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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

7. 10. 2011 - 17:48

Fußball-Journal '11-110.

Die Live-Begleitung zum EM-Qualifikationsspiel des ÖFB-Teams in Baku gegen Aserbaidschan.

Bundesliga, Meisterschaft und der Cup, der ÖFB und das Nationalteam, das europäische Geschäft, der Nachwuchs und die Irrsinnigkeiten im Umfeld: Das Fußball-Journal '11 begleitet wie 2010 auch 2011 wieder ungeschönt.

Heute mit dem Live-Ticker bei Länderspielen.

Das war das Hinspiel vom 8.10. 2010. Das ist die laola1-Taktikanalyse, das die von ballverliebt.eu.

Das A-Team spielt am Freitag um 18 Uhr in Baku in der EM-Quali gegen Aserbaidschan und am Dienstag, den 11.10. um 18 Uhr in Astana in der EM Quali in Kasachstan. Interims-Teamchef ist Willi Ruttensteiner.

Tor: Pascal Grünwald (Austria), Robert Almer (Düsseldorf/D), Jörg Siebenhandl (Neustadt).

Abwehr: Ekrem Dag (Beskitas/TUR), Florian Klein, Georg Margreitter, Manuel Ortlechner (Austria), Aleksandar Dragovic (Basel/SUI), Sebastian Prödl (Werder/D), Christian Fuchs (Schalke/D).

Mittelfeld: David Alaba (Bayern/D), Paul Scharner (WestBrom/ENG), Stefan Kulovits (Rapid), Julian Baumgartlinger, Andreas Ivanschitz (Mainz/D), Zlatko Junuzovic (Austria), Veli Kavlak (Beskitas/ TUR), Christopher Trimmel (Rapid), Daniel Royer (Hannover/D).

Angriff: Marko Arnautovic (Werder/D), Marc Janko (Twente/NED), Stefan Maierhofer (Salzburg), Philipp Hosiner (Admira).

Auf Abruf: Heinz Lindner (Austria) und Christopher Dibon (Admira) die beim U21-Team dabei sind, sowie Markus Suttner (Austria), Manuel Weber (Sturm), Erwin Hoffer (Eintracht Frankfurt/D) und Roland Linz (Austria).

Kurzfristig wegen Verletzung abgesagt haben: Emanuel Pogatetz (Hannover/D), Franz Schiemer, Jakob Jantscher (Salzburg), Martin Harnik (Stuttgart/D). Der nachnominierte Margreitter stand (wieso eigentlich nicht?) auf keiner Abrufliste (deren Sinnfrage sich somit wieder einmal stellt).

Verletzt: Jürgen Macho (Panionios/GRE), Christian Gratzei (Sturm), Thomas Schrammel (Rapid), Christoph Leitgeb (Salzburg), Thomas Pichlmann (Verona/ITA).
Noch nicht fit genug: Helge Payer, Guido Burgstaller (Rapid), Andreas Ulmer (Salzburg), Jürgen Säumel, Andreas Hölzl, Roman Kienast (Sturm) und auch György Garics (Bologna/ITA).
Noch nicht dabei: Martin Stranzl (Gladbach/D).

Aktuell out: Michael Gspurning (Xanthi/GRE), Alexander Manninger (Juve/ITA), Hans-Peter Berger (Admira), Andreas Ibertsberger (Hoffen-heim/D), Tanju Kayhan (Besiktas/TUR), Yasin Pehlivan (Gaziantep/TUR), Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt/D), Roman Wallner (Salzburg) - keine Spielpraxis. Sowie: Markus Berger (Academica/POR), Anel Hadzic, Daniel Beichler (Ried), Alexander Grünwald (Austria), Tomas Simkovic (Neustadt), Andreas Lasnik (Breda/ NED), Rubin Okotie (St.Truiden/BEL) uvam.

Der neue Teamchef Marcel Koller kommt erst zum 15.11.beim Testpiel gegen die Ukraine in Lviv.

