Erstellt am: 31. 3. 2012 - 19:00 Uhr
Die FM4 Charts vom 31. März
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Vor allem weil er ab sofort von der Bürde befreit ist, dass täglich in ihn „gereimt“ wird. Denn auch wenn diese Meldung vor dem Hintergrund, dass sich Bundesministerin Fekter gestern nicht an die Weisungen des Klassensprechers hielt und damit europaweites Gekichere auslöste, fast unterging, soll sie hier als Einleitung zu den heutigen Charts kurz festgehalten werden:
Der meist gelesene „Dichter“ der österreichischen Medienszene, Wolf Martin von der Krone, hört auf. Nachdem Wolf Martin (eigentlich: Wolfgang Martinek) vor seiner Tätigkeit bei der auflagenstärksten Zeitung des Landes eher im gesellschaftspolitisch linken Spektrum, unter anderem als Homosexuellen-Aktivist, unterwegs war, vollzog er mit Aufnahme seiner Dichter-Tätigkeit einen ziemlichen Turnaround. Vielleicht ein religiöses Erweckungserlebnis, eventuell gar ein nationales. Vielleicht auch ein Bussi- und Liebhaben-Defizit.
Fortan also schmückte sich Martin mit all jenen Feindbildern, von denen man bis heute glaubt, dass sie die Auflage weiter steigern. Also generell alles, was komisch ist. Komisch aussieht, komisch spricht, komisch lebt, über komische Dinge nachdenkt und komische Sachen sagt. Allen voran die ultimativ-komischen Gutmenschen.
Gar nicht so lustig fanden manche Menschen in diesem Land allerdings Martins jeden April wiederkehrende Andeutungen auf einen Geburtstag, der für einige offenbar noch immer Thema ist.
Für Wolf Martin ist die Sache mit dem Wind nun aus gesundheitlichen Gründen zu Ende, noch vor dem Staberl oder dem Hausmeister, da die Rache der Leser vor dem Dichter aber ebenfalls das Archiv ist, tät mich interessieren, welche Highlights ihr noch so im Kopf sausen habt?
Ich finde ja etwa „Erst hetzt der Gutmensch nur mit Worten/dann greift er tätlich an mit Torten./Dann wirft er Flaschen auf die Blauen./Was ist ihm als nächstes zuzutrauen“ recht bemerkenswert.
Das Forum freut sich darauf, ein paar dieser Dinge festzuhalten, sonst hat's am Ende wieder niemand so gesagt.
Ob sich ein gewisser Herr Andreas U. bereits für den Poesiekaiser bei Humboldt angemeldet hat und damit Martins Nachfolge übernehmen könnte, bzw. ob Martin selbst nun vermehrt Zeit für Wahlplakat-Oneliner hat, werden wir erst in einiger Zeit erfahren.
Giantree
Außer es schreit wieder jemand vor, wie in Kopenhagen.
Zur Musik, zu den Charts
Da hat es der diskussionslos dringlichste Frühlingshit, „We Are Young“ von Fun, nach Wochen an der Spitze nun nicht mehr geschafft, ganz oben zu bleiben und landet heute nur mehr auf Platz 4 – Platz 3 geht dafür erstmals an Santigold mit „Disparate Youth“.
Auf der 2 sind diese Woche die Tanlines mit „Brothers“ gelandet.
Und die neue Nummer 1 kommt aus Österreich, und zwar von unseren Artists der Woche: Giantree mit „Life Was Young“!
Oder um es mit einem Gedicht zu sagen:
„Die Katze sitzt auf der Matratze“.
Ein schönes Wochenende!