Erstellt am: 17. 8. 2011 - 09:40 Uhr
Schöne Sätze
Lars von Trier, Regisseur, über seinen Humor (1)
Es gibt ja einen dänischen Humor, der sich für das Verreisen nicht sehr eignet. Er ist schwer zu verstehen, sogar für einige Dänen.
(Spex)
Karl Lagerfeld, Modeikone, über politische Korrektheit
Sei politisch korrekt, aber bitte nerve die anderen nicht mit Unterhaltungen darüber, was es heißt, politisch korrekt zu sein, denn das ist das Ende von allem. Sei einfach beim Sprechen politisch korrekt (...). Beschäftige dich mit Wohltätigkeit, auf jeden Fall, aber langweile die Welt damit nicht zu Tode.
(Vice Magazine)
Russell Brand, Komiker, über seine vergangenen Joberfahrungen
Einmal brachte ich Obdachlose mit in die Radiostation, bei der ich gerade als Moderator arbeitete, und wir rauchten zusammen "on air" eine Crackpfeife. Dann verlor ich meinen Posten bei MTV, weil ich am 12. September 2001 als Osama bin Laden verkleidet auf dem Schirm auftauchte. Das waren alles Ereignisse, die mein Leben bereichert haben.
(SZ)
Zentropa
Lars von Trier, Regisseur, über seinen Humor (2)
Ich benutze ihn zum Beispiel, wenn ich einen Mann treffe, der nur ein Bein hat. Ich hasse es herumzueiern, krampfhaft eine Konversation zu führen, die das offensichtliche ignoriert. Und ich will auch nicht gleich persönlich werden und mich nach der Art des Unfalls erkundigen. Also mache ich lieber einen schlechten Witz, wie "Was machst du eigentlich mit deinem linken Schuh?". In der Regel ist mein Gegenüber dann eher erleichtert und wir können auf einer gemeinsamen Ebene weiterreden. Ich habe in letzter Zeit viel über diesen Humor nachgedacht.
(Spex)
Bruce La Bruce, Regisseur, über Widersprüche
Ich denke, es geht immer um Paradoxa. Die Leute kapieren es nicht; sie denken, dass du dir selbst widersprichst, aber es ist ja durchaus möglich, dass zwei gegensätzliche Dinge gleichzeitig existieren. Das ist wirklich nicht so mysteriös.
(Vice Magazine)
Nicola Formichetti, Designer, über den Moment, als er seine Muse Lady Gaga kennenlernte
Ich habe sie immer gemocht. Freaks ziehen mich an (...). Wir haben einfach gemacht, was wir gemacht haben. Es war wie Wichsen—einfach sein Ding machen und glücklich sein. Gaga hat das dann Realität werden lassen. Sie hat meinem Wichsen endlich einen Sinn verliehen.
(Vice Magazine)
Karl Lagerfeld, Modeikone, über sein Essverhalten
Ich muss einmal pro Woche Fleisch essen, weil meine Ärzte das so wollen, aber ich bevorzuge Fisch. Ich mag es nicht, dass die Menschen Tiere abschlachten, aber auch nicht, wenn sie Menschen abschlachten, was anscheinend gerade sehr populär ist auf der Welt.
(Vice Magazine)
Lars von Trier, Regisseur, über sein nächstes Projekt
Für meinen nächsten Film träume ich von etwas, das halb Porno, halb Philosophie ist, wie bei Marquis de Sade. Er wird extrem unordentlich sein und viel zu lang, um irgendeinen kommerziellen Wert zu haben.
(Spex)
UIP
Russell Brand, Komiker, über die Klatschpresse
Schon der große Anthropologe Desmond Morris sagte: Wenn wir mitten im Amazonasgebiet einen entlegenen Stamm entdecken und den Gesprächen am Lagerfeuer lauschen könnten, würden wir keine Diskussionen über Gott und Mythen hören, sondern den Klatsch über die Leute im nächsten Dorf. Die Klatschblattkultur ist unser neuer Pantheon, eine Ansammlung neuer Götter, die sich nicht länger in spirituellen, sondern in weltlichen Sphären bewegen. Faszinierend.
(SZ)
Udo Kier, Schauspieler, über seine erste Begegnung mit Lars von Trier auf einem Filmfestival
Wir waren auf ein Bier verabredet und das Erste, was er mir erzählte, war: "Ich bin zu Fuß vom Hotel hierhergelaufen. Auf dem Weg habe ich eine Kirche gesehen, die Tür stand offen, ich bin hineingegangen und sie war menschenleer. Nur vorne in der ersten Reihe kniete eine Frau und weinte. Das war das Schönste, was ich auf dem Festival erlebt habe."