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Der U21 Kader für die EM-Quali-Spiele (gestern gegen die Niederlande und Montag 10.10. um 20:30 Uhr in St. Mirren gegen Schottland). Die U21spielberechtigten (Jahrgang 90, 91, 92) Alaba, Dragovic und Royer sind zum A-Team hochgezogen worden.

Tor: Heinz Lindner (Austria), Samuel Radlinger (Hannover/D). Auf Abruf: Christoph Riegler (St. Pölten)

Verteidigung: Michael Schimpelsberger (Rapid), Kapitän Christopher Dibon, Richard Windbichler (Admira), Emir Dilaver (Austria), Florian Hart (LASK), Christian Klem (Sturm).
Auf Abruf: Patrick Farkas (Mattersburg), Maximilian Karner (Ried), Thomas Kral (Neustadt), Michael Sollbauer (WAC), Kevin Wimmer (LASK), Stephan Zwierschitz (St. Pölten).

Mittelfeld: Stefan Schwab (Admira), Thomas Hopfer (Grödig), Christopher Drazan (Rapid), Dieter Elsneg (Kapfenberg), Stefan Hierländer, Georg Teigl (Salzburg), Raphael Holzhauser (Stuttgart/D).
Auf Abruf: Florian Kainz (Sturm), Christoph Kröpfl (Kapfenberg), Daniel Schöpf (Altach), Daniel Schütz (Innsbruck).

Sturm: Deni Alar (Rapid), Dario Tadic (Austria), Andreas Weimann (Aston Villa/ENG). Auf Abruf: Michael Gregoritsch (KSV), Robert Zulj (Ried).

Hochgezogen aus dem Jahrgang 93 (der U19): Raphael Holzhauser (Stuttgart/D). Total hirnrissig: der noch U18spiel-berechtigte Michael Gregoritsch (Kapfenberg, Jahrgang 94) ist bei der U21 auf Abruf, anstatt bei der U19 Quali zu spielen.

Im November stehen noch zwei Quali-Spiele gegen Bulgarien (Hinspiel 10.11., Rückspiel 15.11.) an.

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Die U19 (Jahrgang 93) hat vorgestern das erste ihre drei Spiele in der EM-Vor-Qualifikation mit 3:0 gewonnen, in Amstetten gegen Malta. Freitag um 19 Uhr in Seitenstetten ist Albanien der Gegner, am Montag den 10.10. um 19 Uhr in Amstetten Dänemark. Die Top 2 steigen in die Elite-Runde auf. Teamchef ist Rupert Marko.

Österreich spielte gegen Malta mit: Strebinger; Petrovic (70.Simma), Neuhold, Spendlhofer, Peinsipp; Völkl, Krenn (77.Gartner), Ritzmaier, Stöger; Prosenik, Chabbi (66.Spiridonovic). Torschützen: Krenn (22.), Spiridonovic (70.) und Ritzmaier (73.)

Der Kader. Tor: Richard Strebinger (Hertha/D), Dejan Stojanovic (Bologna/ITA). Auf Abruf: Marc Traby (Vienna), Michael Höfler (LASK).

Abwehr: Stefan Petrovic (Hertha/D), Kapitän Florian Neuhold (Sturm), Lukas Spendlhofer (Inter/ITA), Gerald Peinsipp (St. Pölten), Fabian Hafner (Innsbruck), Pius Simma (FC Lustenau). Auf Abruf: Andreas Pfingstner (Hansa Rostock/D), Dominik Traunmüller (Unter-haching/D), Alexander Staudecker (Salzburg).

Mittelfeld: Marcel Ritzmair (PSV Eindhoven/NED), Christian Gartner (Mattersburg), Kevin Stöger (VfB Stuttgart/D), Robert Völkl, Daniel Krenn (Salzburg), Sebastian Wimmer (LASK).
Auf Abruf: Julian Rupp (FC Lustenau), Marvin Potzmann (Mattersburg), Aleksandar Simic (Anif/Salzburg).

