Erstellt am: 15. 9. 2011 - 15:49 Uhr
Fußball-Journal '11-100d.
Bundesliga, Meisterschaft und der Cup, der ÖFB und das Nationalteam, das europäische Geschäft, der Nachwuchs und die vielen Irrsinnigkeiten im Umfeld: Das Fußball-Journal '11 begleitet wie 2010 auch 2011 wieder ungeschönt..
Diesmal, wie nach jeder Transfer-Periode seit drei Jahren, mit Teil 3 der Übersicht aller außerhalb von Österreich aktiven österreichischen Fußballspieler, und -innen.
Teil 1: der europäische Wettbewerb und Deutschland.
Teil 2: die Schweiz, Italien, der Süden und der Westen.
Teil 3: der Rest von Europa, von England bis zur Türkei.
Der Back-Katalog:
Die dreigeteilte Legionärs-Liste von Februar 2011.
Die vierteilige Legionärs-Liste von September 2010.
Die zweiteilige Legionärs-Liste von Februar 2010.
Die zweiteilige Legionärsliste von September 2009.
Der Legionärs-Eintrag von April 2009
Und der Legionärs-Eintrag von August 2008.
Wichtige Info gibt es auf der Wikipedia-Liste österreichischer Fußball-Legionäre, der Liste der Spieler im Ausland und die neue Legionärsliste bei transfermarkt.at sowie dem Legionärscheck auf laola1.at.
Speziellen Dank an Patrick Harca für die Unterstützung.
Nach der Rundschau in Deutschland in den Nachbarländernund Resteuropa und auch einer speziellen Berücksichtigung alles Österreicher in den internationalen Wettbewerben bleibt nichts mehr?
Aber geh... Die Fußball-Welt reicht über Europa hinaus.
Und dann bekommen noch die Coaches (wie immer) und die Fußballerinnen (erstmals) ihr eigenes Kapitel.
Brasilien
Beim Ausrichter der nächsten Fußball-WM tummeln sich ein paar verirrte Akteure:
Adriano "Adrianinho" Laaber (80-07), Mittelfeldspieler mit österreichischem Opa und Pass, quasi das letzte assoziative Relikt aus der Krankl-Trainerschaft, ist immer noch beim Brasiliense FC aktiv. Der Hauptstadt-Verein ist aus der zweiten landesweiten Liga, der Campeonato Brasileiro Série B in die Serie C abgestiegen. Unter anderem weil Adrianinho zu lange verletzt war.
Beim Provinzclub Toledo Colonia Work in Parana spielt der junge Doppelstaatsbürger Rafhael "Rafinha" Domingues (92-02), der als "Facebook"-Stürmer bekannt wurde, weil er sich via Social Network beim ÖFB meldete und auch zweimal für die heimische U18 berufen wurde. Mehr wurde daraus aber nicht.
Der Abwehr-Junior Fabian Rainer (94-05) soll bei Acadêmica Vitória, dem Club von Vitória-PE, also der Stadt Vitória de Santo Antão im Bundesstaat Pernambuco tätig sein - Bestätigung gibt es keine.
Bei Red Bull Brasil, die in der 2. Liga in der Campeonato Paulista-Stadtmeisterschaft (der Serie A2), also der Regionalmeisterschaft des Bundesstaates Sao Paolo, spielen, gibt es im Betreuerbereich einige Österreicher - mehr dazu in der Coach-Abteilung später.
Uruguay
Martin Brenner (86-02), Doppelstaatsbürger Österreich-Uruguay, hat beim in den Amateur-Bereich zurückgestuften Traditionsverein Club Atletico Basanez gespielt, dürfte aber aufgehört haben - ebenso wie Ex-Teamspieler Sebastian Martinez (77-12).
USA/Canada
Ab 1.1. 2012 spielt Michael Gspurning (81-05) in der Major League Soccer. Beim Seattle Sounders FC soll der dem legendären Kasey Keller nachfolgen. Zuletzt wurde der Mika von seinem griechischem Club Skoda Xanthi aus vertragstechnischen Gründen auf die Tribüne gesetzt.
Doppelstaatsbürger Benny Feilhaber (85-01), Ex-US-Teamspieler, ist von Aarhus GF in Dänemark heim zur News England Revolution in der MLS gewechselt und spielt dort im Mittelfeld.
