Erstellt am: 7. 12. 2011 - 14:56 Uhr
Die FM4 Soundpark Tour
Fünf Tage wach in ganz Österreich! Mit Luise Pop, Ogris Debris und The Beth Edges auf FM4 Soundpark Tour. Bitte essen Sie gesund und achten Sie auf Ihre Elektrolyte.
FM4 Soundpark-Tour-Stopps:
Mi, 7.12., Innsbruck, Weekender
Do, 8.12., Dornbirn, Spielboden
Fr, 9.12., Klagenfurt, Haus der Architektur
Sa, 10.12., Linz, Posthof
Es ist kurz vor 21 Uhr als ich ins B72 rausche. Nieselregen, grauslicher Wind. Das typische Vor-Winterwetter, bei dem man sich gerne Zuhause einmummelt, Tee trinkt, blöde Serien im Fernsehen anschaut und dann spät in der Nacht völlig komatös einnickt. Auch die Stimmung im B72 wirkt anfangs so, als wäre die ganze Stadt wie ausgerottet in den eigenen vier Wänden verbunkert.
Alexandra Augustin/FM4
Tourtipp Nr.1: Bitte essen sie gesund!
Wird das heute noch was? Immerhin, drei wirklich gute Bands verschiedenster musikalischer Natur machen für knapp eine Woche gemeinsame Sache, Teilen sich Bühne und Tourbus um gemeinsam eine Tour zu bestreiten. Luise Pop, Ogris Debris und die Beth Edges. Unterschiedlicher könnten Musiken und Herangehensweisen an musikalische Zerfransungen nicht sein. Was wird das werden? Wer wird kommen? Indiepop und Elektrogefrickel unter einem Dach, wie werden die drei Bands den Gürtelbogen spannen?
Allen Vermutungen zum Trotz ist kurz nach 21 Uhr die Hütte plötzlich zum Brechen voll. Ein Dunstnebel liegt in der Luft. Und los geht es. Luise Pop betreten als erstes die Bühne.
Luise Pop
Alexandra Augustin/FM4
Luise Pop
Alexandra Augustin/FM4
Tourtipp Nr.2: Achten sie auf ein einladendes Erscheinungsbild
Von Abgeschlagenheit ist beim Konzert aber keine Spur. Müsste ich einem meiner Freunde zwischen Übersee und Lettland ein Mixtape aufnehmen, um ihm klar zu machen, was für tolle Musik eigentlich aus Österreich kommt, Black Cat wäre die Opener-Nummer auf Seite A. Der perfekte Popsong, ein Ohrwurm, der einem nicht mehr loslässt. Die perfekte Band. Und Sunset Boulevard wäre die Schlussnummer auf Seite B. Jep, jep! So wäre das.
The Beth Edges
Alexandra Augustin/FM4
The Beth Edges
Alexandra Augustin/FM4
Tourtipp Nr.3: Immer auf die Elektrolyte achten!
Bei den Beth Edges wird es plötzlich noch viel, viel voller im B72. Jubelrufe und Parolen nach jeder Nummer. "Tobi, du bist so romantisch", schreit ein sichtlich begeisterter junger Herr der Band und ihrem Sänger zu. Erste Schweißflecken machen sich unter den Armen und in den Kniebeugen breit. Bei der Band als auch im Publikum.
Die Beth Edges gehören zu den Bands, die wissen wie man auf der Bühne seine Lieder präsentieren muss. Eine perfekte Performance, Charisma, gut geschnittene Indie-Lieder. Jeder Song ein Hit. man kann den vieren nur gratulieren, dass sie sich gefunden haben um gemeinsam Musik zu machen. Man möchte sie sofort nicht nur auf Österreich-Tour schicken, sondern um die ganze Welt. Eine Bar in L.A., ein Club in Las Vegas, eine kleine Bühne irgendwo in Manchester, sie hätten alle auf ihrer Seite, selbst Mama und Papa - die eigenen Eltern werden sich beim Konzert und Heimspiel im Posthof in Linz das Konzert der Söhne übrigens auch brav anschauen. Doch weiter geht es nun im B72, Ogris Debris haben ein Kabelmonster mitgebracht, das gebändigt werden möchte. Wo was hingehört, wissen nur die beiden. Da wird einem ja schon schwindelig beim Hinschauen!
Ogris Debris
Alexandra Augustin/FM4
Bitte, wo gehört das alles hin? Hä?
Alexandra Augustin/FM4
Ogris Debris
Alexandra Augustin/FM4
Wo gerade ein Interviewpartner gesessen hat ist nur mehr ein riesen Schweißfleck
"Wir sind Ogris Debris aus Kuala Lumpur, unsere Lieder handeln von Möbeln, Vampiren, Tieren und Wegbeschreibungen". Mit diesen Worten eröffnen Ogris Debris ihr Konzert. Ogris Debris gelten als eines der spannendsten Musik-Duos hierzulande. Auf den Punkt gebrachte Vocals und Elektronikfrickeleien. Eine Menschmaschine, die gleichzeitig Regler bedienen, tanzen, rauchen und trinken kann. Lieder über sexy Sessel und pelzige Wohnungsgefährten. Daniel Kohlmeigner und Gregor Ladenhauf produzieren Musik mit Suchtpotenzial, zu der es sich schlecht still steht. Am besten, man versucht es erst gar nicht.