Erstellt am: 6. 11. 2011 - 22:30 Uhr
Buch Wien
Soll noch jemand sagen, Wien böte den Literaturinteressierten nichts:
Es gibt in jedem Bezirk mehrere Büchereien, und immer noch einige kleine fein sortierte Buchhandlungen neben großen Anbietern. Täglich finden irgendwo Lesungen oder Diskussionen zu Büchern statt, und es wird im MQ ebenso wie rund um die Burg gelesen. Offene Bücherschränke bieten das ganze Jahr über gratis Bücher an, und einmal im Jahr werden Bücher im großen Stil verschenkt.
Fehlte bloß noch eine große internationale Messe. Am besten eine, die in einem Atemzug mit der Frankfurter und Leipziger Buchmesse genannt wird, träumte man übermutig und veranstaltete 2008 erstmals die Buch Wien - eine internationale Buchmesse und Lesefestwoche.
Den Vergleich mit Frankfurt und Leipzig stellten dann allerdings auch die größten Optimisten nicht mehr an. Die Messe hatte im ersten Jahr wenig Charme, die meisten Stände wirkten steril und eintönig und die Lesungen auf den einzelnen Bühnen sorgten für eine teilweise nervige Akustik. Das Programm an unterschiedlichen Orten in der Stadt war zwar gut, aber häufig fanden zeitgleich mehrere interessante Lesungen statt – mit dem Ergebnis, dass viele von ihnen leider nur mäßig besucht waren.
Mittlerweile hat man Erfahrungen gesammelt und aus den ersten beiden Jahren gelernt.
BuchWien
Buch Wien 11
Die Lesefestwoche findet von 7. bis 13.11. statt, die internationale Buchmesse von 10. bis 13.11.
Messe Wien,
Halle D (U2 Station Krieau)
Trabrennstraße
1020 Wien
Und so beginnt am Montag, 7. November, die Buch Wien 11 und man darf gespannt sein, wie sie sich im dritten Jahr entwickelt.
Das Programm klingt jedenfalls vielversprechend und durchaus interessant - lesen doch AutorInnen wie Charlotte Roche aus "Schoßgebete" (am 13.11. auf dem Messe und noch mal abends im Rabenhof), Doris Knecht aus "Gruber geht" (am 10.11.), Daniel Wisser aus "Standby" (am 11.11.), und Karim El-Gawhary (am 12.11.) liest ebenso wie Dirk Stermann (am 11.11.) und auch Clemens Haipl (am 12.11. gleich zwei mal). Nicht verpassen sollte man Judith Schalansky - in der alten Schmiede am 11.11. und Tags darauf bei der Messe.
Die Qual der Wahl
Das Überangebot an zeitgleichen Lesungen existiert immer noch: So kann man sich am Donnerstag, den 10. 11. um 19 Uhr entscheiden zwischen Thomas Meinecke, Josef Haslinger (gut, der liest auch am 12.11. auf der Messe), Patrick Tschan liest aus "Keller fehlt ein Wort") und Michael Kupfmüller liest aus "Die Herrlichkeit des Lebens" (bei der Messe auch Tags drauf um 14:45 Uhr und um 16 Uhr) oder einer Lesung der "open mike"-PreisträgerInnen 2011 mit dem Juror Tillmann Rammstedt - den Prosapreis gewonnen hat übrigens Christina Böhm (Wien) und Joseph Felix Ernst (Nürnberg). Der Lyrikpreis des open mike ging an Sebastian Unger (Berlin).
Interessant sicher auch das Sachbuch von Steven Pinker "Gewalt - eine neue Geschichte der Menschheit". Und wer lieber einem äthiopischen Prinzen mit Stecktuch lauscht, könnte das auch bei einem "Kännchen – nur draußen" allerdings.
Daneben gibt es täglich Spoken Word Poetry und Slam Poetry, über Graphic Novels wird ebenso gesprochen wie über Comics (alle Jahre schön: der Comic Abend im phil am 11.11.)
Witzig sicher auch "Die radikale Absenz des Ronny Läpplinger" von Christian Saehrendt (am 13.11.) bzw. die Lesung daraus mit Robert Stachel (am 12.11.) und hinweisen möchte ich auch auf die Präsentation von Lyrix - Lies mein Lied (12.11.), das am Sonntag, 6.11., in "Im Sumpf" vorgestellt worden ist.
Eva Leutner
Wortlaut
Erfreulich auch die Lesungen der "Wortlautmenschen": Isabella Straub (13.11.), Annett Krendlesberger (10.11.) und Stefan Sonntagbauer (13.11.).
Karten zu gewinnen
Wer jetzt Lust auf die Buch Wien hat, kann Karten für die Messe gewinnen. Wir verlosen 10x2 Tickets.
Vielen Dank fuer die Einsendungen - die GewinnerInnen sind per mail informiert worden.