Erstellt am: 12. 12. 2011 - 19:00 Uhr
Kein Haken an der Sache
Wenn man – als Musiker oder Journalist – sozusagen beruflich täglich mit Musik zu tun hat, vergisst man gern, dass Musik eigentlich ein Weg zur Spiritualität ist. Falls das für euch jetzt etwas abgehoben klingt Es gibt da tatsächlich eine um die Welt vagabundierende Institution, die für MusikerInnen und Djs einen Ort kreiert, wo sie ihr Wissen und ihr Können teilen und, ja, gemeinsam dort etwas schaffen, das sie sich alleine nie zugetraut hätten.
red bull music academy
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Seit 1998 gibt es diesen Ort einmal pro Jahr auf unterschiedlichen Kontinenten: zuerst in Berlin, dann in Dublin, New York, Sao Paulo, Kapstadt, Melbourne und so weiter bis dieses temporäre Paradies für MusikerInnen heuer im Matadero in Madrid, in einem an die Arena Wien erinnernden ehemaligen Schlachthaus zwischengelandet ist. Die Rede ist von der Red Bull Music Academy.
red bull music academy
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Sympathischerweise meint Dorian Concept (der selbst 2008 in Barcelona noch "Student" war), dass er von den Participants mindestens genauso viel lernt wie umgekehrt. Das haben auch schon große Stars wie Theo Parrish oder Peaches erkannt.
Und so ergeht es heuer in Madrid Kalibern wie Erykah Badu, Andrew Weatherall, Trevor Horn oder dem RZA vom Wu-Tang Clan, die hier als "Guest-Lecturer" für ein paar Tage auf der Academy vorbeischauen, um ihre Lebenserfahrung mit den Participants zu teilen.
red bull music academy
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Trevor Horn hat von Frankie Goes To Hollywood über Grace Jones bis zu den Pet Shop Boys so ziemlich alles mit seinem superfetten Sound veredelt - also wer wenn nicht er hat Geschichten zu erzählen:
Nile Rodgers/Chic:
Die Music Academy schafft einen Rahmen, wo sich junge Talente mit den Godfathers auf Augenhöhe begegnen, mit ihnen am Sofa abhängen und in perfekt ausgestatteten Studios Sachen ausprobieren. Und als Draufgabe gibt’s dann Gigs, wie man sie normalerweise nicht erlebt. RZA spielt uns hier zum Beispiel seine wichtigsten historischen Einflüsse vor, passenderweise in einem Kino und das ganze heißt dann ...
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Neben RZA und den oben genannten sitzen in Madrid unter anderem auf der Lecture-Couch: Doom, Dubstep Wunderkind Pearson Sound aka Ramadan Man, Scuba uvm. Die Liste der Gastlecturer ist überwältigend. Für die 30 auserwählten Participants, die von allen Kontinenten anreisen, sind die zwei Wochen Music Academy ohne Übertreibung eine spirituelle Erfahrung. Mit Gänsehaut von der Lecture gehen sie dann in eines der neun Bedroom-Studios, wo sie gemeinsam jammen.
red bull music academy
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Und nach dem Jammen in den kleinen Studios werden die Ideen mit Hilfe des Academy-Studioteams (Marco Passarani, Dorian Concept, Robin Hannibal, Roman Flügel, Erik Breuer) und zum Teil mit den meist für ein paar Tage abhängenden Gastlecturern im großen Recording Studio umgesetzt. Dabei kommt es zu Kollabos, die das echte Leben so nie schreibt.
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Im Gegensatz zu den Anfangsjahren (die erste RBMA war 1998 in Berlin), wo die Music Academy sich noch ausschließlich um Clubmusik gedreht hat und daher fast nur Djs und elektronische Musik Produzenten eingeladen waren, sind bei der nunmehr 14. Ausgabe alle musikalischen Genres von Folk bis Hip Hop, von Soul bis Minimal Techno vertreten. Und von am Laptop herumfuddelnden Autodidakten, die keine Note lesen können bis zu virtuosen Musikerinnen ist alles da.
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Die nächste Ausgabe wird im Herbst 2012 in New York stattfinden. Wenn ihr dabei sein wollt: 2x30 Participants werden aufgenommen! Teaser Events gibt's im März 2012 in allen größeren österreichischen Städten und beim Springfestival in Graz.
Wer sich von den legendären Sessions inspirieren lassen will: Auf der Academy Website könnt ihr durch Videos und Pics aus 14 Jahrgängen scrollen! Egal auf welches Genre ihr steht, es sind garantiert auch ein paar persönliche Helden von euch dabei.
Und Zusammenschnitte von den Lectures sowie aktuelle Gastmixes und Shows aus dem weltweiten Netzwerk der Academy gibt's auch im RBMA Radio zu hören:
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