Erstellt am: 25. 9. 2011 - 13:45 Uhr
Song Zum Sonntag: St.Vincent
Wenn man sich nur das wünschen könnte, was die anderen von einem wünschen, so könnte man glücklich sein - so sagen sie, man könne es nehmen oder lassen - und sie nahmen dich erst, dann verließen sie dich ....
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"Körper, wisst ihr nicht was sie von euch wollen?" Selten hat man in Poesieform eine direktere Anklage an die Situation von Frauen gelesen, die über Körper und Schönheit definiert werden, in einen Körperzustand gedrängt, der kein Angebot in Marktform (also eben nicht die Alternative "take or leave") ist, aber auf dem härtesten Markt bestehen muss, als Endziel dieses Wettbewerbes wird sie in ein Besitzverhältnis namens Familie gesperrt, die Aufmerksamkeit, um die sie so heftig gebuhlt hat, ist verhallt wie Gelächter .
- Der Song zum Sonntag auf FM4
- Über St. Vincent macht sich auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar in der Presse am Sonntag seine Gedanken.
Diese Nummer ist drei in einem: Die four to the floor Bassdrum und der leicht angeslapte Basslauf erinnern an eine Nummer von ganz anders gelagerter Drastik, an Frankie goes to Hollywoods "Relax", engeleitet von einer eigentlich peinlich Susan-Boyle-artigen Elegie, die den Kernsatz vertont, der an die Körper gerichtet ist, dazu spielt eine Postpunk-Gitarre einen Lauf, der zu einem von Franz Ferdinands Wochenendexzess-Aufrufen mit Schampus passen würde.
Im Video dazu eine unsympathische Kleinfamilie und am Ende begraben sie sie. Wie anders kann man so etwas nennen, als grausam. Grausam.