Angriff: Seifedin Chabbi (Hoffenheim/D), Philipp Prosenik (Chelsea/ENG), Srdan Spiridinovic (Austria), Jannick Schibany (St. Pölten).
Auf Abruf: Christian Tschermanek (GAK), Alexander Rother (Sturm), Dominik Burusic (Bayern/D).

Out: Toni Vastic (Bayern/D).
Beachtlich: man umgarnt Dejan Stojanovic, den jungen Tormann, der zu seiner Zeit in Lustenau ignoriert wurde, jetzt wo er nach Italien ging und für die mazedonische U21 nominiert wurde. Besser spät als nie - Mateo Kovačić (Din. Zagreb, Jg 94) etwa ging - ebenso wie zuvor Moritz Leitner (BVB/92) oder Miro Slavov (Donezk/90) - verloren.

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Die aktuelle Kader der U18 finden sich im gestrigen Fußball-Journal.

Die U17 (Jg 95) spielt nächste Woche EM-Quali in Dänemark, am Mittwoch, den 12.10. in Brondby gegen Zypern, am Freitag, den 14.10. wieder in Brondby gegen Gastgeber Dänemark und am Montag, den 17.10. in Hvidovre gegen Italien. Coach ist Andreas Heraf.

Tor: Lucas Bundschuh (AKA Vorarlberg), Michael Drga (Salzburg). Auf Abruf: Markus Schöller (Ried),

Abwehr: David Domej (Rapid), Stefan Hager (Bayern/D), Florian Heinrich (Schalke/D), Francesco Lovric (Stuttgart/D), Florian Madlmayr (Hoffenheim/D), Daniel Rosenbichler (Admira). Auf Abruf: Maximilian Ertler (Eintr. Frankfurt/D),Kristian Rafajac (FAL Linz),

Mittelfeld: Markus Blutsch (FAL Linz), Michael Brandner (Salzburg), Sinan Bytyqi (Admira), Florian Grillitsch, Philipp Koglbauer (St. Pölten), Peter Michorl (Austria). Auf Abruf: Alexander Bauer (FAL Linz), Lukas Strobl (Sturm), Manuel Waltl (Salzburg).

Angriff: Valentin Grubeck (FAL Linz), Andreas Kuen (Innsbruck), Oliver Markoutz (Bayern/D), Alexander Taschner (AKA Burgenland). Auf Abruf: Bernhard Gschweidl (St. Pölten), Sebastian Drga, Matthias Felber (Salzburg)

Out: Ivan Lucic (Austria), Thomas Mayer (Stuttgart/D), Markus Wurglitsch (Admira), Jonathan Scherzer (1860/D), Filip Faletar (Villareal/SPA).

Die U16 (Jahrgang 96, Coach Hermann Stadler) testet am 9.11. in der Schweiz.

Wie hart auch immer die aktuellen Verteilungs-Kämpfe innerhalb der heimischen Fußball-Seilschaften laufen - das wird erst wieder ab 20.15 ein Thema, wenn die im Hass auf die ausländische Lösung und ÖFB-Sportdirektor Ruttensteiner einigen Rädelsführer des antiquierten Austro-Systems ihre wegschwimmenden Felle beweinen dürfen.

Bis dahin gilt das, was auf dem Platz passiert.
Und zwar auf dem Kunstrasen in Baku, Azerbaijan, Aserbaidschan, whatever.
Und zwar das, was die Zwischendurch-Mannschaft, die sich drum kümmern muss den 4. Platz in der EM-Quali-Gruppe anzusichern, dort erreicht.
Ob das schon besser ist, weil von einem echten Trainerteam und nicht von Didi und den Trottelsager-Buam vorbereitet.

Um das geht es jetzt, ab 18 Uhr.

17:55 - Österreichs Aufstellung ist sehr vorsichtig

1 Pascal Grünwald; 13 Ekrem Dağ, 15 Sebastian Prödl, 2 Aleksandar Dragović, 5 Christian Fuchs;
16 Paul Scharner, 14 Julian Baumgartlinger;
8 David Alaba, 7 Marko Arnautović, 6 Andreas Ivanschitz;
21 Marc Janko (Kapitän).

