Erstellt am: 2. 9. 2011 - 19:33 Uhr

Fußball-Journal '11-93.

Live-Anmerkungen zum verdaddelten EM-Qualifikationspiel Österreichs auf Schalke.

23:02 - ab jetzt Kampf um Platz 4

Im Übrigen geht es in den letzten drei Spielen der EM-Quali jetzt darum den vierten Platz abzusichern. Denn Azerbeidjan und Kasachstan sind bereits in Schlagweite. Und da ein Abrutschen in der Gruppe auch eines in der Weltrangliste und diversen Setzlisten bedeutet, ist jetzt Gefahr im Verzug.

Deshalb muss jetzt ein Konsortium von Fachleuten (mit Ruttensteiner und Gludovatz) Didi und die Trottelsager-Buam ablösen, um zu verhindern, dass die jetzt komplett Wurschtigen den Jahresausklang versauen.
Sie können es nicht.
Das sollte Grund genug sein.

22:58 - und das war die große Constantini-Fehlleistung

Jetzt wissen wir, was die Vorgabe war: die Mittelfeld-Zentrale zu stellen. Und das zu zweit (Alaba-Baumgartlinger), dazu noch Harnik (Schnapsidee). So ein Plan ist mit einem flachen 4-4-2 zum Scheitern verzurteilt, von vornherein.
Das kann jeder Taktik-Blog-Schmieranski schon Tage vorher mit dem Filzstift aufzeichnen, wie sehr das nicht funktionieren wird...
Und weil man das eh schon weiß, im Vorfeld, vor allem, weil man eh weiß, wie die Deutschen spielen, dann muss man sich halt einstellen drauf, und was überlegen, und kann sich doch nicht drauf verlassen, den Schmäh vom Heimspiel zu wiederholen.

Das ist allzu Kindercampmäßig.

22:55 - Constantini hat nichts gemacht

Schuld sagt er, sind die Eigenfehler, wir waren zu breit auseinander. Ideal für das zentrale Dreieck des Gegners.
Was lässt sich in der Pause machen? Keine Antwort, nur "Es war sehr schwer".
Dann sagt er allen Ernstes, dass die Taktik die gleiche wie in Wien war. Gehts noch?
Hatte Alaba zu viele Jobs? Keine Antwort. Nur: Gegen Deutschland muss man mit zwei Sechsern spielen. Aso? Warum? Andere Optionen?
Dass sich Harnik und Arnatovic Bälle holen mussten, des is halt so. Danke fürs Gespräch.

22:50 - Wird Baumgartlinger auch vom Dreieck erzählen?

Nein, er erzählt von der Pausen-Ansprache. Kompakter stehen, sagt Constantini. Na bumsti.

22:45 - noch einmal Fuchs, noch einmal das zentrale Dreieck

Hat er im ORF-Flashinterview schon mehr zu sagen?
Nein. Er spricht davon, sich zu sehr auf die Mitspieler verlassen zu haben. Häh?

Taktische Vorgabe? Dreieck in der Mitte kontrollieren und dagegenstehen. Das hat Harnik auch schon gesagt,und es ist die einzige Aussage, weil es die einzige Vorgabe war.

22:40 - Harnik kann nichts über taktische Vorgaben sagen

Der wird nach einem taktischen System gefragt, schau schau, da traut sich einer was... Wir wollten das Dreier-Mittelfeld zustellen, sagt Harnik (er meint die Zentrale). Mehr kommt nicht. Auch, weil es nicht mehr Vorgaben gegeben hat, jede Wette.

22:38 - Fuchs laviert herum

Im ZDF-Interview drückt sich der Kapitän um die Frage nach den Konsequenzen. Und seine Begründungen sind leider auch nur platte, dem Mainstream nachgelaberte Allgemeinplätze, nichtssagendes Zeug.

22:35 - Kann man jetzt bitte einen Neuaufbau beginnen?

