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Robert Glashüttner

Videospielkultur, digital geprägte Lebenswelten.

25. 8. 2011 - 21:08

Der Ursprung von allem

Das Ars Electronica Festival steht dieses Jahr im Zeichen des Ursprungs. Das Motto lautet: "Origin". Teilchenforschung und experimentelle Physik stehen im Vordergrund.

Ein Asteroidenstein, der durchs All fliegt und eine Staubspur hinter sich herzieht.

Paramount

Der Anfang ist das größte Mysterium, das ewig Unbekannte. Damals war alle Materie eins, die Zeit noch nicht geboren. Dieses Unfassbare fassbar zu machen, ist Aufgabe spiritueller Menschen ebenso wie hochintelligenter Wissenschafter. Bloß ihre Ansätze, Ideologien und Methoden sind grundlegend verschieden.

Der Anfang von allem eignet sich auch perfekt für Kunst, Kultur und Fiktion. Uns fasziniert dieses weite Spektrum von hochkomplexer Technik zurück zum archaischen Asteroidenstein, der im Intro von "Star Trek: Deep Space 9" in Zeitlupe durch das Bild schwebt. Auch die größten Errungenschaften der Forschung können die elementaren Ursprünge des Universums nicht ansatzweise erklären.

Ursprünge und Urkräfte

Dieses Spannungsfeld ist wie geschaffen für das langgediente Medienkunst- und Technologiefestival Ars Electronica und manifestiert sich im diesjährigen Motto "Origins". Handfeste Wissenschaft trifft dabei auf verhuschte Kunst, innovative Forschungsprojekte auf schlaue Zweckentfremdungen. Dieses Jahr wird verstärkt das Bombastische ins Zentrum gerückt. Der berühmte Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) wird ebenso Thema sein wie sein dazugehöriges Institut CERN, das einige der schlausten Teilchenforscher/innen der Welt beheimatet.

Das Logo zum Ars Electronica Festival 2011: ein Schriftzug "origin - wie alles begann" neben einer in rot und grün gehaltenen Grafik, die eine Zellkern symbolisiert.

Ars Electronica

Ebenfalls den Umfang und die Kraft von überhaupt allem ein bisschen einfangen wird das Tesla Orchestra, das an fünf Tagen eine Starkstrom-Show der besonderen Art vorführen wird. Als Höhepunkt, laut Programmheft, "steigt ein Tesla-Performer mit einem 20 kg schweren Schutzanzug aus Metall in den Ring, um den Tanz mit den Blitzen zu wagen." Alleine das zu erleben, ist einen Ausflug nach Linz wert.

Wer nichts weiß, muss alles glauben

Werner Gruber bläst durch ein Plastikrohr und entfacht dadurch Feuer. Dahinter stehen Heinz Oberhummer und Martin Puntigam und beobachten die Szene.

Ingo Pertramer

FM4 Science Busters live bei der Ars Electronica

Die Show wird am Donnerstag, 1. 9., von 13-14 Uhr live auf FM4 übertragen.

Wer vor Ort dabei sein möchte (freier Eintritt), kommt bis 12h30 zum Veranstaltungsort Ars Electronica Quartier, Main Deck.

Nicht ganz so elektrisch, aber dafür lehrreich und unterhaltsam wird die allererste Live-Radiosendung der FM4 Science Busters ausfallen. Die Senderubrik wird 200 Folgen alt und feiert dieses Jubliäum auf der Ars Electronica in Linz - vor Publikum. Radiohörerinnen und -hörer können darüber hinaus anrufen und Fragen zum Festivalthema stellen, die die Science Busters nach bestem Wissen und Gewissen beantworten werden.

Univ.-Prof. Heinz Oberhummer (TU, theoretische Physik und Kernphysik mit Schlagseite Astrobiologie), Univ.-Lekt. Werner Gruber (Uni Wien, Neurophysik und experimentelle Physik mit Schlagseite Kulinarik) und Martin Puntigam (Studienabbrecher Uni Graz, heute Satiriker im Vollerwerb) werden erklären, warum wegen der Protonen in Genf in Österreich die Krebsrate sinken wird, wie man Antimaterie einsperrt, warum sich Teilchenbeschleuniger vor dem Mond fürchten, der LHC aber trotzdem beweisen kann, dass die Menschen auf dem Mond waren.

Symposien, u19-Festival, Cyberarts-Ausstellung

Das weitere Programm des diesjährigen Ars Electronica Festival in einem einzelnen Text abzubilden ist schwierig bis unmöglich. Empfehlungen der FM4 Redaktion im Vorfeld sind die vielfältig besetzten wissenschaftlichen Symposien (Freitag, 2.9., bis Montag, 5.9.), die Cyberarts-Ausstellung mit den typischen Ars-Kuriositäten, auf die man sich Jahr für Jahr freut (diesmal etwa Bluttransfusion von Pferd zu Mensch, manipulierte WLAN-Hotspots, marxistische 1-Cent-Überweisungen und bakteriell veränderter Taubenkot) und das Debüt des u19-Festivals "Create Your World".

Eine Frau in Stelzen, auf denen Pferdehufe montiert sind, streichelt ein Pferd. Daneben hockt ein Mann in einem weißen Arztkittel.

Ars Electronica

"May the Horse Live in Me" von Art Orienté Objet

FM4 sendet live aus Linz

orange schriftzug

Orange

Mit freundlicher Unterstützung von Orange.

Wir werden während des Ars Electronica Festival ein weiteres Mal mit mobilem Studio und einem großen Redakteur/innen-Team vor Ort sein und tagesaktuell sowie in drei Spezialsendungen berichten. Darüber hinaus wird das Festival auch hier auf fm4.ORF.at in Stories und Videos abgebildet werden.

Erste Eindrücke vom Festival gibt es am Mittwoch, den 31. August, in FM4 Connected (15-19h) zu hören. Nach dem Live-Auftritt der Science Busters am Donnerstag wird am Abend desselben Tages (19-22 Uhr) sowie an den folgenden Nachmittagen am Freitag (15-19 Uhr) und Samstag (13-17 Uhr) live aus Linz gesendet. Besucher/innen sind im FM4 Studio herzlich willkommen. Ihr findet uns im Ars Electronica Center im Käfig über dem Eingang - dort, wo früher der Flugsimulator war. Wir sehen uns in Linz!