Die Bank: 23 Robert Almer; 4 Manuel Ortlechner, 17 Florian Klein; 19 Veli Kavlak, 18 Daniel Royer, 10 Zlatko Junuzović; 9 Philipp Hosiner.

Nur Zuschauer: Maierhofer, Trimmel, Kulovits und die Neuen Siebenhandl und Margreitter.

Ob das ein 4-4-2 sein wird, oder ein 4-2-3-1, wo Alaba wirklich spielen wird, wird sich weisen.

Janko ist wieder Kapitän, Fuchs geht in die zweite Reihe zurück.
Frage: ist es nötig gegen Aserbeidjan mit zwei Sechsern aufzutreten; wenn man gewinnen will?

Die Aseris coacht Berti Vogts, der Traditionalist aus den Rheinland.
Kamran Agayev (1) im Tor. Die Abwehr bilden (5) Elnur Allahverdiyev, (3) Saša Yunisoğlu, (14) Rashad Farhad Sadygov (der Kapitän, der von Eskisehirspor wieder in die Heimat zurückging) und (20) Ufuk Budak aus dem Freiburger Nachwuchs.
Zentral im Mittelfeld (13) Vurgun Huseynov, rechts offensiv (22) Afran Ismayilov, in der Mitte (15) Ruslan Abışov, (6) Rashad Abülfaz Sadygov als vorderster attackierender Störenfried, links offensiv (7) Vagif Javadov.
Rauf Aliyev (11) ist die einzige Spitze.

Gesperrt ist der rechte Abwehrspieler Mahir Shukurov, der bis vor kurzem in der russischen Premier Liga spielte.

Die Bank: 23 Andriy Popovich; 2 Rail Melikov, 21 Vladimir Levin; 8 Aleksandr Chertoganov, 19 Rahid Amirguliyev; 10 Branimir Subašić, 17 Vüqar Nadirov.

Melikov war im Hinspiel noch Linksverteidiger. Im Mittelfeld fehlen diesmal Mammadov komplett, Amirguliyev ist nur auf der Bank. Out sind auch der 17jährige Abdullayev und der eingebürgerte Brasilianer Fabio Luis Ramim.

18:05 - Erste Eindrücke

Seltsam: Prödl spielt rechts innen, Dragovic links. Da wurde also entgegen der Gewohnheiten in der Abwehr getauscht.

Ivanschitz orientiert sich zentral, Arnautovic links, Alaba spielt tatsächlich rechts. Allerdings rochieren Ivanschitz und Arnautovic ordentlich.
Baumgartlinger und Scharner dürfen ihre Sechser-Rolle offensiv interpretieren.

Ich sehe ein 4-2-3-1 mit Arnautovic hinter Janko, als hängende Spitze, als offensive Allzweckwaffe, auch über die Flügel, nicht im Strafraum, der gehört Janko.
Ich sehe ein klar ausdefiniertes System, bei dem jeder seine Aufgaben kennt und offensichtlich auch den Gegner kennt - das ist mehr als bisher üblich war.

Statisches Spiel, wenig Druck, kaum Pressing - eher wie gestern die U21. Es dauert, bis da was zustandekommt. Man könnte sagen, dass es sich um eine Begegnung auf Augenhöhe handelt - zwei gleich schwache Mannschaften.
Die einen ohne die entsprechenden Fähigkeiten und das noch nicht tradierte Selbstvertrauen - die anderen ohne tradiertes Konzept und dementsprechend auch ohne Selbstvertrauen.

18:18 - Erste Aufregung

Nach einem Ivanschitz-Corner bekommt Paul Scharner zwei Einschuss-Chancen per Kopf, nach einem Aufsitzer an die Latte noch einen Rebound, den der gegnerische Kapitän auf der Linie ausputzt.
Nix groß Rausgespieltes, aber immerhin.

