Erstellt am: 16. 10. 2011 - 18:55 Uhr
Dichten und gewinnen
Ich weiß, Du kannst es kaum erwarten und wetzt in Deinem Sessel hin und her und Du hast recht: wenn etwas derartig Voluptuöses vor der Türe steht wie eine Ombudsmann Epiphanie, dann gibt es für Mehrzeller mit Belohnungszentrum in der Regel kein Halten mehr.
Wenn Du einen Meldezettel München und Umgebung besitzt, dann wohnst du in der Nähe des Epizentrums und kannst schon einmal anfangen, Dich schön zu machen. Und zu dichten.
flickr.com/Last Hero
Gewinne ein Meet and Greet mit dem FM4 Ombudsmann
Du kannst Dir nämlich eventuell das Eintrittsgeld sparen für das FM4 Fest im Muffatwerk und einen der größten Inspiratoren des Weltgeistes persönlich kennenlernen. Was musst Du tun, um mich zu treffen?
Ganz einfach: Schicke mir ein Gedicht, etwa so eines:
Ombudsmann, Du holder, oh,
falb und gilb ich schmachte,
sehne mich nicht sachte,
komm, ich brenne lichterloh.
bist der, den ich dachte.
Aber das ist noch nicht alles, das wäre zu einfach. Du sollst darin auch die beiden Namen Kurt Eisner und Staatstrojaner sich aufs inniglichste vermählen lassen. Der eine stand am Beginn des Versuchs eines menschenwürdigen Lebens im Freistaat Bayern, der andere steht, am anderen Ende. Die Verfasserinnen des besten Gedichts dürfen gratis auf das FM4 Fest und zu mir, auf die Bühne, und, der Verfasser des zweitbesten spart zumindest noch den Eintritt, darf aber nicht in meine Nähe.
Deine Gedichte schickst Du an ombudsmann@orf.at, sie werden umgehend in einem nicht objektivierbaren Auswahlverfahren bei Tageslicht, MESZ, gekürt. Und zwar von mir.
Und wenn mir eines besonders gut gefällt, dann sorge ich dafür, dass wir am Samstag im selben Raum Stickstoff und Sauerstoff in Kohlendioxid verwandeln können.
Die Eckdaten
Gewinne: 2 mal 1+1 Eintrittskarten für das FM4 Fest in München
Die GewinnerInnen wurden verständigt
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Der Ombudsmann kennt München nicht nur vom Hörensagen
Dieser Zwischentext hat übrigens recht. In frühen Jahren habe ich mich mit Leib und Seele an der Isar wichtig gemacht. Mein Vater verfügte zwar über ausgezeichnete Kontakte zum Österreichischen Rundfunk, mir hatte aber bereits die Universität den Kopf verdreht. Namentlich meine Alma Mater, die Ludwig Maximilians Universität, der ich mich bis heute stark verbunden fühle.
In München durfte ich turbulente Zeiten der Abnabelung vom Elternhaus erleben und habe dort 1967 immerhin auch meine spätere Ehefrau Ilse kennen gelernt, deren natürliche und doch atemberaubende Schönheit mich sofort überzeugen konnte. Sie selbst war damals sehr stark in der aufkeimenden Studentenbewegung engagiert, wobei in unserer Familienchronik der Terminus "Pariser-Mai" durchaus vom gängigen Geschichtsbild abweichend interpretiert ist, wenn du verstehst, was ich meine.
Obwohl meine Ilse selbst vermutlich dort von der Wasser- zur Luftatmerin geworden ist, will sie diesmal allerdings nicht mitkommen nach München, wahrscheinlich weil sie unsere letzte gemeinsame Reise nach Böhmen in derart guter Erinnerung hat, dass sie den Nachhall möglichst lange genießen möchte. Ich hingegen beherrsche Multitasking aus dem ff und kann Böhmen im Herzen tragen und München im Stirnhirn und freu mich auf Dich und Deine Poesie.
Servus.
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