Erstellt am: 6. 10. 2011 - 06:59 Uhr
Occupy Wall Street
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Während sich manche Medien noch immer mit Motivsuche und Anliegen-Sudleserei aufhalten, wo wir doch alle ganz genau wissen, warum es den Occupy Wall Street AktivistInnen im Kern geht (der Name darf als sachdienlicher Hinweis gelten), wird die Bewegung breiter. Gestern, Dienstag, haben sich zahlreiche Gewerkschaften - von den Stahlarbeiter-Unions bis zu den HochschullehrerInnen - solidarisiert und nach einem kurzen Marsch durch Downtown Manhattan eine Kundgebung am Foley Square abgehalten. Diese Aktion hat viele MedienvertretInnen erneut verwirrt, weil die meist jungen AktivistInnen den meist älteren GewerkschaftlerInnen das Feld für deren Gewerkschaftsjargon überlassen haben anstatt für sich selbst zu sprechen.
Christian Lehner
Doch es ist dieses dynamische Modulsystem, das Occupy Wall Street nicht nur von den traditionellen Protestformen unterscheidet, sondern erst recht am Leben erhält: Beinahe jede/r kann den analogen und virtuell geöffneten Raum zwischen "Liberty Square" und Netz bespielen, mit Ideen und Strategien füllen, kommen und gehen, teilnehmen oder bloß beobachten - anders, so die Strategie der AktivistInnen, ist dem ADD-Gau unserer Multimediawelt kaum beizukommen. Nur PolitikerInnen haben bis dato Redeverbot. Wall Street-Players sind hingegen mehrmals in den Zuccotti Park eingeladen worden, bisher bevorzugen sie allerdings den Champagnergruß aus dem 20. Stockwerk.
Nachhaltigkeit und Vehemenz, auch das hat man sich vom Arabischen Frühling abgeschaut: Das Zentrum der Stadt als Zentrale nutzen und weiters als soziales Experimentierfeld, als Wohnstatt, Feldlazaret, Großküche und BrügerInnen-Parlament in der General Assembly, wo man - weil die Cops Megafone verboten haben, kurzerhand das Human Mic kreierte.
Zwischen 10.000 und 15.000 TeilnehmerInnen dürften am Dienstag bei der Großdemonstration dabei gewesen sein - ein Mobilisierungrekord für Occupy Wall Street. Gegen Ende des Marsches kam es erneut zu kleineren Auseinandersetzungen mit dem NYPD. In etwa zwanzig Demonstranten wurden festgenommen. Heute, Donnerstag, referiert Naomi Klein am Liberty Square. Auch dem Bürgermeister soll erstmals aufmarschiert werden.
Christian Lehner
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