Und zwar den eines Trainerteams, das diesen Namen auch verdient? Und keine Lachnummer ist?
Denn die Mannschaft könnte durchaus mehr, wenn man sie so einstellt, dass ihre individuellen Stärken innerhalb eines echten durchdachten Systems betont werden. Und nicht Alaba oder Harnik verschenkt, nein verschleudert...

22:32 - Hättiwari-Quaquaqua

Und wieder das herzzerreißende Gerede von den Momenten, wo man so "knapp dran war" (was? wann? wo?), wo alles hätte kippen können. Wie platt ist das denn.

Manuel Weber steht bereit für die Einwechslung, aber nicht einmal das kriegen DiCo und die Trottelsager-Buam hin, einen Mann rechtzeitig einwechseln. Symbolhaftes Ende.

22:29 - und dann doch noch das sechste Gegentor!

Götze macht's!
Wieder so ein schneller Tempo-Vorstoß über rechts, wieder sind sie zu dritt dort (das schon in der ersten Szene beschriebene Offensiv-Dreieck, jaja) und dann enstcheidet sich Müller für den Querpass in den Strafraum, wo Götze samt Gegenspieler, der ihn nicht aufhalten kann, reinstürmt und den Fuß optimal hinhält.

22:28 - O wie ist das schön!

Jetzt sind sie doch zufrieden, die deutschen Zuschauer. Immerhin fünf Tore und etwa doppelt so viele wirklich gute Szenen, dazwischen viel Leerlauf, aber klare Überlegenheit in jeder Hinsicht.

22:25 - und das fünfte Gegentor

Vielleicht hört jetzt das blöde Gerede von irgendeinem nichtgegebenen Elfmeter, den echt sonst keiner gesehen hat, auf. Was für ein weinerliches Nachtreten in den luftleeren Raum sowas ist. Nach einem schönen Doppelpass über halbrechts ist Müller in guter Position, der Ball wird geblockt und kommt zum in den Strafraum reinstürmenden Schürrle, der macht das Tor. 5 zu 2.

Götze (19) kommt für Kroos (18), für eine kurze Schluss-Phase ist also Hollywood, also Özil-UND-Götze erlaubt.

22:20 - Wechsel ohne echten Hintersinn

Die Umstellung von Constantini ist natürlich keine. Er zwingt nur anderes Personal in seine hoffnungslose Nicht-Taktik. Hoffer ist co-isoliert und eh kein Bälleholer, Arnautovic schert sich deshalb immer weniger um seine Seite, sondern holt sich Bälle im zentralen Mittelfeld. Mit einem schickt er Harnik los, der dann am vorletzten Mann scheitert. Und natürlich ist man in Unterzahl, offensiv. Etwas, was mit einer anderen Strategie anders laufen kann...

22:17 - Schiemer greift sich an den Oberschenkel

Bei ihm hat man sowieso bei jeder Attacke Angst, dass er, der Angeschlagene, sich wieder verletzt.

22:14 - Hoffer gegen deutsches Tempodrosseln?

Die Löw-Truppe nimmt jetzt gekonnt jede Menge Zeit von der Uhr, schont die Kräfte fürs Spiel am Dienstag. Der Gegner lässt das ja problemlos zu. Der setzt seine Hoffnungen in Jimmy Hoffer, der bald kommen soll.
Hoffer (9) für Royer (18). Harnik erklärt dem Erwin, was das heißt. Arnautovic geht auf die linke, die Royer-Seite. Hoffer ist neben/leicht vor Harnik vorne.

Schürrle (9) kommt für Podolski (10), Tausch des linken Offensivspielers.

22:08 - Erwachsenen- und Kinder-Fußball

Die Deutschen nützen jeden lieben Angriff der Österreicher (z.B. den von Royer gerade), um sofort einen Gegenstoß gegen die leicht entblößte Abwehr zu setzen und so eine Top-Chance drauszuholen.
Das ist echter Erwachsenen-Fußball.
Constantini ist ja, wie wir wissen, Kinderfußball-Experte.