Nachdem er in Holland pro Jahr stetig eine Liga tiefer gerutscht ist, hat der Ex-U21-Teamspieler Mettin Copier (89-01), ein Innenverteidiger, den Weg zum niederlöändisch durchsetzten Amateur-Verein Dayton Dutch Lions FC genommen
Zu Brantford Galaxy SC in Kanada hat es den Austro-Bosnier Sasa Vidovic (82-02), der seit Jahren im Mittelfeld des FK Rad Belgrad in der 2. Spielklasse aufgelaufen ist, verschlagen.
Ozeanien
Daniel Ellensohn (85-08), Doppelstaatsbürger Österreich-Neuseeland, bei Olympia 08 im All-Whites-Team, ist nach einem Aufenthalt in Vorarlberg in Australien bei den Macarthur Rams in der New South Wales Super League, der dritten Leistungsstufe.
Der Tiroler Michael Winsauer (82-08), ist vom Team Wellington in Neuseeland in der Schweiz zum FC Wohlen gegangen, der Hartberger Stürmer Andreas Pichlbauer (80-08) kam nach einem Ausflug zu den Rochedale Rovers aus der australischen Unterliga wieder retour zu St. Margarethen an der Raab.
Afrika
Seit dem Abschied von Nizar Ben Nasra (87-08) aus Tunesien (EGS Gafsa) in Richtung Litauen, und dem Aus des vormaligen Admira-Trainers Attila Sekerlioglu bei Bechem Chelsea in Ghana repräsentiert nur noch Red Bull Österreich in Afrika: der Mateschitz-Weltkonzern hat wie auch in Salzburg, Leipzig, Sao Paulo oder New York in Afrika eine Red Bull Academy: in Sogakope, ebenfalls Ghana. Salzburg-Amateur Felix Adjei kommt dorther.
Der Tiroler Spielerberater und Scout Nik Neururer, der Entdecker von Pitriopa oder Sanou, ist auf Afrika spezialisiert
Asien
Der ehemaliger Austria Lustenau-Spieler, der Austro-Iraker Murad Gerdi (86-03), war letzte Saison noch beim Al Tilal SC Aden im fernen Jemen aktiv - jetzt hat er den Wechsel in den Irak geschafft, auch um seinem Ziel (der irakischen Nationalmannschaft) näher zu kommen. Er spielt aktuell beim SC Duhok in Kurdistan, dem Meister von 2010 in der zweigeteilten Premier League.
Den austro-nigerianischer Stürmer Emmanuel Akwuegbu (78-12), hat es ins weit entfernte Hippie-Paradies Goa nach Indien verschlagen. Dort beim renommierten Sporting Clube de Goa spielt er in der Indian National Football League Premier Division.
Sein Bruder Benedict Akwuegbu (74-11), der dreimal in China spielte, hat zuletzt seine Karriere beendet.
Der austro-mazedonische Stürmer Mensur Kurtisi (86-03) zuletzt beim saudischen Verein Al Taawon, ist in die alte Heimat zum FK Tetovo gegangen.
Und den exotischsten aller möglichen Spielorte, den Inselstaat Malediven, hat der umtriebige Austro-Bosnier Denis Rizvanovic (87-12) verlassen: er ist vom VB Sports Club retour zum 1. SC Simmering.
Tomi Shimomura (80-12), Mittelfeldspieler von Montedio Yamagata aus der J. League Division 1, also der obersten Liga, hat einen österreichischen Elternteil.
Zwei Klassen drunter ist der langjährige Ex-Austrianer Dragan Dimic (81-10) gelandet - beim FC Machida Zelvia in der Japan Football League.
Der asiatische Raum ist auch der einzige Bereich, in dem gehäuft österreichische Trainer tätig und auch erfolgreich sind.
Und das führt uns auch gleich zur schmalen Liste der
Österreichische Coaches und Betreuer im Ausland
Alfred Riedl ist eben zum Technischen Direktor in Laos ernannt worden. Der Ex-ÖFB-Teamchef, halber Nationalheiliger im alten "Indochina", zieht sich nach Trainer-Stationen in Ägpyten, Iran, Vietnam, Laos und zuletzt Indonesien in die zweite Reihe zurück. Riedl empfahl erst vor kurzem den Grazer Coach Hans-Peter Schaller (davor bei Al Sadd SC in Katar) für den Teamchef-Job in Laos.
Sonstige News: Marinko Koljanin hat es nach Saudi-Arabien verschlagen. Und der Austro-Kroate Tomislav Kocijan, konnte kurzfristig den NK Varazdin in Kroatien übernehmen - Mitte Oktober wurde er wieder entlassen.
