Erstellt am: 18. 3. 2012 - 16:07 Uhr
The Wu Tang is in the Building
Als Fan ein Interview zu machen, bzw gleich eine einstündige, nennen wir es mal, Lo Fi Talk Show aufzunehmen, kann schnell schiefgehen, zu einer Orgie der schleimigen Arschkriecherei werden. Soviel habe ich zwischen meinen ausgedehnten Nickerchens im journalistischen Grundkurs mitgekriegt.
natalie brunner
Im Fall von GZA und dem Wu Tang Clan ist mir das aber egal. "Enter the Wu-Tang (36 Chambers)" ist für mich seit 19 Jahren eines der wichtigsten Alben des Universums. Punkt ohne wenn und aber, erhaben über alle Kategorien. Und wollt ihr auch wissen warum?
Weil ich verwöhnter mitteleuropäischer Balg unter Umständen aufgewachsen bin, die so rein gar nichts mit dem zu tun haben, was GZA und seine Cousins RZA und Ol´Dirty Bastard erlebt haben als Teenager in Staten Island.
Als ich das Album zum ersten Mal gehört hab, hat es hat mich musikalisch umgehauen und auch die Reime
des Clans haben mich in ein Universum gezogen, das von einer Metaphorik asiatischer Philosophie und Kampfkunst und des Schachspiels durchzogen ist. Die Texte des Clans und allen voran die von GZA funktionieren auf mehreren Ebenen. Sie sind persönlich, autobiographisch und haben dennoch eine metaphorische Tiefe. Da hat auch das kleine Mädchen auf der anderen Seite des Ozeans etwas über das Leben gelernt.
Das Bedürfnis, GZA dafür zu danken ist stärker als jeglicher journalistischer Stolz oder berufliche Eitelkeit.
So, thanks for creating an universe. Und GZA lächelt nur in weiser Shaolin Meister Manier: "Music itself is an universe"
Modern Talking mit GZA: Montag, 19. März 2012 in der Homebase (19-22 Uhr)
In FM4 Modern Talking spricht GZA über die Analogien in der Kunst des Schachspiels und des Freestylens, die Beginne und den Fünf-Jahresplan des Wu Tang Clans, was für ihn einen guten MC auszeichnet und warum es ihn nicht glücklich macht, wenn ihm Menschen, die sich das Wu Tang Clan Logo auf die Stirn tätowiert haben, über den Weg laufen