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Simon Welebil

Abenteuer im Kopf, drinnen, draußen und im Netz

21. 11. 2011 - 17:39

Licht ins Dunkel: Ein Rückblick auf 2010

Letztes Jahr habt ihr 80.000 Euro für Licht ins Dunkel gespendet. Das Freunde-Schützen-Haus sagt Dankeschön.

FM4 für Licht ins Dunkel 2011
Wir unterstützen heuer Amber Med, wo Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos behandelt werden.

Der Unterschied könnte deutlicher nicht sein. Die ehemalige Trafik mit den schimmeligen Wänden, die als Anlaufstelle und Büro für das Freunde-Schützen-Haus in der Wiener Arndtstraße diente, hat sich zu einem Schmuckkästchen gewandelt. Die feuchten Wände wurden trocken gelegt, neu verputzt und ausgemalt. Eine Wand ist nun zur Hälfte in Lila gestrichen, die Farbe des Vereins Purple-Sheep, der das Freunde-Schützen-Haus betreibt; auf der anderen Hälfte prangt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Diese zu montieren wäre von großer Bedeutung für die BewohnerInnen des Hauses gewesen, meint Karin Klaric, die Obfrau von Purple Sheep, so können sie sich ihrer Rechte immer vergewissern.

Claus Pirschner

Kein Vergleich: Das Büro des Freunde-Schützen-Hauses im November 2010 ...
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... und im November 2011.

Der Raum dient nun nicht mehr nur als Büro und Beratungsstelle, sondern auch als Aufenthaltsraum für die BewohnerInnen. Die Sitzmöbel sind für alle möglichen Bedürfnisse adaptiertbar, ob für Therapien oder fürs Zusammensitzen.
Außerdem wurden gebrauchte Computer gekauft, an denen die SchülerInnen im Haus ihre Hausaufgaben erledigen und übers Web ihre Kontakte pflegen können.

Gleich hinter dem Büro ist der Raum, den Karin Klaric, den "Männerraum" nennt. Denn sie würden die meiste Begeisterung für den Tischfußballtisch aufbringen, der den Raum fast zur Gänze ausfüllt. Massiv und handgemacht dient diese Tiroler Spende zur Abendgestaltung all jener, die im Haus wohnen oder arbeiten.

Der Hof als Gemeinschaftsort

Durch das Fenster zum Hof hört man Baustellenlärm. An der Nordseite des Hofes wird gerade ein neues Wohnhaus hochgezogen. Aber nicht nur wegen der Baustelle ist im Hof momentan nicht viel los, es ist einfach zu kalt draußen. Im Sommer hingegen sind die Familien immer lange draußen beisammen gesessen, auf der neu errichteten Terrasse, und grillten, während die Kinder Fußball oder in der Sandkiste spielten. Der Umbau des Hofes wurde auch durch die Licht-ins-Dunkel-Spenden finanziert.

Das Licht ins Dunkel Projekt 2010: Das Freunde Schützen Haus

Pamela Rußmann

Der Hof voriges Jahr
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Der Hof heuer, mit überdachter Terrasse, Grillstelle und Sandkasten.

Über eine Treppe geht es hinauf in den ersten Stock. Hier wurden eine Gemeinschaftsküche und ein Kinderraum errichtet, die mit Sachspenden, Spielzeug- und Büchern, bestückt wurde.

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Der Kinderraum

Wohnraumknappheit

Im ersten Stock sind auch die meisten Wohnungen. Hier wurde der größte Teil der Investitionen getätigt. Die alten Unterkünfte wurden entrümpelt und renoviert, wobei den Großteil der Arbeiten die BewohnerInnen selbst erledigten, unter Anleitung von Facharbeitern. Die Bemühungen der sonst zum Nichtstun Verurteilten zahlten sich aus und sorgten für etwas Entspannung in der Raumknappheit.

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Förderung des Zusammenhalts

Neben den Umbauten konnten vom Spendengeld noch einige Kleinigkeiten organisiert werden, die den BewohnerInnen aber viel Freude bereiten und ihren Zusammenhalt stärkten. Kleinere Ausflüge, etwa in den Prater konnten unternommen werden und auch Schwimmbadbesuche sind durch die Spenden erstmals leistbar geworden.

Das Spendengeld habe vieles im Freunde-Schützen-Haus zum Positiven verändert, meint Karin Klaric, die schönste Veränderung, sei aber:

"Dass wir den Bewohnern und uns selbst vermitteln konnten, dass ganz viele Leute die Sache unterstützen, und das war mehr wert als das Materielle. Dass man weiß, es gibt ganz viele Leute, die sich für die Sache einsetzen, und die finden, dass das, was wir tun, richtig ist. Denn das vergisst man manchmal im Stress und in der Verzweiflung. Das hat sehr viel Hoffnung gegeben."