Erstellt am: 3. 12. 2011 - 09:00 Uhr
My Reality: Diktatur! Revolution! Was folgt jetzt?
von Heikel Ben Bouzid, Jörg Oschmann und Martin Maier
Sometimes Reality Check hands over its Saturday Special programme (12-13) to a member of our community who takes us inside their world, in a feature called FM4 - My Reality.
Nach 24 Jahren Diktatur müssen sich die Menschen in Tunesien neu orientieren. Wir begleiten die Studentin Soukaina und den Kellner Beshir vor, während und nach den ersten freien Wahlen. Die Geschichten, Ängste und Hoffnungen dieser Menschen spiegeln dabei die gewaltigen Veränderungen einer Gesellschaft an der Schwelle zur Demokratie.
Unsere zwei Protagonisten Soukaina und Beshir lassen uns an ihrem Alltag in Tunis teilhaben und erzählen uns von ihrem Leben in der Diktatur, ihren Ängsten in der Gegenwart und ihren Hoffnungen für die Zukunft.
Was eben noch wichtig war, ist nun überflüssig. Was zuvor unmöglich war, wird langsam alltäglich. Wir erfahren, wie verstörend und beängstigend gravierende Veränderungen sein können. Und welche Chancen darin liegen. Wir, das sind Heikel Ben Bouzid, Jörg Oschmann und Martin Maier, junge Filmemacher aus Wien.
Als Sohn tunesischer Auswanderer ist Heikel Ben Bouzid in Deutschland geboren. Jörg ist in der DDR aufgewachsen und hat die Veränderungen der Wiedervereinigung selbst gespürt. Alle drei haben sich dann während ihrer Studienzeit in Wien kennengelernt.
MartinMaierMedia
Die Idee
Heikel und Jörg hatten im Januar 2011 zum Beginn der tunesischen Revolution die Idee einen Film über die Menschen in dieser Zeit der Veränderung zu drehen. Ihr Fokus liegt dabei weniger auf den politischen Geschehnissen als auf den Emotionen, Ängsten und Wünschen der Menschen.
Wir haben auch entsprechende Fernsehsender weltweit kontaktiert, um das Projekt zu finanzieren. Leider waren die Sender nicht flexibel genug, weil das aus ihrer Sicht zu kurzfristig war. Für uns war das Projekt dann aber so wichtig, dass wir die Dreharbeiten vorerst aus eigener Tasche vorfinanziert haben. Wir haben uns einfach gedacht diese Chance bei so einem großen Ereignis dabei zu sein, kommt nicht so häufig, und die Leute in Tunesien haben es sich verdient, dass man ihrem Schicksal auch als Europäer Aufmerksamkeit schenkt.
MartinMaierMedia
Dreh in Tunis
Nach einer dreimonatigen Vorbereitungsphase inkl. Recherchereise haben wir jetzt im Oktober knapp vier Wochen in der Hauptstadt Tunis gedreht. Leider wurde in einer Drehpause unser Teamauto aufgebrochen und Teile unserer Filmausrüstung wurden gestohlen. Es erforderte große Flexibilität und Improvisationstalent rund um dieses große Ereignis hier in Tunesien, um noch geeignete, professionelle Filmausrüstung aufzustellen, weil zu dem Zeitpunkt alles vermietet war. Es ist uns trotz dieser Widrigkeiten gelungen, den Film entsprechend unserer Vorstellungen fertig zu drehen und wir sind sehr zufrieden mit dem Material.
Weitere Stationen
Derzeit sind wir im Schneideraum, um den Film noch vor Weihnachten zu schneiden. Der Film sollte dann nach der Bild- und Tonnachbearbeitung und Untertitelung der arabischen Interviews Anfang 2012 fertig sein. Wir haben auch bereits einen kurzen Teaser im Internet unter hellodemocracy-docfilm.com zur Verfügung gestellt.
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