22:05 - Boatengs Einsatz hat schon seinen Sinn

Er wird als echter Offensiv-Verteidiger getestet - und macht das, wie man sieht, erstklassig. Von Höwedes kam da nicht so viel.

Und wieder vergibt Özil eine Einschuss-Chance. Was da an potentiellen Chancen rausgespielt wird, unglaublich.

22:03 - Leistungsbilanz okay

Nur um das klarzustellen: die elf auf dem Platz machen eh das Beste aus der Strategie-Katastrofe Constantini. Die Abwehr arbeitet ungemein koordiniert, die Mittelfeldzentrale versucht das Unmögliche, die beiden Außen ergeben sich nicht der Überzahl, und die beiden vorn machen aus dem wenigen eh sogar Tore.
Mit diesen Spielern geht schon was.
Mit den Untaktikern am Spielfeldrand geht halt nichts.

22:00 - typische DFB-Aktion

Langsamer und geduldiger Aufbau, zuerst über die eine, dann über die andere Seite, dann retour und warten auf die Chance auf den Lochpass durch die dann geöffnete Abwehr. Schweinsteger wird zum Corner geblockt. Typische Szene, bei gefühlt andauernder deutscher Überzahl - der großartigen Umsetzung eines guten Systems entwachsen.

Die nächste Szene bringt dann eine Superchance für Boateng.

21:57 - typische ÖFB-Aktion

Baumgartlinger geht links vor, hat nur Royer dabei - anstatt ein offensives Dreieck bilden zu können. Und Royer vernudelt den letzten Pass wieder...
Ganz typisch - und dem dümmlich-undurchdachten System von DiCo geschuldet,

21:55 - das Publikum will mehr sehen

... und es pfeift die nach dem 4. Tor selbstzufriedene DFB-Auswahl nach vorne. 53.313 Zuschauer sind da. Der Podolski-Kracher eben? Zuwenig!

21:52 - das zweite Tor

Die jetzt sehr träge deutsche Abwehr lässt Harnik nach einer Zufallsaktion und einem guten Ball von Arnautovic in der Mitte zum Schuss kommen; der nützt das, 2:4.
Und kurz danach versucht er, einen Alaba-Cross volley zu nehmen.

21:50 - jetzt die völlige innere Immigration

Jetzt ziehen sich Alaba und Baumgartlinger noch mehr zurück, Harnik rennt am Mittelkreis die Passwege ab.

Weil gerade Kroos am Ball ist: der hält seine zentrale Position sehr strikt; von einem 4-1-4-1 kann nicht die Rede sein. Deutschland spielt sein 4-2-3-1 stringent durch.

21:47 - und das vierte Gegentor

Fuchs macht vorne einen brauchbaren Freistoß, Deutschland blockt und kontert, Özil führt den Ball, und Fuchs, wieder Fuchs kommt nicht zurecht als letzter Mann, 4 zu 1. Hauptschuldig: Klein, der sich in der Rückwärtsbewegung total verschätzt und viel zu langsam umdenkt.

21:45 - die Deutschen wechseln, zur Schonung schon...

Jerome Boateng (20) kommt für Höwedes, Löw fährt fort mit seinen Rechtsverteidiger-Testreihen.

21:35 - rocking all over the world...

... ist die Pausenmusik. Und alle sind jetzt so froh über das Consolation-Törchen, das die Chancenlosigkeit weggedrückt hat, dass natürlich niemand mehr Interesse an echter Aufklärung hat.

Mir fällt da ein Facebook-Eintrag von Elke L von gestern ein; die hat sich als Vorhersagerin betätigt, und ich schätze, sie wird rechthaben: "Das flache 4:4:2 wird aufgrund der deutschen Dominanz im Zentrum dazu führen, dass es zu einem 8:0:2 wird, bei dem sich ein riesiges Loch zwischen den Spitzen und dem Rest auftut. Die Spitzen werden in der Luft hängen. Der ORF-Kommentator wird sie dann wegen mangelnder Gefährlichkeit kritisieren und mehr Einsatz von ihnen fordern. Und die Offensivanstrengungen werden sich in dem erschöpfen, was bei fehlendem Mittelfeld halt noch geht, nämlich die Wuchtel nach vorn dreschen. Wenn sich daraus eine Zufallschance ergibt, die nicht genützt wird, wird man wieder von Pech sprechen, und dass man eh nah dran war. Constantini wird dann am Schluss sagen, die Spieler hätten die Vorgaben nicht befolgt. Pariasek wird das traurig nickend unhinterfragt zur Kenntnis nehmen. Und so bleibt's, wie die Talking Heads singen, "same as it ever was."

Grade sagt Prohaska, dass er und Pariasek total überfordert waren.
Ah nein, mit wir meint er das ÖFB-Team.

Die Analyse erschöpft sich in "Da muss einer Stehen"-Platitüden. Ja, jeder "Chef-Analytiker" bekommt das Spiel, das er verdient.
Und einen Sündenbock haben die zwei auch gefunden: ein Klasse-Torhüter fehlt. Das sollte eigentlich eine Matchstrafe für Feigheit vor einer echten Analyse geben.

21:29 - der zu Recht gelobte Royer...

ist ein Quell von Spielfreude auf der linken Seite, sicher. Aber sein finaler Pass sitzt rein gar nicht.

Im Gegenstoß schießt Prinz Poldi aus der Hüfte - Gratzei lenkt den harten Ball an die Außenstange. Bum.

21:27 - deshalb spielt der Arnautovic mit...

... weil er einen Klasse-Kopfball-Aufsitzer setzen kann, zwischen Hummels und Badstuber - obwohl er im Spiel nur dann einen Ball sieht, wenn er ihn sich hinten holt. Guter Cross von Klein.

Möglich ist dieses 1:3 nur, weil das DFB-Team deutlich zurückgeschaltet hat. Die wollen das jetzt easy heimspielen.

21:22 - irgendwie macht es keinen Spaß ...

... jetzt jede deutsche Chance aufzuzählen; oder Gratzei für allfällige gute Flüge zu loben. Zu einfach geht das alles, gegen ein völlig vercoachtes Team im ultrafalschen System.

Was will er da von draußen machen, sagt einer über DiCo. Nichts. Er hätte seinen Job halt im Vorfeld erledigen sollen, dann wäre was gegangen.

So, mit dem dummen flachen 4-4-2 blieben Harnik und Arnautovic logischerweise völlig unsichtbar, sind die Flügelspieler zu zweit gegen immer drei Gegner überfordert, kann das Zentrum nicht genug leisten. Vercoacht halt.

21:15 - die erste echte Torchance

... denn die davor war offside, die Herren: Kopfball Pogatetz nach Fuchs-Freistoß-Cross, ein wenig vorbei.
Und eine Minute später versucht Dag einen seiner gefürchteten Weitschüsse, immerhin.

Und dann, noch zwei Minuten später, toller 20-Meter-Schuss von Alaba.

21:13 - es wird ein Schützenfest

Der nächste Angriff, wieder über links, wieder über das dort gut agierende Angriffsdreieck, gegen das Constantinis System einfach kein Mittel finden kann. Podolski, flacher Schuss, kurzes Eck, 3:0.

21:10 - gerade schön zu sehen, das flache 4-4-2...

... und ich bin schon gespannt, als was uns diverse Blinde in den Medien und auch Sehschwache Analysten und Coaches das dann nachher verkaufen werden.
Da man der Mehrheit von euch eh alles erzählen kann, weil ihr's ja selber nicht seht, ist es aber auch wurscht eigentlich.

Nebenbei läuft Angriffswelle auf Welle gegen Gratzei-Tor, und produziert Chance um Chance.

21:09 - das zweite Gegentor

Özil kreuzt, den Ball am Fuß, durch die gesamte Spielhälfte, dann ein schöner Doppelpass mit Klose, die Abwehr easy ausgespielt, Gratzei überspielen, einschieben, Tor, 2 zu 0.

21:07 - was machen die Helden des Hinspiels?

Harnik ist als in der Luft hängende Spitze völlig aus dem Spiel. Alaba ist mit den vier Herkules-Jobs beschäftigt, kann seine Links-Vorstöße nur im Ausnahme-Fall angehen.
Tolle Strategie, Constantini, die beiden dergestalt freiwillig vorzugeben.

21:05 - spielt Österreich eigentlich Pressing?

... oder wird in der gegnerischen Hälfte nur nebenher gelaufen? Fängt diese Arbeit erst bei Baumgartlinger-Alaba an?

21:00 - wie immer - kein Plan B für den Rückstand

Österreich spielt weiter wie bisher - eh klar, Constantini und die Trottelsager-Buam haben keinen Plan B. So muss die Mannschaft das (nicht funktionierende) System jetzt wohl bis zur Halbzeit durchspielen. Weia.

Klose-Lupfer in der 17. Minute. Der Stangenschuss vor kurzem war eine schon abgepfiffene Aktion.

Und sowas von keinem Problem, das die Deutschen haben, sich durchs Mittelfeld zu kombinieren... Und jeder dieser Angriffe bringt unmittelbare potentielle Torgefahr.

20:55 - die ärmsten Schweine sind Alaba und Baumgartlinger

Baumgartlinger und Alaba im Mittelfeld müssen alle Jobs erledigen, die durch die schlechte Aufstellung und das Nicht-Konzept auf das ÖFB-Team einprasseln:
1) die deutsche Zentrale in Schach halten
2) nach Ballereorberung umschalten und eine Aktion beginnen
3) gleich noch mit vorgehen, um so Überlegenheit zu schaffen
4) auch noch mithelfen, die Seiten abzusichern, weil das deutsche System dort immer Überzahl (zu dritt gegen zwei Ösis) schafft

Superman würde das schaffen - ob es den beiden gelingt, ist unsicher.

20:53 - das erste Gegentor

Angriff über das Dreieck an der rechte Seite (da hat das flache 4-4-2 kein Rezept anzubieten) - Schweinsteiger flankt, ein gewisser Schirmer (OT ZDF) köpft der Ball raus, aber zu Özil, flacher Volley, unhaltbar ins Eck. Klose zieht das Beinchen noch weg. Tor.

20:50 - Erste Ö-Szene

Ekrem Dag leitet einen Angriff über rechts ein; im Abschluss ist man zwar offside, aber immerhin. Der folgende Corner ist für die Fische; Junuzovic fehlt halt...

Die Deutschen haben kein Problem, durchs Mittelfeld durchzukommen/spielen, egal ob über außen oder übers Zentrum. Der Widerstand ist schwach - dem doofen System geschuldet.

20:45 - Anpfiff und Abtasten

Deutschland in weiß-schwarz, Österreich in rot-weiß. ORF und ZDF übertragen aus derselben Perspektive - nicht wie im letzten Match gegeneinander - hin/herswitchen macht heute also kein Kopfweh.

Arnautovic spielt bei seiner ersten Ballberührung gleich mit der Ferse, na bumsti.
Der erste deutsche Angriff erfolgt über eines der seitlichen Offensiv-Dreiecke - die werden im Verlauf des Spiels noch öfters zum Einsatz kommen.

Alaba muss Özil terriermäßig hinterherlaufen, au Backe... Durch diese Manndeckung ist die ÖFB-Mittelfeldzentrale handlungstechnisch eingeschränkt.

Harnik spielt rechte Spitze, Arnautovic linke - wir sehen ein astreines flaches 4-4-2 (wie ich es erwartet habe. Das Gerede von der hängenden Spitze - alles ein Schmäh.

20:30 - die genauen Aufstellungen:

Deutschland:

1 Neuer
3 Höwedes, 5 Hummels, 14 Badstuber, 16 Lahm
7 Schweinsteiger, 18 Toni Kroos
13 Thomas Müller, 8 Özil, 10 Podolski
11 Klose

Ob Kroos ein wenig weiter vorgezogen spielt, wird sich herausstellen. Dass Mertesacker nicht spielt, eh klar, der ist noch nicht vollfit. Götze-Özil spielt es, entgegen Constantinis Erwarten, natürlich nicht.