Ansonsten auf beiden Seiten viel Fehlerhaftes, gefolgt vom nächsten Fehlpass. Das ist gar nix.

Da passt die gelbe Karte für Baumgartlinger in der 22. Minute gut dazu: überflüssiges taktisches Foul, Weglaufen und Gemaule - muss alles nicht sein. Und dann drei Minuten später dasselbe nocheinmal... extrem doof. Baumgartlinger steht damit im nächsten, dem letzten Spiel, kann sich die Astana-Reise damit sparen...

18:27 - Glücksfall Torraub!

Janko wird von einem Arnautovic-Heber in die Spitze losgeschickt und Saša Yunisoğlu (3), der Innenverteidiger, stellt sich mehr als deppert an, zupft und zerrt und foult solange, bis Janko echt fallen muss. Er war zwar seitlich flankiert, der Schiri zückt trotzdem die rote Karte. Ein enormer Vorteil für den Rest des Spiels.
Der fällige Arnautovic-Freistoß schießt Allahverdiyev ab.

Was jetzt? Wird Vogts wechseln, reagieren?
Er stellt auf ein 4-4-1 um. Ein sehr flaches.
Vurgun Huseynov (13), der defensivste der Mittelfeldspieler wurde in die Innenverteidigung zurückgezogen. Ruslan Abışov (15) und Rashad A. Sadygov (6) haben sich deutlich mehr in die Etappe zurückgezogen. Die beiden Außen (22+7) sollen jetzt Stürmer Aliyev unterstützen.

18:33 - Glücksfall Tor!

34. Minute: sah schon nach einer vergebenen Chance aus, wird dann doch was.
Alaba setzt Janko mit einem Lochpaß-Roller in die Spitze ein, allerdings nimmt dem Tormann Agayev den Ball vom Fuß, bringt den aber nur zurück zu Alaba. Der legt blind für den rechts herbeistürmenden Ivanschitz auf, der günstiger steht und den Ball scharf ins kurze Eck schlenzt.
Vorangegangen ist der Szene ein übler Abwehrfehler der Aseris, aber: geschenkt!

Ich erspar mit jetzt die "Ausgerechnet!" - "Comeback und dann das!"-Sprüche...

In der 38. Minute retten Grünwald und Fuchs bei einem langen Ball vor Aliyev. In der 41. Minute rennt Ismayilov Fuchs davon in eine gute Rechtsflanke und macht fast den Ausgleich.

18:43 - Das Spiel der Österreicher bleibt matt

Da fehlt es wirklich immer noch an allen Ecken und Enden. Kaum jemals wird gedoppelt, das Pressing kommt immer halbherzig, attackiert wird spät und vereinzelt. Alles wie beim gestrigen U21-Match, das sich auf Selbstverständlichkeiten wie Kampf- und Einsatzbereitschaft ausredet, während es strategisch meilenweit hinter Europa hergehinkt hat.

Der beste Angriff des Spiels kommt in der 45. Minute über Budak, der nach einer tollen Szene links alle überläuft, grandios flankt, und Ismayilov noch zu einer Chance am kurzen Eck verhilft.

18:47 - Halbzeitführung 0:1

Das ÖFB-Team ist das leicht weniger schwache von zwei unterdurchschnittlich begabten Mannschaften. Systemisch und taktisch macht man - bei sehr wenig Risiko - nicht viel falsch, den Anschluss an den modernen Fußball, der auf gezieltem Pressing und schnellem Umschalten von Defensive auf Offensive basiert, kann man nicht so schnell schaffen. Da sieht es teilweise echt verheerend aus.

Der aktuell superkritische, weil beleidigte (man hat seinen Klüngel nicht mit dem Teamchef-Job bedacht; jetzt folgt die Rache) Herbert Prohaska hat wieder einmal ein anderes Spiel gesehen, eines, das das ÖFB-Team "gemacht" haben soll.
Auch interessant, dass es dem 'Chefanalytiker' genügt seine Expertise mittels TV-Bildern aus der Ferne zu erstellen. Diese Nicht-Vorort-Pose ist ein Symbol für die Professionalität dieser Experten-Szenerie.

