Erstellt am: 15. 9. 2011 - 19:02 Uhr
Schmiede11: Einrichten in der Alten Saline
Auf dem Gelände der alten Saline in Hallein findet von 15. bis 24. September die Schmiede11 statt. 160 Kreative bzw. ProducerInnen finden sich dort ein, um gemeinsam zu gestalten, Ideen zu haben, zu produzieren. Heute am Ankunftstag merkt man davon allerdings recht wenig, die TeilnehmerInnen reisen an, beschnuppern das Gelände und die Räumlichkeiten, lernen sich kennen, richten sich ein.
FM4/Irmi Wutscher
Woods
Der zentrale Raum, das Herzstück des Festivals heißt „Woods“. Es ist ein riesiger Raum, ein altes Salzlager. Die Balken und Bodendielen sind zerfressen von Salz, es riecht ein bisschen nach Räucherkammer, nach altem Holz und natürlich nach Salz. In den nächsten Tagen werden hier Präsentationen stattfinden und die ersten großen Zusammenkünfte.
FM4/Irmi Wutscher
Grundsätzlich sollen sich hier auch die meisten Leute zum Arbeiten einrichten. „Alle kommen am ersten Tag, sind überwältigt von den großen Räumen und kommen dann immer zu mir und wollen einen kleinen Raum haben, am besten absperrbar. Und ich sage ihnen dann, das geht nicht“ sagt Schmiede-Organisator Rüdiger Wassibauer.
FM4/Irmi Wutscher
Denn alle außer MusikerInnen, die Lärm machen oder PerformerInnen, die viel Platz brauchen sollen sich nach Möglichkeit zusammen ansiedeln. „Weil es geht bei der Schmiede ja auch darum, Leute zu motivieren zusammen zu kommen und zusammen zu arbeiten. Und da bietet sich so ein großer Raum natürlich an.“
Bisher sitzen haben sich hier ein Dutzend Leute mit ihren Laptops eingerichtet. Als Arbeitsplätze dienen Tapeziertische. „Das Equipment, das wir benutzen stammt eigentlich von der Sommerakademie“ sagt Rüdiger. Das erklärt auch die Farbklekse auf Tischen und Hockern. „Mittlerweile ist die Pernerinsel eine richtige Kulturinsel: Die Sommerakademie, dann die Festspiele und zum Schluss die Schmiede, wir geben uns hier eigentlich die Klinke in die Hand.“
FM4/Irmi Wutscher
Dynamo und Sound
Ein ganz anderes Flair als das weite Salzlager aus Holz hat der Dynamoraum: Ein drei Stockwerke hoher Industrieraum, mit Anzeigen und Schaltsystemen an den Wänden, eine Seilwinde hängt von der Decke. „Das ist schon ein sehr spezieller Raum“, meint Rüdiger Wassibauer. „Dadurch, dass es hier so große Gerätschaften oder auch die freistehende Treppe gibt, ist er eigentlich unbenutzbar, außer man will das unbedingt."
FM4/Irmi Wutscher
Hier sind schon drei Leute am Werken, sie positionieren gerade Scheinwerfer, rollen Matten auf dem Boden aus. „Wir bauen eine Installation auf, die während der Schmiede hier stehen wird. Es ist eine Sammlung von Gesten von Performancekünstlern, die besteht aus Videos über Live-Perfomance bis zu Sound- und Textmaterialien“, wird die Installation erklärt. „Die Idee ist, das Globale mit dem dem Lokalen hier, also dem Maschinenraum, zu verbinden.“ ergänzt ihre Kollegin „Der Raum ist ja speziell kodiert durch die Arbeit, die hier stattgefunden hat, die Geschichte die er hat. Und wir schreiben uns mit zeitgenössischen Gesten in den Raum ein.“
FM4/Irmi Wutscher
Einen Stock darüber gibt es ein paar kleinere Räume, von dort tönen mir verschiedenste Piepser und Beats entgegen, offensichtlich ein Platz für MusikerInnen. Einer, der sich hier gerade zwischen Samtvorhängen und Teppichen aufbaut ist DJ Tapiresque. Er hat hier letztes Jahr einen Track produziert, der auf die FM4 Sound Selection geschafft hat.
FM4/Irmi Wutscher
Kitchen
In der Küche, der „Asian Dub Kitchen“ werden die TeilnehmerInnen mit vegetarischem Frühstück und Mittagessen versorgt. Die Idee dahinter ist nicht, die Bequemlichkeit der TeilnehmerInnen zu fördern, meint Rüdiger, sondern es geht auch darum, die Leute zusammen zu bringen. „Die Location hier ist eh schon sehr zerstreut“ sagt er. Daher ist es sehr wichtig, außer den Arbeitsräumen einen zentralen Punkt zu haben, wo man sich trifft. Wo man abseits des eigenen Arbeitsplatzes mal zum Plaudern kommt.
FM4/Irmi Wutscher
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es das braucht: „Heute, am ersten Tag, sind die Leute noch sehr offen“ meint Rüdiger „Gegen Ende hin sitzen alle auf ihren Plätzen und arbeiten. Hier kann man sich treffen, reden, etwas anderes machen. Aus diesem Grund habe wir auch eine Bar. nicht weil wir so unglaublich gerne Party machen, sondern bei der Schmiede geht es darum verschiedene Kontexte zur Verfügung zu stellen, um in Dialog zu kommen.“