Anfang November vermeldete die SpVgg Greuther Fürth das Engagement des ehemaligen Rapid-Sportdirektors Alfred Hörtnagl als Nachwuchs-Koordinator. Ein mutiger Schritt des Tirolers.
Peter Pacult, der seine neue Herausforderung in der vierten deutsche Liga sieht, hat zwei Mitarbeiter in nachgezogen.
Mit Meff Schneider und Charles Wittl sind zwei jüngere Trainer neu in der dritten Schweizer Liga aktiv.
Bei Red Bull New York ist ein Österreicher Christoph Hofbauer der Art Director.
Die um Vollständigkeit ringende Liste:
Cheftrainer
Nationalteams:
Hans-Peter Schaller (Laos)
György Kottan (UNG/A, Pakistan)
Rene Pauritsch (U21 Liechtenstein)
Oberste Ligen:
Josef Hickersberger (Al Wahda, 1. Liga, VAE)
Mihailo Petrovic (SRB/A, Sanfrecce Hiroshima, 1. Liga, Japan) - allerdings nur bis Saison-Ende. Ab 2012 betreut er das besser bekannte Team der Urawa Red Diamonds, die aktuell in der Krise stecken.
2. bis 4. Ligen:
2.Marinko Koljanin (CRO/A, Al-Hazm Rass, 2. Liga, Saudi-Arabien)
Ralph Hasenhüttl (VfR Aalen, 3. Liga, Deutschland)
Charles Wittl (SUI/A, Serrieres, 3.Liga, Schweiz)
Martin Schneider (FC Gossau, 3.Liga, Schweiz)
Ranko Popovic (SRB/A, Machida Zelvia, 3. Liga, Japan). Der Vertrag dort läift allerdings mit Jahresende aus - Popo übernimmt 2012 den FC Tokyo in der J. League Division 2.
Peter Pacult (RB Leipzig, 4. Liga, Deutschland)
Technischer Direktor
Alfred Riedl (Laos)
Sportchef
Heinz Peischl (St. Gallen, 2.Liga, Schweiz)
Nachwuchs-Koordinator
Alfred Hörtnagl (SpVgg Greuther Fürth, 2. Liga, Deutschland)
Co-Trainer/Betreuer
Dietmar Kupnik (Liechtenstein)
Günther Gorenzel-Simonitsch (Kaiserslautern, 1. Liga, Deutschland)
Klaus Lindenberger (Al Wahda, 1. Liga, VAE)
Christian Canestrini, Sharif Shoukry (RB Leipzig, 4. Liga, Deutschland)
Klaus Vogler, an sich Co von Stanislav Cherchesov bei
Zhemchuzhina Sochi, 2. Liga, Russland) ist seit wenigen Tagen arbeitslos. Cherchesov ist mittlerweile beim Warlord-Verein Terek Grosny untergekommen.
Thomas Sageder von der Red Bull Academy Sogakope, Ghana, ist mittlerweile Co-Trainer bei BW Linz.
Wolfgang Pikal (Real Madrid Academy Asia Development, Indonesien)
Jugendcoaches
Harald Cerny (U14 Bayern München)
Michael Kopf (U14 Grasshopper Zürich)
Scouts
Walter Derflinger (Bayern)
Nik Neururer (Celtic)
Reinhold Hintermaier (Nürnberg), wirklich?
Heinz Schilcher (Ajax) -> wahrscheinlich ist das nur eine Pro Forma-Beschäftigung.
Rashid Rakhimov, Sergei Mandreko (Russland) und Peter Segrt (Bali) sind keine Österreicher.
Tottenhams Ex-Tormann-Trainer Hans Leitert zuletzt als internationaler Dozent tätig, arbeitet wieder als Coach, bei Red Bull Salzburg.
Der umstrtittene Tainer-Oldie Adolf Pinter, seit seinem Abenteuer bei Croatia Sesvete im März 2010 arbeitslos, ist im Oktober beim FC Pasching untergekommen, wo er im November wieder entlassen wurde...
Die asiatische Häufung
... ist wie gesagt augenfällig. Allerdings ist auch Ex-Sturm-Coach Michael Petrovic nicht der österreichischen Trainerschule zuzurechnen - er hat bei Osim gelernt.