(Spex)
Lars von Trier, Regisseur, über Pornografie für Frauen
Ich mache im Zuge meiner aktuellen Recherchen Umfragen, auch unter älteren Damen. Und da stellt sich Interessantes heraus. Es heißt ja immer: Pornos wären für Männer gemacht und für Frauen sollte es - wenn überhaupt - eine andere Art Porno geben. Das scheint aber total falsch zu sein. Die Frauen, mit denen ich gesprochen habe, wollen Pornos, die genauso aussehen wie im Hotelfernsehen. Sie müssen billig sein. Sobald da irgendjemand extra hübsch ausgeleuchtet oder der Hintergrund sorgfältig ausgestattet wurde, wird abgeschaltet. Einige dieser Erkenntnisse werden sich hoffentlich auf meinen Film auswirken.
(Spex)
Russell Brand, Komiker, über den aktuellen Celebrity-Wahnwitz
Die Leute erwarten doch Irrsinn von ihren Stars. Ich habe kein Problem, ihn zu liefern. Der Nachrichtenwert von Klatsch ist mit dem Nährwert von Zuckerwatte zu vergleichen: eine Endlosschleife, um Leute davon abzuhalten, sich über die wirklich wichtigen Dinge im Leben Gedanken zu machen. Klatsch ist Valium für das Volk.
(SZ)
Vice Magazine
Karl Lagerfeld, Modeikone, über Einsamkeit
Ich habe nie das Gefühl, allein zu sein. Für mich heißt Einsamkeit alt und krank zu sein und niemanden um sich zu haben. Aber wenn man einigermaßen bekannt und einigermaßen, sagen wir, nicht arm ist, ist das der höchste Luxus (...). Ich muss darum kämpfen, allein zu sein, aber ich brauche die Zeit, um meine Akkus wieder aufzuladen. Tagträume sind das Wichtigste für mich. Es wäre ein Albtraum nicht tagträumen zu können.
(Vice Magazine)
Nicola Formichetti, Designer, über sofortige Verfügbarkeiten im Internet
Die Kids haben heute so viel mehr Informationen an der Hand, als wir es damals hatten. Sie kennen alte Musik, aktuelle Musik, wissen, wer die besten Designer sind, sie wissen über alles, was passiert, Bescheid. Wie jeder andere auch finde ich das toll. Aber gleichzeitig verlieren die Dinge, wenn sie so leicht zu haben sind, ein wenig an Wert. Das Gleiche gilt auch für Sex und Beziehungen. Die Tatsache, dass man jederzeit problemlos Pornos schauen kann, macht die Momente der körperlichen Intimität, die man mit anderen teilt, weniger speziell. Man denkt dann: „Das hätte ich auch alleine haben können, und dann hätte ich nicht vorher duschen und das ganze Geld für Drinks ausgeben müssen.“
(Vice Magazine Deutschland)
Karl Lagerfeld, Modeikone, über seine Lebenseinstellung
Das Leichtsein ist das Wichtigste für mich. Nichts Überflüssiges, nirgendwo. Nicht im Körper und nicht im Geist (...). Man kann nichts mitnehmen. Es gibt ein paar wenige wichtige Dinge, und das sind nicht deine Besitztümer.
(Vice Magazine)
Woody Allen, Regisseur, über Nostalgie (1)
Ich bin ein großer Fan von Realitätsflucht. Unglücklicherweise gelingt sie nie. Es ist doch so: Jeder leidet an seiner Realität. In Endstation Sehnsucht sagt Blanche: "Ich will keine Realität, ich will Magie." Es gibt Leute, die halten die Wirklichkeit nicht aus und brauchen eben ein wenig Magie, um sie erträglicher zu machen.
(Der Standard)
Karl Lagerfeld, Modeikone, über seine Vorliebe für Briefe statt Mobiltelefone
Ich habe jemand, der jeden Tag in der ganzen Stadt Briefe für mich austrägt. Ich schicke sie per Boten. Ich arbeite nicht in einer Telefonzentrale. Ich muss mich auf das konzentrieren, was ich tue.
Filmladen
Die wenigen Leute, die ich in meinem Telefon eingespeichert habe, sind schon zu viel. Wenn ich am Telefon bin, rede ich, aber in Wirklichkeit möchte ich allein sein, um zu zeichnen, zu arbeiten und zu lesen. Ich lese wie ein Verrückter, weil ich alles wissen will.
(Vice Magazine)
Woody Allen, Regisseur, über Nostalgie (2)
Es gibt kein goldenes Zeitalter. Das Leben ist heutzutage schrecklich, es war auch schon früher so. In 50 Jahren wird es nicht anders sein. Das Leben ist ein Angebot voller Schmerzen.
(Der Standard)