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Rainer Springenschmid

Punk & Politik, Fußball & Feuilleton: Don't believe the hype!

16. 11. 2011 - 01:03

Zwanz'ger-Haus plus eins

Das legendäre Wiener Zwanziger-Haus wurde als 21er-Haus wiedereröffnet. Gewinn Tickets zur Eröffnungsausstellung bei FM4 Kultur unter Freunden!

Nach drei Jahren Umbau wurde gestern der Bau wieder eröffnet, der in Wien Jahrzehnte lang unter dem Namen 20er-Haus bekannt war. Jetzt heißt das Gebäude 21er-Haus und ist der Ausstellungsraum des Belvedere für zeitgenössische Kunst.

die Vorderansicht vom renovierten 21er Haus

Belvedere, Wien / Wolfgang Thaler

Unten breiter und jetzt mit Keller: Das 21er-Haus ist das renovierte und ausgebaute 20er-Haus

Fast zehn Jahre ist das Gebäude im Wiener Schweizergarten zuletzt leer gestanden, in den Jahren zuvor war von seiner Bedeutung für Wien nicht mehr viel spürbar gewesen. Dabei war das "Museum des 20. Jahrhunderts", wie es offiziell geheißen hat, der erste Ort, an dem seit den Sechziger Jahren versucht wurde, den Wienerinnen und Wienern zeitgenössische Kunst nahe zu bringen. Manchmal gegen erbitterten Widerstand.

schwarz-weiß Foto aus den 60er Jahren mit Ausstellungsbesuchern, Statuen und Bildern

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst des 20. Jahrhunderts und ein Aufreger im drögen, grauen Nachkriegs-Wien: Eröffnungsausstellung des 20er-Hauses 1962

Nicht nur die Bildende Kunst, auch andere Kunstformen hatten hier ihren Platz: im Haus gibt es einen Kinosaal, interdisziplinäre Projekte waren genauso Teil des Konzepts wie Popkonzerte, darunter ein paar ganz legendäre: zum Beispiel das von DAF anno 1981. Wenn man Zeitzeugen glauben schenkt, dann war das Konzert eine Initialzündung - ein Ereignis, das alles auf den Kopf stellte. Es folgten die Fehlfarben, Human League, Cabaret Voltaire und viele andere.

Das Haus hatte immer schon den Anspruch, nicht nur museal zu funktionieren, sondern der Kunst auch Entfaltungsraum zu geben, Neues möglich zu machen.

Das 20er Haus in einer Schwarz-Weiß Aufnahme vom Skulpturengarten aus gesehen

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Das von Architekt Karl Schwanzer entworfene Gebäude war ursprünglich der österreichische Pavillon für die Weltausstellung 1958, im Jahr 1962 wurde er im Schweizergarten beim Südbahnhof aufgestellt. Die Adaptierung verantwortet mit Adolf Krischanitz ein Schüler Karl Schwanzers.

Das Museum des 20. Jahrhunderts ist inzwischen als MUMOK im Museumsquartier untergebracht, seit 2002 gehört das 20er-Haus zum Belvedere, das hier die Gelegenheit hat, seine Sammlung zeitgenössischer Kunst des 21. Jahrhunderts zu zeigen.

Erst der aktuellen Belvedere-Chefin Agnes Husslein ist es gelungen, Mittel für Renovierung und Erweiterung des Gebäudes aufzustellen. Das Haus ist jetzt unterkellert, im Untergeschoß hat die Sammlung des Bildhauers Fritz Wotruba ihren Platz gefunden.

rote Teppiche liegen und hängen im Ausstellungsraum des 21er Haus

Belvedere, Wien / Wolfgang Thaler

Rote Teppiche kreuz und quer: Der Künstler Markus Geiger setzt sich nicht gerade bierernst mit der Eröffnungssituation und mit der Rolle des Hauses als Repräsentationsort österreichischer Kunst auseinander.
eine Wand mit Künstlerportraits vor jeweils andersfarbigem Hintergrund, davor Monitore

Belvedere, Wien / Wolfgang Thaler

museum in progress

Das Belvedere fühlt sich, so erzählt Cosima Rainer, der Tradition des Hauses verpflichtet, nicht nur Museum für zeitgenössische Kunst zu sein (mit besonderem Augenmerk auf das Interdisziplinäre), sondern sie auch möglich zu machen – und gleichzeitig dem Auftrag des Belvedere entsprechend österreichische Kunst im internationalen Kontext zu präsentieren. Nur logisch daher, dass das Haus nun "21er-Haus" heißt.

FM4 Kultur unter Freunden: Gewinn Tickets zur Eröffnungsausstellung!

Bilder an den Innenwänden eines hölzernen Pavillons

Belvedere, Wien / Wolfgang Thaler

Oswald Oberhubers "Museum im Museum"

Wir verlosen 50x2 Tickets zur Eröffnungs-Ausstellung: "Schöne Aussichten". Für die Eröffnung des 21er Haus wurden Künstler eingeladen, die Fragen zur gesellschaftlichen und institutionellen Bedeutung des Museums stellen sowie das neue Haus und seine Geschichte thematisieren. Bis 8. Jänner werden Installationen/Arbeiten von: Lucio Fontana, Andrea Fraser, Marcus Geiger, Florian Hecker, Peter Kogler/museum in progress, Christian Philipp Müller, Oswald Oberhuber, Sasha Pirker, Sofie Thorsen, Lois Weinberger, Franz West und Heimo Zobernig sowie Filmprojektionen von Josef Dabernig, Pierre Huyghe und Wochenschauen des Filmarchiv Austria zu sehen sein.

Die Tickets verlosen wir unter allen, die uns bis 21. November folgende Frage richtig beantworten:

In welcher Stadt wurde das ehemalige 20er Haus ursprünglich erbaut?

Die richtige Antwort bitte mit Namen und Adresse (die Tickets werden per Post zugeschickt) an game.fm4@orf.at. Einsendeschluss ist Montag, der 21. November 2011, 12 Uhr mittags.

Das Gewinnspiel ist beendet (die richtige Lösung: Brüssel!) und die GewinnerInnen wurden benachrichtigt.