

Forwards: 21 David Silva (Manchester City/ENG), 9 Fernando Torres (Chelsea/ ENG), 7 Pedro Rodriguez (Barcelona), 19 Fernando Llorente (Athletic Bilbao), 11 Alvaro Negredo (Sevilla).

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KROATIEN

Tor: 1 Stipe Pletikosa (Rostov/RUS), 23 Danijel Subašić (Monaco/FRA), 12 Ivan Kelava (Dinamo Zagreb).

Abwehr: 5 Vedran Ćorluka (Tottenham/ENG), 21 Domagoj Vida, 3 Josip Šimunić (Dinamo Zagreb), 13 Gordon Schildenfeld (Eintracht Frankfurt/D), 4 Jurica Buljat (Maccabi Haifa/ISR), 2 Ivan Strinić (Dnipropetrovsk/UKR), 6 Danijel Pranjić (Bayern München/D).

Mittelfeld: 11 Darijo Srna (Shakhtar Donetsk/UKR), 8 Ognjen Vukojević (Dynamo Kyiv/UKR), 14 Milan Badelj (Dinamo Zagreb), 16 Tomislav Dujmović (Dinamo Moskva), 19 Niko Kranjčar (Tottenham/ENG -> Din. Kiev/UKR), 10 Luka Modrić (Tottenham/ENG), 7 Ivan Rakitić (Sevilla/SPA), 20 Ivan Perišić (Borussia Dortmund/D), 15 Šime Vrsaljko (Dinamo Zagreb).

Angriff: 22 Eduardo da Silva (Shakhtar Donetsk/ UKR), 9 Nikica Jelavić (Everton/ ENG), 17 Mario Mandžukić (VfL Wolfsburg/ D),18 Nikola Kalinić (Dnipropetrovsk/ UKR).

... könnte problematischer nicht sein. Unter der Vorraussetzung dass Italien drei Punkte gegen Irland holt, ist nur der Sieger dieses Spiels fix weiter. Bei einem 0:0 oder einem 1:1 wäre es Spanien. Bei jedem Unentschieden jenseits eines 0:0 oder 1:1 jedoch qualifizieren sich beide Teams; ach wie verlockend - Details hier.

Und da kocht natürlich das vielzitierte Vergleichs-2:2 zwischen Schweden und Dänemark bei der Euro 2004, das Italien damals in der identischen Ausgangslage den Aufstieg kostete, hoch. So leid es mir tut, das damalige 2zu2 war ein echtes, kein erschummeltes. Und sollte es heute zwischen Spanien und Kroatien wieder so laufen, dann kann es Italien ja als Treppenwitz abhaken. Dass nämlich die Nation, bei der Spieler wie Buffon, Bonucci oder Criscito heftig dementieren in absurde Wettbetrügereien verwickelt zu sein, durch zwei Mitspieler, die ebenso heftig abstreiten werden, sich abgesprochen zu haben, übers Ohr gehaut wurden. Da muss man durch, Schaden-und-Spott-mäßig.
Es gilt die Unschuldsvermutung.

zuzutrauen ist beiden Teams aber auch ein tolles Spiel mit offenem Visier: Spanien kann nicht anders, Kroatien hat bislang zwei begeisternde Spiele gezeigt.

Slaven Bilic' Kroatien hat sich im 1. Spiel gegen Irland mit einem offensiv wirbelnden 4-1-3-2 (bei Srna/Strincic-Angriffen sogar mit einem 2-1-5-2) hervorgetan:

1 Pletikosa; Kapitän 11 Srna, 5 Corluka, 13 Schildenfeld, 2 Strinic; 8 Vukojevic; 7 Rakitic, 10 Modric, 20 Perisic; 9 Jelavic, 17 Mandzukic. Wechsel: 19 Niko Kranjcar, 22 Eduardo, 16 Dujmovic.

In Spiel 2 gegen Italien schickte Bilic mutig dasselbe Team raus.
1 Pletikosa; Kapitän 11 Srna, 5 Corluka, 13 Schildenfeld, 2 Strinic; 8 Vukojevic; 7 Rakitic, 10 Modric, 20 Perisic; 17 Mandzukic, 9 Jelavic. Wechsel: 19 Niko Kranjcar, 22 Eduardo, 6 Pranjic.

Für Match 3 stellt Bilic nun vorsichtiger auf, zurecht. Er zieht den superoffensiven Srna vor und setzt Vida rechts hinten ein. Rakitic geht statt dessen in die Zentrale, dafür muss Jelavic draußen bleiben. Statt des offensiven Perisic links kommt Pranjic.
Das ist ein 4-5-1, die Kroaten werden das aber tendenziell als 4-1-4-1 interpretieren - außer Vukojevic kann das restliche Mittelfeld gar nicht nicht offensiv spielen. Auflaufen tut man wieder im schicken rot-weißen Karo-Muster.

1 Pletikosa; 21 Vida, 5 Corluka, 13 Schildenfeld, 2 Strinic; 8 Vukojevic; Kapitän 11 Srna, 7 Rakitic, 10 Modric, 6 Pranjic; 17 Mandzukic.

Spanien ging mit einer hochumstrittenen Formation ins erste Spiel - mit einer Aufstellung ohne Spitzen:

1 Kapitän Casillas; 17 Arbeloa, 3 Pique, 15 Sergio Ramos, 18 Jordi Alba; 8 Xavi, 16 Sergio Busquets, 14 Xabi Alonso; 21 David Silva, 10 Cesc Fabregas, 6 Iniesta. Wechsel: 9 F. Torres, 22 Jesus Navas.

Im zweiten Match vertraute Trainer Del Bosque wieder auf einen echten Mittelstürmer, liess Torres statt Cesc Fabregas auflaufen

1 Kapitän Casillas; 17 Arbeloa, 3 Pique, 15 Sergio Ramos, 18 Jordi Alba; 8 Xavi, 16 Sergio Busquets, 14 Xabi Alonso; 21 David Silva, 9 F. Torres, 6 A. Iniesta. Wechsel: 10 Cesc Fabregas, 4 Javi Martinez, 20 Santi Cazorla.

Del Boque bleibt nicht nur bei seinem 4-3-3, er kann und muss als Favorit nichts ändern und bleibt bei der Aufstellung von Match 2, spielt im Auswärtsdress, also in hellblau und schwarzen Hosen. Für Hymne und Fotis zieht man die klassischen roten Jacken über.

1 Kapitän Casillas; 17 Arbeloa, 3 Pique, 15 Sergio Ramos, 18 Jordi Alba; 8 Xavi, 16 Sergio Busquets, 14 Xabi Alonso; 21 David Silva, 9 F. Torres, 6 A. Iniesta.

Noch ungebraucht auf der Bank: 13 Mata, 7 Pedro, 19 Llorente, 11 Negredo.

Es ist der letze Abend im Bernstein-Stadion von Gdansk/Danzig, Spielleiter ist der Deutsche Wolfgang Stark. Das angekündigte Gewitter lässt noch auf sich warten.