Erstellt am: 16. 11. 2011 - 15:15 Uhr
UFOs in Deutschland gelandet!
Es soll sich angeblich bereits im Jahr 2009 irgendwo in der Gegend um Baden-Württemberg oder Hessen zugetragen haben, als ein paar Ziegen vom Planeten GoatEborg auf der Erde landeten. Beim Studium der menschlichen Bräuche stießen sie dabei offensichtlich auf ein Kammerkonzert der dort wohnhaften Eingeborenen, die den schönen Klängen von Musikanten wie Napalm Death, Brujeria und ähnlichen Konsorten huldigten.
![© Milking The Goatmachine](../../v2static/storyimages/site/fm4/20111146/MTG_Promo01_web_body.jpg)
Milking The Goatmachine
Die Ziegen schienen Gefallen an deren schönen Weisen gefunden zu haben und speziell die kernig verzerrten Gitarren, die flott gedroschenen Trommeln sowie die bis zur Unverständlichkeit gegrunzten Texte entsprachen voll und ganz ihrem Geschmack. Leider hatten sie in der Eile ihre eigenen Instrumente auf GoatEborg vergessen, weshalb sie ihre Hufe zu menschlichen Händen umoperieren ließen, um fortan mit für Menschen gebauten Klangerzeugern loszuziehen und den Grindcore Helden des Planeten Erde das Fürchten zu lehren.
Meilensteine des Goatcore
![© Milking The Goatmachine](../../v2static/storyimages/site/fm4/20111146/ziege1_body_small.jpg)
Milking The Goatmachine
Aller Anfang ist schwer und waren die Brüder Goatleeb Udder (Voc., Drums) und Goatfreed Udder (Git.) sowie Tony Goatana (Git.), J.A. Hornlicker (Bass) und Frog The Farmer (Entertainer) unter dem Namen Milking The Goatmachine erst nur einer kleinen eingefleischten Gemeinde von Ziegenmilchtrinkern bekannt, verbreitete sich die Nachricht dieser über- wie außerirdisch heavy musizierenden Band wie eine Ziegenstampede über die ganze Welt. Nicht unwesentlichen Anteil daran haben sicher auch die epischen Werke "Back From The Goats...A Goateborg Faiy Tale" und "Seven... A Dinner For One", die schon zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Meilensteine des Goatcore galten.
Das dritte Jahr ihrer Ankunft auf der Erde feiern Milking The Goatmachine selbstverständlich gebührend mit ihrem dritten Epos "Clockwork Udder". Wie schon auf den ersten beiden Werken zieht sich eine Grundthematik durch das gesamte Album, gleichzeitig vervollständigt sich damit die Trilogie über die Beziehung Mensch/Ziege/Wolf im Allgemeinen sowie die vielfältigen Arten des Milch trinkens im Speziellen. War es auf dem Debüt noch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich in Songs wie "Goatthrower", "Surf Goataragua" oder "Sour Milk Boogie", wurden mit Album Nummer 2 schon "heißere Eisen" mit feiner Klinge angepackt. Die Zwischen...äh...menschliche Beziehung stand im Mittelpunkt und kein Blatt wurde da vor den Mund genommen. Songs wie "The Wolf Is Dead", "Milk Me Up Before You Go Go" oder das epochale "Ding Dong" beweisen das eindrucksvoll.
Uhrwerk Euter
![© Milking The Goatmachine Cover des Albums "Clockwork Udder".](../../v2static/storyimages/site/fm4/20111146/Milking The Goatmachine Clockwork_Udder__body_small.jpg)
Milking The Goatmachine
Mit "Clockwork Udder" schien nun aber nach zwei Jahren auf dem Planeten Erde die Zeit reif, um den gewaltigen Erfahrungsschatz mit den hier ansässigen Bewohnern aufzuarbeiten. Milking The Goatmachine grunzen deutlicher Klartext denn je. Das menschliche Dasein an und für sich ("Human Domestication"), das vielerorts bei Mitmenschen verbreitete "Lachen ja, aber nur im Keller" ("More Humour Than Human") und gar die bei einigen Besuchern von Festivals und Metalkonzerten bevorzugte Körpersprache ("Raise Your Horns") sind Themen, das nicht unbegrunzt bleiben.
Ob das alles nun irgendjemand glaubt, ist mir persönlich herzlich egal, trotzdem ist in der ganzen Geschichte vermutlich mehr Wahrheitsgehalt, als im Melodram um Hirsch Hansi, der lange Jahre glücklich im Wald gelebt haben soll.
Metal und lustig geht eigentlich gar nicht
Das alles mag einerseits ein großer Jux sein und jeglicher Spielart von Metal in Kombination mit "lustig" kann ich normalerweise wenig abgewinnen. Speziell deshalb, weil Protagonisten der Humor-Metal-Fraktion zumeist nur dumme Klischees aus den Achtzigern aufwärmen und im Grunde genommen das, was sie fabrizieren, nicht mal wirklich mögen oder in jungen Jahren sogar mochten und sich jetzt dafür schämen. Eine grausliche Einstellung. Milking The Goatmachine sind da die herausragende Ausnahme, setzen sich die Ziegenmasken auf und brettern so dermaßen auf den Punkt drauf los, dass man über die viel zu seltenen Alben von Brujeria nicht mehr traurig sein muss.
Napalm Death sind und bleiben mit Sicherheit die unbestrittenen Grindcore-Götter, Milking The Goatmachine sind aber eine der wenigen Bands dieses Planeten, die zumindest ein wenig an deren Thron sägen können. Wer immer ihr auch seid Jungs, macht weiter damit.
![© Milking The Goatmachine](../../v2static/storyimages/site/fm4/20111146/MTG_Promo04_Kl_body.jpg)
Milking The Goatmachine
Live auf dem Hatefest 2011
Demnächst gibt es Milking The Goatmachine auch im Rahmen des Hatefest live zu bestaunen, wo sie zusammen mit dem Celtic Frost Nachfolgeprojekt Triptykon, Kataklysm, Marduk, Azarath und Dawn Of Disease an folgenden Terminen auftreten werden:
- 6.12. Hafen, Innsbruck
- 7.12. Arena, Wien
- 16.12. Backstage, München