Erstellt am: 20. 4. 2012 - 13:00 Uhr
Botanicula
Amanita Design
Hach Amanita, auf euch ist Verlass! Wenn das tschechische Independent Gamestudio Amanita Design ein neues Spiel ankündigt, dann weiß man, dass man sich bedingungslos darauf freuen kann, ohne enttäuscht zu werden.
Über die Links kannst du die betreffenden Spiele (an-)spielen!
Mit früheren Spielen wie Samorost oder Machinarium hat Amanita sich bereits einen Ruf als innovatives Gamestudio gemacht. Sie entwickeln Point & Click Adventures, so man ihren Spielen ein Label umhängen will. Wenn man die richtigen Objekte anklickt, dann tut sich was, dann geht die Handlung weiter. So weit so Point&Click. Amanita Games stechen allerdings aufgrund ihrer speziellen Art aus der Adventure-Masse hervor. Ihr Aussehen, ihr Sound, und die Atmosphäre, die sie vermitteln, macht Amanita Adventures zu Kunstwerken.
Das neueste Spiel, Botanicula, wurde bereits vor Monaten angekündigt und auf YouTube angeteased.
Mit Sehnsucht habe ich das Release seitdem erwartet, und dementsprechend das Spiel, sobald ich es endlich hatte, geradezu verschlungen (im metaphorischen Sinn). Und - ja, Amanita hat wieder einmal Wort gehalten.
Rette das letzte Samenkorn
In Botanicula bewegt man sich mit fünf samenartigen Baumwesen durchs Geäst. Der Baum wurde allerdings von bösartigen Parasiten befallen, die am besten als arachnoide Rußwölkchen beschrieben werden könnten. Und die saugen allen anderen Baumbewohnern das Leben aus. Es gilt nun, das letzte Samenkorn des Baumes vor den Parasiten zu retten. So die Rahmenhandlung. Aber für die Games von Amanita ist die Handlung eigentlich völlig nebensächlich. Was zählt, ist das Design, der Sound und die Animationen.
Amanita Design
Soundtrack und Score des Spiels kommen von der tschechischen Indie-Band Dva und wurden sogar beim Independent Games Festival mit dem „Excellence in Audio“-Award ausgezeichnet. Der Sound ist aber nicht nur supergut, sondern auch superwichtig, denn das Spiel funktioniert - so wie alle Amanita-Spiele - gänzlich ohne Sprache. Dadurch fällt es einem aber noch leichter, in die fremde, fantastische Welt einzutauchen.
Kunstvolles Spiel – spielerische Kunst
Die Rätsel sind nicht allzu schwer zu knacken (im Gegensatz zum letzten Spiel Machinarium) und wenn es einem nur darum geht, das Spiel möglichst schnell durchzuspielen, dann ist man auch relativ schnell am Ende angelangt. Dabei verpasst man dann aber das Wesentliche an Botanicula, nämlich das Genießen. Jedes Bild, jede Umgebung birgt viele, kleine Details: fremde Lebewesen, Geräusche und Überraschungen. Gewisse Objekte kann man immer wieder anklicken und immer passiert irgendetwas anderes. Andere Dinge erzeugen Sounds mit denen man spielen und eigene Klang-Collagen basteln kann. Studios wie Amanita Design erweitern die Grenzen und Möglichkeiten des Mediums Computerspiel. Botanicula ist eines dieser Games, die die (angebliche) Grenze zwischen Kunst und Spiel verschwinden lassen.