19:02 - verspäteter Einstieg in 2. Hälfte

Wechsel bei den Aseris: Rahid Amirguliyev (19) kommt rein für den Rashad A. Sadygov aus dem Mittelfeld (6). Huseynov bleibt in der Abwehrzentrale.

Die Spielanlage ist klar: Konterversuche. Mehr geht sich nicht aus, denkt wohl Berti Vogts; und nimmt seinem nicht vor Selbstvertrauen strotzdendem Team den Nipf.
Die waren im Hinspiel deutlich aggressiver.

19:07 - das zweite Tor macht alles klor

Aus ein paar Halbchancen ist ein ganzes Tor geworden. Alaba setzt mit einem kurzen Lochpass den an der Strafraumgrenze lauernden Ivanschitz ein, der stolpert den Ball fast unabsichtlich zum neben ihm völlig freilaufenden Janko, der dann einschießen kann.
Schön gemacht.

In der 58. Minute bringt Vogts Vüqar Nadirov (17) für den Linksaußen Vagif Javadov (7).

19:17 - nächste Chance, nächstes Tor

Erstaunlich, da war zehn Minuten genau nichts, da lief zehn Minuten lang alles falsch, keine zusammenhängende Aktion.
Dann wird Janko nach einem Einwurf ins Loch geschickt, überläuft Huseynov ohne Probleme und hämmert ein.

Das Resultat enstpricht in keiner Hinsicht der Leistung des ÖFB-Teams. Allerdings kommt von Azerbaidschan auch deutlich weniger als damals in Wien - und das hat nicht nur mit der Unterzahl zu tun. Man merkt das Ende der abgelutschten Vogts-Ära, man sieht's am Rückgang der Legionärs-Dichte.

In diesem Licht kommt Jankos Sieger-Körpersprache wie ein zusätzlicher Push daher.

19:22 - Sinnvoller Wechsel

Junuzovic (10) kommt für Arnautovic (7), und wird einen echten Zehner machen. Arnautovic schlingerte raus wie ein betrunkener Wal, grade dass er sich nicht weinend zu Boden fallen liess. Da wartet viel Arbeit auf die künftige ÖFB-Führung, um diesem wirren Vogel die Flugbahnen zu zeigen, die ihn nicht in Kollisionskurs mit Mauern und Wänden bringen.

Andererseits: Arnautovic hatte bei den beiden ersten Treffern seine Füße dabei - beide Male kam der Ball von ihm zu Alaba, der dann den entscheidenden Pass spielte.

Jetzt ist Alaba definitiv wieder links, Ivanschitz wie in alten Zeiten rechts, mehr 4-2-3-1 als jetzt geht gar nicht.

19:29 - Das Spiel rinnt langsam aus

Daniel Royer (18) kommt für den wiedergekehrten Ivanschitz(6). Royer bleibt auf der rechten Flanke.

Und im ersten Anfgriff danach macht Nadirov mit einem präzisen Flach-Schuss-Aufsetzer ins lange Eck das Ehrentor.
Das ist der Auftakt für ein wildes Hin und Her, das eher an ein Hobbymatch von wilden Buben, denn an ein taktisch strukturiertes EM-Spiel erinnert. Irgendwie die Entsprechung dessen was in der 1. Halbzeit lange Zeit üblich war, allerdings ohne die Wuchtigkeit.

Im übrigen hat dieses Consolation-Goal den Aseris völlig gereicht.

Ein Alaba-Schuss aus der Distanz landet eher zufällig an der Oberlatte (77.). Gelb für Aliyev (78.). Wurfgeschosse auf dem Spielfeld, die strengen Schweizer klagen das sofort ein.

Unnötiges Offsidetor Alaba, unnötige gelbe Karte für Alaba in der 85. Minute - das Spiel rinnt langsam aus.

