Erstellt am: 28. 1. 2012 - 05:45 Uhr
Das Auge isst mit
DuMont
Henry Dimbleby / John Vincent: "Leon. Natürlich Fast Food. Ehrlich. Einfach. Gut." Dumont 2011
FM4 macht ein Kochbuch - eine gute Gelegenheit, das Kochbuch des Jahres vorzustellen: voilà, willkommen bei Leon.
2004 eröffneten Henry Dimbleby, John Vincent und Allegra McEvedy in der Carnaby Street in London das erste "Leon", ein gesundes Fastfood-Lokal. Fastfood und gesund? Bevor das einigen sauer aufstößt, verstanden wird darunter schnell zubereitetes Essen aus natürlichen Zutaten. Daran fanden viele Geschmack - schon ein halbes Jahr später wurde Leon als das "Best New Restaurant in Great Britain" ausgezeichnet.
Mittlerweile gibt es elf Filialen - und drei Kochbücher - eines davon auch auf Deutsch. "Leon. Natürlich Fast Food. Ehrlich. Einfach. Gut." ist zum Kochbuch des Jahres 2011 gewählt worden.
FM4 / Alex Wagner
Das Kochbuch ist vor allem eines: bunt. In kräftigen Farben wird hier Freude und Lust am Kochen verbreitet.
Eingeteilt in "Fast Food" und "Slow Fast Food" findet man schnelle Gerichte und solche, bei denen man während des Kochens gemütlich die ganze Sendung "Sunny Side Up" hören kann ...
FM4 / Alex Wagner
Ordnungsfetischisten werden bei dem Buch wohl nervös, wer sich aber eher inspirieren lassen will, ob von vielversprechenden Fotos, interessanten Speisenamen oder witzigen Randnotizen, kommt voll auf seine Kosten. In allerschönstem Retroschick blättert man zwischen Frühstücksideen zu "Sommer-Quickies" und "Party Food".
FM4 / Alex Wagner
Die Rezepte sind einfach nachkochbar, man weiß sofort, wie lange man wohl in der Küche stehen wird und verschiedene kleine Icons geben schnelle Auskunft über Fleisch, Zucker, Weizen oder gesättigte Fette.
Mein Lieblings-Icon ist eine kleine Teufelsgabel für "Schwelgerei": "Wir glauben daran, dass wir ab und zu über die Stränge schlagen sollten. Diese Gerichte - die man zu besonderen Gelegenheiten genießen sollte - beleben die Gemüter."
FM4 / Alex Wagner
Leon vermittelt das Gefühl, als wäre das ein Kochbuch von Freunden für Freunde. Immer wieder sind Fotos von Leuten eingestreut, die Gerichte beigesteuert oder nachgekocht haben. Urlaubserinnerunge, Partyfotos oder alte Kinderfotos.
Daneben alte Tapetenmuster, hübsche Illustrationen oder Fotos von Verpackungen, Kinderzeichnungen, Collagen und und und.
FM4 / Alex Wagner
Dennoch gibt es einen großen Schwachpunkt: Das Buch bleibt selten an der gewünschten Stelle offen. Die zwei Lesebändchen sind zwar hilfreich beim Wiederfinden der gewünschten Seite, angenehmer wäre es aber, wenn man nicht immer wieder mit dreckigen Fingern rumblättern oder mit Küchenutensilien das Buch offen halten muss.
FM4 / Alex Wagner
Euer ideales Kochbuch
Ein Kochbuch ohne Fotos würde er erst gar nicht in die Hand nehmen, meinte ein Freund mal. Er wolle eine ungefähre Ahnung haben, wie das Gericht letztendlich ausschaue.
Genau das sei nervig, hieß es von einer anderen Seite, gerade die Überraschung sei der Reiz, weil das Ergebnis eh immer anders ausschaue wie auf den Fotos ...
Wir würden von Euch gern wissen, wie Euer ideales Kochbuch ausschauen soll. Vorschläge und Ideen gerne hier: