Erstellt am: 27. 8. 2011 - 12:25 Uhr
Wahlplakate in Berlin
Am 18.September wird in Berlin gewählt und wer das bislang nicht wusste, der weiß es seit vorletzter Woche. Denn da wurden die Wahlplakate der Parteien aufgehängt.
Die sind auch bei dieser Berlin-Wahl nicht besonders aufregend, einige bringen aber Aufregung mit sich.
Auf wenig Begeisterung stoßen bislang die Plakate der Grünen, und ihr Slogan „Da müssen wir ran!“ Das Ärmelhochkrempelnde, Kernige mag man in Berlin nicht so - es wird eher als Drohung denn als Problemlösungsverheißung begriffen.
Christiane Rösinger
Die grüne Kandidatin Renate Künast wollte ja Bürgermeisterin von Berlin werden, allein - es wird nichts werden. Sie ist bei den Berlinern recht unbeliebt, sie wirkt zu grimmig und kommt gegen den charmanten Klaus Wowereit einfach nicht an. Deshalb können sich die Berliner Sozialdemokraten im Wahlkampf auf große Plakate mit dem Konterfei des jetzigen Bürgermeisters und dem Spruch „Berlin verstehen“ beschränken.
Christiane Rösinger
Christiane Rösinger
Wenig Wechselstimmung herrscht in der Stadt. Die Berliner sind mit ihrem rot-roten Senat, der Koalition aus Sozialdemokraten und Linken eigentlich ganz zufrieden. Angesichts des großen Schuldenbergs, den die vorherigen Regierungen hinterlassen haben kann hier eh keiner gescheit regieren, die Linke gibt sich in der Regierungsverantwortung verlässlich - pragmatisch und hat immerhin ein paar soziale Verbesserungen für die ärmeren Berliner erstritten.
Die auf Bundesebene regierende schwarz-gelbe Koalition hat in Berlin wenig Chancen. An den Kiosken kann man zwar für 50 Cent das Programm der Christdemokraten mit „100 Lösungen für Berlin“ kaufen, aber das Geschäft läuft schlecht.
Auch die Liberalen von FDP können mit den witzlosen Frage/Antwort-Sätzen auf ihren gelben Plakaten nicht punkten. Neu ist, dass in Kreuzberg vier große Parteien mit ihren türkischstämmigen Kandidaten werben.
Christiane Rösinger
Christiane Rösinger
Christiane Rösinger
Über das widerliche Plakat der NPD, die ihren Vorsitzenden auf dem Motorrad und den Schriftzug „Gas geben“ zeigt, empören sich alle Berliner Politiker.
Immerhin bemühen sich „Unbekannte“ ausdauernd die NPD Plakate abzuhängen und zu zerstören und immerhin weigert sich die Berliner Abendschau den NPD-Wahlspot zu senden, in dem auf volksverhetzende Weise behauptet wird, Kriminalität gehe ausschließlich von Migranten aus.
Christiane Rösinger
Ärger mit ihrem Plakat haben auch die Nationalisten von „Pro Deutschland“. „Wählen gehen für Thilos Thesen“ steht da, im Hintergrund sieht man eine durchgestrichene Moschee. Aber Thilo Sarrazin ist immer noch Mitglied der Sozialdemokraten und ging gerichtlich gegen „Pro Deutschland“ vor. Die Geister die er rief ist er aber bis jetzt nicht los geworden.
Christiane Rösinger
Es bleibt zu hoffen, dass man die „Pro Deutschland“-Plakate nur eine Saison lang sehen muss, und dass die ganze Partei, wie auch die anderen kleinen Parteien der „Violetten“, der „BIG- und BüSo-Partei“, der verschiedenen Familien-Tierschutz- und Berg- Parteien wieder in der Versenkung verschwindet.
Christiane Rösinger