Erstellt am: 9. 4. 2012 - 16:10 Uhr
Jagdfieber im Innsbrucker Wahlkampf
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Innsbruck geht in die heiße Phase. Das Web-TV-Projekt jagdclub.tv, von StudentInnen des Medienkollegs Innsbruck ins Leben gerufen, will am Ostermontag den Spitzenkandidatinnen und Kandidaten auf den Zahn fühlen, interaktiv und unkonventionell.
jagdclub.tv
Mikrofon abdrehen
Dass sich alle Spitzenkandidatinnen und Kandidaten, der im Innsbrucker Stadtsenat vertretenen Parteien, für die Premiere freiwillig ins Studio setzten, ist wohl dem Wahlkampf geschuldet. Scheinbar eine gute Plattform, um noch einmal in der letzten Wahlkampfwoche zu mobilisieren. Sieht man sich das Sendungskonzept an, entspricht es eher weniger den üblichen Konventionen einer Diskussionssendung. Die Zuseher können während der Sendung abstimmen, wann ein Studiogast schweigen oder die Diskussionsrunde überhaupt verlassen muss. Via Voting wird nach einer Jagdpause zur virtuellen Jagd geblasen, und dann können die Zuseher gnadenlos über die Inhalte abstimmen.
„Mitsprache ist moralische Verpflichtung“
Das Projekt jagdclub.tv ist das Abschlussprojekt von Studierenden des Medienkollegs Innsbruck. Unterstützt werden sie von Moderator Florian Rudig und Sendungsentwickler Tobias Pichler. Produziert wird die TV-Sendung in der Kulturbäckerei Innsbruck aus eigener Tasche. Mit dem Projekt wollen sich die MacherInnen kritisch mit den Machtmechanismen auseinandersetzten und gleichzeitig zeigen, wie man direkte Demokratie medial umsetzten kann. Denn Mitsprache sei eine moralische Verpflichtung, so Rudig. Nach der Wahl in Innsbruck soll die Sendung einmal im Monat live auf der Homepage gestreamt werden.
Heute Premiere
Den Livestream zur ersten Sendung gibt's auf jagdclub.tv
Heute, 9. April 2012 wird um 19 Uhr das erste Mal zur Jagd gevoted. Im Studio werden erwartet: Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Liste Für Innsbruck), Christioph Platzgummer (ÖVP), Helmut Kritzinger (Tiroler Seniorenbund), Marie-Luise Pokorny-Reiter (SPÖ), Sonja Pitscheider (Grüne), Rudi Federspiel (eigene Liste) und August Penz (FPÖ).