Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "No One Can Ever Know"

Eva Umbauer

Popculture-Fan und FM4 Heartbeat-moderierende Musikjournalistin.

18. 4. 2012 - 15:15

No One Can Ever Know

Noise-Indierock, Dreampop, New-Shoegazing, Post-C86. Call it what you want. The Twilight Sad aus der Nähe von Glasgow veröffentlichten kürzlich ihr drittes Album und spielen am Donnerstag ein Konzert in Wien.

Keine Vampirmusik

Albumcover Twilight Sad

Fat Cat

The Twilight Sad nennen den neuen Longplayer "No One Can Ever Know". Niemand kann jemals wissen. Wieder ein schlichter Titel von diesem schottischen Trio, aber zugleich ein verdammt großer. Bevor ich mich in die Musik von The Twilight Sad verliebt habe, hatte ich schon auf diese Band ein Auge geworfen, allein der Namen der Songs wegen. Sie hießen - ganz im Sinn des twee pop - "That Summer, At Home I Had Become The Invisible Boy" - ihre Debutsingle über einen 14 Jahre alten Jungen mit gebrochenem Herzen - oder "Talking With Fireworks/Here, It Never Snowed". Ja, so mondäne Dinge wie das Wetter finden immer wieder Eingang in den schottischen Pop. Die Schotten, so sagt man, hätten etwa vierzig Wörter für den Regen. "Last Year's Rain Didn't Fall Quite So Hard" hieß ein Stück am Debutalbum der Twilight Sad. 2007 war das, und das Fat Cat Plattenlabel in Brighton war es, das uns diese Band gebracht hatte.

UKTrio Twilight Sad

Fat Cat

Auch der nächste Longplayer von The Twilight Sad erschien via Fat Cat. "Forget The Night Ahead" hieß das Album mit Songs wie "Made To Disappear", "That Birthday Present" oder "The Room".

Epic Sorrow

The Twilight Sad spielen am 19.4.2012 im Chelsea in Wien und am 20.4. im PPC in Graz.

Als "folk with layers of noise" haben The Twilight Sad ihre Musik einmal beschrieben. Da rollt das "r" auf der Zunge von Sänger James Graham wie es nur Schotten rollen können, and they are doing it proudly so, eh klar. Diese "thick Highland brogue" an der so viel Romantisches hängt. Und da ist diese Wucht in den Songs, die die Zartheit aber nie erdrückt. Die Melancholie der Twilight Sad ist stets episch. Sie klingen ein wenig so, als ob Kevin Shields von My Bloody Valentine schottische Joy Division produzieren würde, sagte die britische Zeitung The Guardian einmal über The Twilight Sad. Am ersten Album war das jedenfalls so. Popmusik, die ins Herz schneidet. Mein Idlewild-Ersatz, aber noch viel dringlicher. Mit dem neuen Album dürfen jetzt auch schon mal Synth-Sounds rein in die Welt der Twilight Sad: Songs wie "Another Bed" oder "Don't Look At Me" weisen in diese Richtung. Synths? Hat doch jeder heute. Ja, schon, aber hier passen sie wirklich gut. Mehr New Order als Joy Division? Ja. Gut so.

Weitere Bands von Fat Cat Records:
Maps & Atlases, Breton, We Were Promised Jetpacks, Mice Parade oder Paws.

"No One Can Ever Know" von The Twilight Sad ist bei Fat Cat Records in Brighton, England erschienen und in Österreich im Vertrieb von Hoanzl.