19:43 - Hosiner bekommt sein Debut

88. Minute: Philip Hosiner, letzte Saison noch bei der Vienna, kommt für Marc Janko. Kapitän ist jetzt klarerweise Christian Fuchs.

In der 91. Minute besorgt Junuzovic dann nnach einem auch eher zufälligem Doppelpass mit Royer noch das 4:1.

Im Gegensatz zum Hinspiel, wo man sich nach einer schnellen Führung mit reinem Konterspiel begnügte, musste man hier in Baku das Spiel selber gestalten.

Das ist nominell gutgegangen, das Resultat spricht dafür - die Praxis des Spielaufbaus war allerdings mehr als mangelhaft, die befindet sich auf ausgesprochen dürftigem Level.

19:50 - Abpfiff und Durchatmen

Keine Frage, natürlich bin ich froh über das Ergebnis. Auch weil alles andere jetzt schon zu Anbrunz-Orgien gegen Willi Ruttensteiner und damit indirekt den künftigen Coach geführt hätte. Denn es war deutlich sichtbar, dass die Mannschaft diesmal von jemandem mit einer echten Handschrift und einem echten Plan aufs Feld geschickt wurde.
Aber: es fehlt noch so unglaublich viel um auf echtem europäischem Niveau mitspielen zu können. Das konnte man heute in seiner ganzen Tragweite erkennen.

Der immer noch deutlich angefressene Herbert Prohaska, der sonst einen 4:1-Auswärtssieg mit Jubel-Arien begleiten würde, findet lauter Haare in der Suppe; und das ist wohl der Anpfiff zur dritten Halbzeit, der ersten Attacke der übergangenen heimischen Trainer-Taliban, die jetzt ab 20.15 auf Sport Plus eine Plattform bekommen.

Mehr dazu in einem Fußball-Journal '11-110a

Oder doch nicht.

Denn das, was Prohaska, Schinkels, Polster und Gregoritsch in der Sport Plus-Diskussion an Argumenten nachliefern, ist allzu armselig.
Redundantes Geschwätz, längst widerlegte Platitüden.
Beleidigtes Schönreden von Nichts, Herumreiten auf Scheinerfolgen, Herbeiquatschen von Qualitätstrainern.

Helge Payer zieht dann den simplen Moniz-Vergleich und schon bricht das ganze Lügengebäude des Klüngels in sich zusammen.
Dann sudert Gregoritsch herum, dass man als Österreicher im Ausland keine Chance bekommt (auf das Warum angesprochen, eiert er ausredensüchtig herum...) und fordert ganz primitiv Revanche dafür ein.
Erbärmlich.

Dann seitert Prohaska noch ob des grausamen Schicksals seines Ex-Kumpels Ernst Baumeister herum, der als Jugendtrainer bei der Admira den dort ausgearbeiteten Trainingsplan, der garantieren soll, dass die Jugendteams in der Südstadt alle auf dem selben Level unterwegs sind, nicht so super findet. Und sich dem nicht ganz so erfolgreichen Walter Knaller unterordnen muss. Als ob die Qualtität des Spielers auch gleich die Qualität des Trainers definiert.

Das Gegenteil ist meist der Fall, wie wir aus leidiger Krankl-Erfahrung wissen.
Und das absurde Unverständnis, die groteske Uneinsichtigkeit in diesen Automatismus einer Pfründe-Politik trägt die Hauptschuld an der Minderwertigkeit des hiesigen Trainertums.

Und prompt kommt seine Andi Ogris-Reinschieberei zur Sprache, die Ruttensteiner dankenswerterweise abgelehnt hat - deretwegen Prohaska jetzt den ÖFB-Sportchef mit Hass verfolgt.

Man kann seine Seilschaft-Gläubigkeit nicht peinlicher zur Schau stellen.
Man kann seine Interessenpolitik nicht deutlicher offenlegen.
Das ist eine veritable Bankrotterklärung jedes Analytikers.