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Conny Lee

Prokrastinative Hinterstübchen des Alltags

25. 11. 2011 - 18:21

Der Content Award 2011

Wir stellen euch ein paar der Gewinner vor.

Zum dritten Mal hat am Donnerstag im Wiener Medien Quartier Marx die Verleihung des Content Award stattgefunden. Mit dem Content Award prämiert die Stadt Wien Projekte aus diversen Medienbranchen und verschafft damit jungen Medienschaffenden eine öffentliche Plattform.

Luft-Tamagotchis

ein bitpet

urban bitLife

Stefan Fahrngruber, Matthias Maschek und Martina Schönherr wurden für urban bitLife mit dem Partnerpreis Smart City der Wiener Stadtwerke ausgezeichnet.

Das Projekt urban bitLife verwendet die Online-Daten von Luftgüte-Messstationen und übersetzt sie in spielerischer Form in eine App. Auf ihrer Homepage kann man sich die App downloaden und bekommt damit ein kleines tamagotchi-artiges Tierchen aufs Handy, das unmittelbar auf die Luftverschmutzung in der Umgebung reagiert. Befinde ich mich also an einem Ort, wo laut Messdaten die Feinstaub-, Ozon- oder Stickstoffdioxid-Belastung stark ist, dann geht es dem BitPet immer schlechter. Um es wieder zu regenerieren, muss ich mich in Umgebung mit besserer Luft begeben, also am besten in einen Park. Die App zeigt dem User auch die nächstgelegenen Regenerations-Orte an. Das BitPet veranschaulicht somit die Luftgüte unserer Umwelt. Vor einigen Tagen, als es in Wien zu einer Feinstaub-Warnung kam, starben eine Menge BitPets. Dadurch merkten die User den Feinstaub noch bevor die Warnung durch die Medien ging, so Matthias Maschek von urban bitLife.

Neuer österreichischer Trickfilm

Drei junge österreichische Filmemacher reichten ihre animierten Kurzfilme für den Content Award ein und kassierten glatt drei Auzeichnungen für ihre Arbeiten in den Kategorien Character, Short und Infoscreen Short. Benjamin Schwiczinsky, Johannes Friedrich Schiehsl und Conrad Tambour haben gemeinsam an der FIlmakademie in Ludwigsburg studiert und die drei Filme waren ihre Abschlussarbeiten. Außerdem haben sie zu dritt die Gruppe Neuer österreichischer Trickfilm gegründet. Sie wollen mit ihren Trickfilmen nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch eine spezielle, österreichische Erzählweise dafür finden. Dementsprechend auch der Österreich-Bezug in allen drei Filmen.

Johannes Friedrich Schiehsl erzählt in 366 Tage von einem Zivildiener bei der Rettung. Inspiriert ist sein FIlm von seinen eigenen Erfahrungen im Zivildienst.

Benjamin Schwiczinskys Film Der Heldenkanzler schildert den Aufstieg und Fall Engelbert Dollfuß'. Das Thema habe ihn schon immer interessiert, so Schwiczinsky, und er wollte den Film so gestalten, dass er für jeden zugänglich sei, egal wie viel oder wenig man über Dollfuß weiß. Und damit der Film auch international verständlich ist, wird in "Der Heldenkanzler" kein Deutsch oder Italienisch gesprochen, sondern nur Kauderwelsch, der rein phonetisch nach Deutsch oder Italienisch klingt.

In Der Besuch erzählt Conrad Tambour mit viel Humor und auf sehr österreichische Art und Weise von einem Sohn und seiner alten Mutter, die mitten in der Nacht ein Essen für drei ihrer Freunde zubereitet, die dem Sohn zufolge alle drei bereits tot sind. Für sein Projekt konnte Tambour Erwin Steinhauer und Erni Mangold als Sprecher gewinnen. Sein Film wurde auch bei den Filmfestspielen in Cannes vorgeführt.

Eine ganz private Fernbedienung

Gleich zwei Awards, in den Kategorien Apps und FemPower,
konnte die in Wien lebende US-Amerikanerin und Game Designerin Heather Kelley für ihre OhMiBod Remote mit nach Hause nehmen. Der OhMiBod ist eigentlich ein Vibrator, der speziell dafür entwickelt wurde, dass man ihn an den iPod anschließt. Der Vibrator übersetzt dann die abgespielte Musik in Vibrationen. Heather Kelley hat nun für diesen OhMiBod eine App entwickelt, mit der sich der Vibrator ohne Musik, dafür über Berührung des Touchscreens steuern lässt. Kontrollieren lassen sich auf diese Art sowohl die Intensität der Vibrationen als auch der Rhythmus.

OhMiBod Remote

OhMiBod Remote

Alle weiteren Preisträger des Content Award 2011 findest du hier.