Erstellt am: 9. 1. 2012 - 17:02 Uhr
Befristete Führerscheine ab 2013
Für die Bürger ist es keine billige Angelegenheit, die Behörden schwärmen dafür von den zahlreichen Vorteilen, die die befristeten Führerscheine bieten. Sie seien fälschungssicherer und gewinnen an Aktualität, sagt etwa Wilhelm Kast vom Verkehrsministerium.
Auf der Homepage des Verkehrsministeriums werden unter aktuelle Fragen rund um den neuen EU-Führerschein beantwortet.
"Es gibt viele Führerscheine, die haben schon sehr, sehr alte Fotos, wo sich die Betroffenen nicht mehr sehr ähnlich sehen", so Kast. Das würde jeder etwas anders beurteilen. "Die Leute sagen, sie erkennen sich eh noch, die Polizisten erkennen sie nicht mehr, was zu Konfliktsituationen auf der Straße führen kann."

bmvit
Teures Umtauschen
Ab 19. Jänner 2013 wird der EU-Führerschein jedenfalls nur mehr befristet ausgestellt. Alle 15 Jahre muss dieser verlängert werden, und das soll dann jedesmal €49,50 kosten. Bisher mussten Führerscheine erst dann umgetauscht werden, wenn es der Zustand des Papierscheins nicht anders zuließ oder der Fahrer nicht mehr auf dem Foto wiederzuerkennen war.
Bis wann muss der alte Schein umgetauscht werden?
Alle, die noch einen unbefristeten Führerschein, egal ob in Papier oder im Scheckkartenformat haben, müssen sich nicht stressen. Sie haben noch 20 Jahre Zeit, ihren Schein umzutauschen. Erst ab 20. Jänner 2033 müssen alle Führerscheine der aktuellen Scheckkarte entsprechen.
Verkehrsexperte Kast rechnet für heuer mit einem Ansturm auf die noch unbefristeten Führerscheine. Derzeit besitzen bereits 2,5 Millionen Österreicher den Scheckkartenführerschein. Rund drei Millionen haben noch immer eine alte Lenkerberechtigung aus Papier. Und viele von ihnen werden in den nächsten Wochen und Monaten einen unbefristeten Führerschein beantragen, vermutet Kast.
Recht viel sparen lässt sich dadurch aber nicht. Wer einen alten Papierführerschein hat und diesen noch heuer mit einem aktuellen Foto versehen möchte oder eine Namenänderung hat, schindet dadurch rein rechnerisch lediglich 6 Jahre heraus. Denn ab 2033 brauchen ohnehin alle einen befristeten Führerschein.
Gesundheitschecks nicht verpflichtend
Neben den Befristungen ist innerhalb der EU auch über verpflichtende Gesundheitschecks diskutiert worden, so wie es sie derzeit bereits in Italien, Spanien oder den Niederlanden gibt. In Österreich sind keine verpflichtenden Gesundheitschecks vorgesehen.
Alle 15 Jahre zum Fotografen?
Die Reaktionen auf die befristeten Führerscheine fallen derzeit zweigeteilt aus. Die einen murren schon jetzt darüber, jedes Mal wieder ein aktuelles Foto machen zu müssen. Die Passfotoindustrie und modebewusste Verkehrsteilnehmer, die nicht auf ewig mit ihren Frisurabenteuern von vor zwei Jahrzehnten konfrontiert werden wollen, können der Sache durchaus etwas abgewinnen.

APA/GEORG HOCHMUTH
Und Niko Alm? Man darf gespannt sein, ob er - spätestens im Jahr 2033 – mit einem aktuellen Nudelsieb überraschen wird...