Erstellt am: 27. 10. 2011 - 19:20 Uhr
Der "We Bandits" Pop-Up Store
Sophie Pollak vom "We Bandits"-Team hat ganz kurze Haare. Kurz nach einem verpatzten Schnitt in Wien bricht sie nach Korea auf. Eine koreanische Friseurin überschätzt ihre Englischkenntnisse und verpasst Sophies dichten Haaren einen "High And Tight"-Haarziegel. Sophie bittet um die Haarschneidemaschine.
Gerlinde Lang
Gerlinde Lang
Pollak kommt herum in der Welt. Unter anderem in Korea findet sie nach Internetrecherche und Probebestellungen jene Einzelstücke, die sie in ihren temporären We Bandits Pop-Up Shop hängt.
Jetzt im Herbst sind das weiche Pullis, Jacken, Rucksäcke, viele Shirts für den Zwiebel-Look, auch Layering genannt, die heute auf Ästen im WUK Projektraum hängen. Genau drei Tage lang bis Sonntag.
Gerlinde Lang
Kommen Sie, kaufen Sie!
Ob Nische oder Superbrand, ein Pop-Up Store ist immer was Schönes: Der Zirkus kommt! Es ist Tupperware-Party! Heute hier, morgen fort! Einzelhandel trifft Eventmarketing. Sophie grinst. Ja, sie macht momentan einen Business-Kurs.
Natürlich spielt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle bei der koreanischen Sympathie, kein Stück soll über 300 Euro kosten, lieber wären Sophie eigentlich 200 Euro als Obergrenze.
Ursprünglich hingen Männer- und Frauenklamotten fifty-fifty bei "We Bandits". Inzwischen wird weniger Männerkleidung gezeigt, denn die faden Männer "kaufen nix! Manche kaufen aber interessanterweise etwas für ihre Freundin."
Gerlinde Lang
Sophie macht schon sehr lange in Mode. 2003 begann sie das Kolleg an der Modeschule Wien, führte ihr eigenes Label für Männer-Streetwear, war in Paris Teil eines Designteams, und danach verbrachte sie noch ein Jahr in der Modeklasse der Angewandten, wo dieser Klauenhandschuh entstand.
Lukas Gansterer
Madame Pop-Up möchte gar nicht so ins Rampenlicht geschleift werden. "Bei anderen Shops weiß man ja auch nicht, wer die Einkäuferin/Besitzerin ist." Das "We" im Namen vermittelt Stärke, ein geschlossenes Team. Während wir sprechen, hängen äußerst schicke junge Damen Pullover in drei Metern Höhe an die Wand, oder sortieren hasen- und hirschförmige Ringe in einen Setzkasten. Und da hinten, ist das nicht Joseph "Deph Joe" Boyewa, der die Turnschuhe sortiert?
Hirschhasen
Speaking of Hirschhasen: Der Schmuck ist sozusagen die Keimzelle von "We Bandits", und für den "Bandnamen" verantwortlich. "Ich bin anfangs mit diesem Schmuck aufgetaucht, und die Kundinnen haben gesagt: Das hast du aber billiger eingekauft, als du es jetzt uns verkaufst. Ja, so ist das nun mal! Dem wollten wir gleich den Wind aus den Segeln nehmen, unser Laden heißt klar und deutlich 'We Bandits'!"
Gerlinde Lang
Pop Up Öffnungszeiten:
27. - 30. Oktober 2011
13.00 - 22.00
WUK-Projektraum
Währingerstrasse 59
1090 Wien
Der "We Bandits" Laden reist seit Mai 2011 durch Wien, alle 4-8 Wochen für wenige Stunden sichtbar. Mittlerweile hat das Kuckucksei "sogar schon Stammkunden, die wir gar nicht persönlich kennen!"
Nächstes Jahr wird "We Bandits" auch in Österreichs Bundesländern aufpoppen. Und wer weiß, wenn alles klappt, werden die Banditen in einer eigenen Räuberhöhle sesshaft.
Und wenn sie nicht gestorben sind ... halt!
Ich hab noch einen Tipp: Im Wiener Loft steigt Samstag eine T-Shirt-Messe namens "Shirty".
Philippe Lapierre
An die 20 T-Shirt-Labels stellen sich vor, mit wilden Namen von "Consciuos Clothing" über "Roar With Us" bis hin zu, öh, "I Love My Penis".
Im "Shirt Yourself Corner" kann man sich sein eigenes Shirt entwerfen, und abends gibt's eine Party u.a. mit Denis Yashin, Beppo Ton und Disco Demons.
Fotograf Thomas und DJ Philippe haben mit ihrem Shirty-Kollektiv auf jeden Fall Bandenbildungs/Webshop/Party/Weltherrschafts-Ambitionen.
Ein nächstes "Shirty" für Jänner 2012 ist schon in Planung.