Erstellt am: 24. 10. 2011 - 12:30 Uhr
Tachyonen
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Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Arzt und der sagt Ihnen, er wird Sie mit etwas behandeln, das ist erfunden worden auf Basis eines Irrtums, es gibt bis heute keinen Beweis für die Wirkung, meistens passiert gar nichts, manchmal wird eine sinnvolle Behandlung dadurch verhindert, was schlimmstenfalls lebensgefährlich werden kann, er weiß das alles und macht es trotzdem, obwohl er am Ende seines Studiums einen Eid geschworen hat, so etwas zu unterlassen, dafür müssen Sie sich seiner Behandlung bedingungslos unterordnen, und es wird sehr teuer. Klingt kurios, würde man nicht haben wollen, wenn man krank ist und um Hilfe zum Arzt geht, heißt aber Homöopathie und wird von vielen Menschen, die sich ohne Weiteres Zurechnungsfähigkeit einräumen würden, ernst genommen.
Aber es geht sogar noch dreister. Stellen Sie sich vor, Sie gehen zur Therapie und der Therapeut sagt ihnen, er behandelt sie mit etwas, was es nur in der Theorie gibt, man kann es nicht messen, sehen, riechen oder fühlen, nur ausrechnen, und wenn es überhaupt existiert, was kein Mensch sagen kann, dann interagiert es mit Materie praktisch nicht, hat also sehr wahrscheinlich überhaupt keine Wirkung. Alles, was er macht, kann er sich frei ausdenken, es gibt keinerlei verbindlichen, nachvollziehbaren Codex, er wird Begriffe verwenden, von denen er keine Ahnung hat, was sie bedeuten, es gibt auch keinerlei Garantie, außer die, dass Sie ihm ein saftiges Honorar zahlen müssen.
Würde man die Praxis umgehend wieder verlassen, wenn man alle Tassen im Schrank hat, selbst wenn man an Globuli glaubt?
Tatsächlich geben Menschen aber nicht nur für Homöopathie freiwillig viel Geld aus, was schon kurios genug ist, sondern für noch absurdere Dinge wie Tachyonen-Therapien.
Dass Esoterikerinnen und Esoteriker keine Ahnung haben, was Tachyonen sind, goes without saying, da braucht man nicht zu fragen. Was aber die Naturwissenschaften dazu zu sagen haben, ist hingegen bemerkenswert, und darüber sprechen Martin Puntigam und Heinz Oberhummer.
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