Ersatz: 12 Wiese; 20 Jerome Boateng, 17 Mertesacker, 6 Rolfes, 19 Götze, 9 Schürrle, 23 Cacau.

Auf der Tribüne: Tormann Zieler, Schmelzer und Träsch.

Österreich:

1 Gratzei
17 Klein, 22 Schiemer, 4 Pogatetz, 5 Kapitän Fuchs
13 Dag, 14 Baumgartlinger, 8 Alaba, 18 Royer
19 Harnik, 7 Arnautovic

Constantini verkauft dieses 4-4-2 (das man bestenfalls als 4-4-1-1 interpretieren kann) tatsächlich als 4-2-3-1 und bürdet Harnik also tatsächlich Zehner-Aufgaben auf; hirnverbrannt ist das, sorry, ganz daneben.

Schiemer spielt, weil er am Platz so viel redet, sagt Constantini. Dass er erst seit ein paar Tagen wieder vollfit ist, zählt eher weniger.

Ersatz: 23 Pascal Grünwald; 20 Dibon, 3 Schrammel, 6 Manuel Weber, 10 Junuzovic, 11 Jantscher, 12 Hoffer.

Mark Janko ist überhaupt draußen, das wird weitere Wickel geben... ebenso nicht auf der Bank: Payer, Dragovic, Ortlechner.

20:15 - und wieder das Geschwätz vom "Wunder"

Wieder (wie immer gegen sogenannte Große, vor allem gegen Deutschland) wird dann "das Wunder" herbeigerufen, mit dem man den - irgendwie unverdienten - Sieg fixieren sollte. Das ist irgendwie lieb, auf eine bloßfügige Art und Weise.

Denn mit Wundern hat ein Erfolg im Fußball, vor allem der auf nationaler Ebene, nie etwas zu tun. Überraschungen gibt es nur dort, wo kein Wissen herrscht, wo Teams unterschätzt oder noch nicht wahrgenommen wurden. In Europa gibt es das nicht mehr, auch in einer globalisierten Fußball-Welt nicht mehr.

Der Wunder-Schwachsinn hat mit Cordoba zu tun. Der Erfolg von 78 war auf einen langen kontinuierlichen und akribischen Aufbau die gesamten 70er über (Stichwort Stastny) zurückzuführen - und kein Wunder.
Der Erfolg wurde dann zum Freibrief für eine faule Generation, die darauf pochte, dass Talente wie sie nicht mit Arbeit herstellbar, sondern auf Gottes Geheiß, durch ein "Schicksal" und "Glück" halt entstehen würden.

Daraufhin stellte der österreichische Fußball jegliche Arbeit ein und wartete auf die nächste Wunder-Generation. Diese Arbeitsverweigerung der 80er und 90er ist schuld an der aktuellen Situation.

Also: hört's mir auf mit "Glück", Wappler!

20:00 - die österreichische Aufstellung sickert durch

Belgien hat in Azerbeidjan nur ein 1:1 erreicht; ein Traumresultat für Österreich, das gegen den Außenseiter im Heimspiel nur mit unendlicher Mühe erfolgreich war.

Die Schiedsrichter von Deutschland - Österreich kommen aus Italien: Paolo Tagliavento, Cristiano Copelli, Massimiliano Grilli und Mauro Bergonzi.

Aktuell rechnet man mit folgenden Formationen.

Deutschland im eleganten 4-2-3-1 mit Neuer; Höwedes, Hummels, Badstuber, Lahm; Schweinsteiger, Kroos; Müller, Özil, Podolski; Klose.

Österreich im plumpen 4-4-2 mit Gratzei; Klein, Schiemer, Pogatetz, Fuchs; Dag, Baumgartlinger, Alaba, Royer; Harnik, Arnautovic.