Der neben Alfred Riedl andere Ex-ÖFB-Teamchef in Asien, Josef Hickersberger, hat mit seinem Verein eben einen Supercup gewonnen und erzählt aktuell die einzige Erfolgsgeschichte österreichischen Trainertums im Ausland. Ex-Assi Georg Zellhofer wurde im Oktober Sky-Experte, der andere, Klaus Schmidt ist in Kapfenberg untergekommen, Tormanntrainer Franz Almer übernahm im November seinen Heimatverein SC Mürzhofen/Allerheiligen.
Frauenfußball on the rise
Nicht nur weil die WM unlängst in Deutschland ein guter Reinzieher war; nicht nur weil es mit soccerdonna.de endlich eine gute Plattform gibt; sondern auch weil der ÖFB seine Anstrengungen um den Frauenfußball massiert hat, soll er hier seine Anerkennung finden.
Zumal auch hier, wie bei den Herren, der Sprung ins Ausland zentrales Kriterium der Qualität ist.
Deutschland
Und, auch wie bei den Herren: der FC Bayern Mänchen ist die zentrale Anlaufstelle für junge österreichische Kickerinnen. Einziger Unterschied: die Bayern-Damen sind (noch) nicht so gut wie ihre Herren. Bayern ist ein aufstrebender Mittelständler in der 1. Bundesliga.
Dort tätig sind jedenfalls:
Verteidigerin Carina Wenninger (91-02), die Mittelfeldspielerin Viktoria Schnaderbeck (91-04) und die Angreiferinnen Nadine Prohaska (90-08) und Laura Feiersinger (93-04), die hochbegabte Tochter des großen Wolfgang. Stürmerin Sarah Puntigam (92-10) fällt aktuell wegen Verletzung aus.
Die Damen sind allesamt A- oder U19-Teamspielerinnen.
Bis diesen Sommer bei den Bayern waren Sonja Spieler (78-05) und Nina Aigner (80-06) - beide haben ihre Karrieren eben beendet.
In der zweigeteilten deutschen 2. Bundesliga gibt es drei Österreich-Nester.
Beim VfL Sindelfingen in der Süd-Liga sind Abwehrspielerin Susanne Höller (89-04) und Stürmerin Elisabeth Tieber (90-07) aktiv - auch beide schon mit Teamberufungen versehen.
Beim Herforder SV in der 2. Bundesliga Nord spielt Angreiferin Marion Gröbner (85-12) eine ähnlich wichtige Rolle wie in der Nationalmannschaft.
Und beim BV Cloppenburg finden sich mit Virginia Kirchberger (93-05) und Verena Aschauer (94-01) zwei ganz junge Abwehrspielerinnen. Dazu im Mittelfeld Jasmin Eder (92-10) - und alle sind sie in den ÖFB-Nachwuchsauswahlen drin.
Schweiz
In der Nationalliga A der Schweiz, beim FC Staad, spielen aktuell gleich vier Österreicherinnen: Jasmine Kirchmann (91-01), Abwehr (die aus persönlichen Gründen aktuell nur im B-Team aufläuft) sowie Elisabeth Eiler (90-08) und Sonja Baldauf (86-07) Mittelfeld. Dazu kommt die erst 15jährige Nina Schepis (95-10).
Projekt 12
Im Förderprogramm finden sich mit Viktoria Schnaderbeck, Carina Wenninger, Sarah Puntigam, Laura Feiersinger gleich vier Bayern-Spielerinnen, dazu kommt Verena Aschauer. Die anderen 5 spielen (noch) in der heimischen Liga: Lisa Makas (Altenmarkt), Heike Manhart (LUV Graz), Sarah Zadrazil (USK Hof), Jennifer Pöltl (FC Südburgenland) und Deniz Kuyucaklioglu (Landhaus) sind die nächsten Kandidatinnen fürs Ausland.
Im von Kapitän Nina Burger vom wichtigsten ÖFB-Verein Neulengbach angeführten Kader für den WM-Quali-Auftakt am 17. September stehen Höller, Wenninger, Eder, Gröbner, Prohaska, Schnaderbeck und Feiersinger 7 Legionärinnen, dazu ist Jasmine Kirchmann auf Abruf nominiert. Sarah Puntigam ist nach einer Verletzung auf dem Weg zurück.
Im U19-Kader, der sich von 17. - 22. September seiner EM-Quali stellt, sind zudem Virginia Kirchberger und Verena Aschauer nominiert.
.