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Christiane Rösinger Berlin

Ist Musikerin (Lassie Singers, Britta) und Autorin. Sie schreibt aus dem Leben der Lo-Fi Boheme.

26. 11. 2011 - 15:00

Herbst der Trennungen

Als Paar-Kritikerin geht einem das Herz auf: Promi-Pärchen machen Schluss.

So langsam, gegen Ende, zeigt der November sein wahres Gesicht. Neblig trüb ist es und den ganzen Tag über dunkel. Eine große Müdigkeit liegt über der Stadt Berlin und ihren Bewohnern. Keiner geht raus, alle haben schlechte Laune und jammern. Aber da muss man durch, da hilft es nur sich auf kommende Feste und die Glanzlichter des Alltags zu freuen. Zum Beispiel auf den alljährlichen Herbst der Trennungen.

Wie immer trennten sich auch dieses Jahr viele Prominentenpärchen in den Wochen vor dem Fest der Liebe, und da geht auch alle Jahre wieder der Paarkritikerin das Herz auf. In den letzten Tagen kamen stündlich neue Meldungen herein: Barbara Becker hat sich von ihrem belgischen Künstler Arne Quinze getrennt, und das, obwohl vor zwei Jahren auf verschiedenen Kontinenten tagelang geheiratet wurde und sie ihre tiefe Verbundenheit und Seelenverwandtschaft ausführlich bei RTL Explosiv zelebriert hatten.

Otto Waalkes und Eva Hassmann

dpa

Dann kam der nächste Schlag: Otto Waalkes und Eva Hassmann – aus nach 11 Ehejahren! Auch sie lebten auf verschiedenen Kontinenten – lag es daran oder an ihrem Konzept der offenen Beziehung? Der größte Knaller war natürlich das lang ersehnte Ehe - Aus zwischen Ashton Kutcher und Demi Moore. Sie reichte schweren Herzen die Scheidung ein, es gebe bestimmte Werte, die ihr "als Frau, Mutter und Ehefrau“ heilig seien, offenbarte sie dem US-Magazin "People”.

Das twitternde Promi-Pärchen hatte sich 2005 mit einer traditionellen Kabbalah-Zeremonie in Beverly Hills trauen lassen. Man kann es der eigentlich unsympathischen Demi Moore nicht hoch genug anrechnen dass sie mit ihrem Statement eine neue Bitterkeit in die Trennungskultur gebracht hat. Die ewig gleichen Verlautbarungen der Pressesprecherinnen: In immer noch großer Liebe und großem Respekt füreinander haben wir uns getrennt, will schließlich keiner mehr hören.

Ashton Kutcher und Demi Moore

EPA

2011 war doch im Nachhinen ein sehr gute Trennungsjahrgang. So hat das glücklichste Paar der deutschen Volksmusik Stefan Mross und Stefanie Hertel hat im September die Trennung (gähn) in Freundschaft verkündet. Neue Akzente setzten Arnold Schwarzenegger und Maria Shriver mit ihrem “Wir haben viel geredet und gebetet” aber das ist noch nichts gegen Jay Khan und Indira Weiß, die sogar eine neues Trennungs-Genre erfunden haben: Trennung, obwohl man gar nicht zusammen war.

Außerdem haben Jessica Biel und Justin Timberlake, Hape Kerkerling und Angelo Colagrossi, Keira Knightley und Rupert Friend dieses Jahr endlich einen Schlussstrich gezogen. Trotz dieser guten Trennungsnachrichten gibt es auch besorgniserregende Entwicklungen auf dem Trennungsmarkt.

Anscheinend ist es neuerdings unter frisch getrennten Promifrauen en vogue, nach Berlin zu ziehen, um hier ein neues Leben zu beginnen. Natascha Ochsenknecht ist schon da, Hassmann und Becker wollen nach kommen.
Nun ist Berlin zwar groß und man kann sich hier gut aus dem Weg gehen, aber was wenn sich die frisch gebackenen Singles nicht nur beim Prominentenfriseur Udo Walz ausheulen oder in den einschlägigen Edelrestaurants abhängen? Was ist wenn Ottos Ex ins Berghain geht und Barabara Feltus-Becker-Jonze in die Flittchenbar kommt?