Das heißt: vorne doch eine große und spielerisch aktive Spitze (Arnautovic), kein reiner Konterwuseler (Hoffer). Harnik soll dahinter hängen und wird sich in absurden Defensiv-Aufgaben zerfransen müssen.

Interessanterweise wird der Gegner zur neben Spanien besten Mannschaft Europa oder gleich der Welt erklärt. Komisch, haben nicht unlängst die Niederlande Spanien als Nummer 1 der Weltrangliste abgelöst? Naja, muss man nicht wissen...

19: 30 - Vorgeplänkel, Vorspiel

Die Vorraussetzungen sind die denkbar ungünstigsten.
Bis in die deutschen Medien hinein reicht die Erkenntnis, dass hierzulande Trotteldiskussionen statt Taktikanalysen dominieren; die Realität hat mittlerweile die Satire aber tatsächlich eingeholt.

Constantinis taktische Vorgabe lautet ned hint einistelln!. Dazu kommt die Sorge, wie man "ein Duo wie Götze/Özil trotzdem stoppen" könne - dabei wird dieses Duo gar nicht gemeinsam spielen. Oder die explizit als taktischer Vorteil angesprochene Hoffnung auf die motivierten Deutschland-Legionäre. Interessanterweise hat derselbe Teamchef für das Türkei-Match bloß genau einen potentiell motivierten Türkei-Legionär nominiert - das ist eben DiCo-Populismus at it's best: keinen Plan haben, aber jede Nichtigkeit mit Chuzpe als Idee verkaufen.

Das echte Duell um Platz 2 in der Gruppe läuft indes anderswo, nicht in Gelsenkirchen. Dort will DFB-Coach Löw die weiße Weste wahren; mit einer Mannschaft, die von Jahr zu Jahr frischer und besser wird; auch, weil die Neuen in ein perfekt inszeniertes System-Gerüst kommen, strategisch gebildet werden und taktisch genau eingestellt werden.

Von alledem ist der ÖFB, vor allem das A-Trainerteam samt den Trottelsager-Buam so weit entfernt wie die Erde von der Sonne.

Wertarbeit vs Flachdenker

Gegen die deutsche Wertarbeit steht also ein taktisch taktlos und ohne große Gedanken hingestelltes ÖFB-Team, das so wie im Hinspiel agieren soll, auf Konter, in einem flachen 4-4-2. Die wurden vorgestern hier im Fußball-Journal 92 "Mehr oder weniger analysiert". Ein Vorschlag fürs Deutschland-Match, die angerissene Möglichkeit eines 4-3-3, um gegen die deutsche Übermacht im Mittelfeld bestehen zu können, war, ebenso wie andere Ideen, nie eine Option. Das würde nämlich eine Variationsbreite an Tools bedürfen, die man so einem Nationalteam auf den seltenen Vorbereitungs-/Trainingslagern beibringen kann. Und sowas gibt es nicht in der aktuellen ÖFB-Welt - mit dem Abgang von Gludovatz und einigen anderen ist diese Kultur (wie einiges andere) ausgestorben. Seitdem regieren die PR-süchtigen Ich-AGs von Ex-Teamspielern - mit dem Segen von Amateur-Funktionären mit Frühstücksdirektoren-Attitüde.

Wie oberflächlich Constantini mit seiner Arbeit umgeht (was er sich leisten kann, weil es ja weder intern, noch über die Mainstream-Medien eine ernsthafte Kontrolle gibt), zeigt etwa die Tatsache, dass die nachnominierten Akteure Schiemer und Arnautovic in der Anfangs-Formation stehen werden - ein Teamchef, der nicht einmal g'scheit einberufen kann...

Im übrigen hat sich zuletzt nicht nur ein als Coach komplett meritenloser Seitenblicke-Akteur namens Anton Polster für den Job ins Gespräch gebracht, sondern - in the long run - auch Paul Scharner. Der glaubt ja, dass die Quali zu früh gekommen ist - die Verwendung dieser lahmen Ausrede (die es gibt, seit ich denken kann) qualifiziert ihn eigentlich bereits als ÖFB-Coach.