Erstellt am: 12. 8. 2011 - 13:26 Uhr

FFBs - Favourite Frequency Bands 2011

Ein kleiner Leitfaden für die, die mit dem Timetable Studium noch nicht durch sind.

Damit das FM4 Frequency nicht zur reinen Band-Catwalk-Angelegenheit gerät, hier ein paar Empfehlungen von Bands, die man sich auch von hinten nach vorn in voller Länge anschauen sollte.

My Jerusalem

Eine Supergroup aus Louisiana, die aus Mitgliedern der Twilight Singers, Polyphonic Spree und Bishop Allen besteht. Sprich: Schon einiges in ihren kollektiver On-The-Road-Existenz gesehen hat und nur Gutes über das österreichische Publikum zu berichten hat. Und wenn man den Vorfreudepostings von Sänger Jeff Klein glaubt, dann ist diese Band sowieso dazu gemacht, sich in einer fahrenden Konservendose zu versammeln und jeden Abend Energie zu versprühen, um dasselbe zu geben, was sie von ihren "crowds" bekommen: "Dancing/Interacting. Each time it inspires me more within every moment"

Mit "Gone For Good" haben sie das passende 12-Songs-Stufenprogramm zur kompletten Festivalentzückung, und "Sweet Chariot" könnte mit Hilfe von richtiger Vorbereitung schon jetzt eine schöne Festivalhymne werden: "So whatcha want whatcha want whatcha waitin for the night is ours, babe!" Auswendig lernen. Danke!

Scott Matthew

Ein Wiedersehen mit Freunden, von FFB zu BFF quasi. Scott Matthew und seine eher auf die Worte konzentrierte Musik, der statt Dicke-Hose-Posen eigentlich nur aufschlagende Augenbrauen folgen, erfordert eure Aufmerksamkeit zu früher - für Scott eher ungewohnter - Konzert-Nachmittagsstunde. Zwischen dem Haudrauf-Indierock von Yuck und Melody-Pop von Bombay Bicycle Club ist er und sein aktuelles "Song als Lebenshilfe"-Programm aka. das Album "Gallantry´s Favourite Son" in guter Gesellschaft.

Royal Bangs

Das Trio mit der heulenden Gitarre kommt aus der drittgrößten Stadt des Staates Tennessee, der Heimat von Autor Cormac McCarthy. Viel Real-Apokalypse-Lyrik können Royal Bangs nicht bieten, aber dafür absolvieren sie ihre Konzerte, als ob es ihre letzten wären. Alles andere wäre mit diesem Bandnamen auch eine Enttäuschung sondergleichen! "Flux Outside" heißt das aktuelle Album von Royal Bangs, das es vorzustellen gilt.

Carl Barât

Carl Barât geht es gut. Mittlerweile ist die gesünder ausschauende Hälfte der Libertines zum Beispiel auch Vater geworden, was die Prioritätenlage in Richtung Langzeitplanung lenkt. Fragen zur Libertines-Reunion muss er sich noch immer stellen, und er antwortet noch immer, dass die Libertines ewig existieren werden. Solange es die Freundschaftsachse Doherty/Barât gibt, sind Konzertreisen nicht ausgeschlossen. Davor muss aber all das unter einen Hut gebracht werden, was sich Carl Barât als Solokünstler vorgenommen hat: Schauspielern. Üben kann er schon mal in der Rolle des Indierock-Dandys auf seinen Festivalreisen. Das selbstbetitelte Debüt des Mr. Barât wäre ohne die gestrenge Songwriting-Disziplin des Divine Comedy Musikers Neil Hannon nicht möglich gewesen. (Carl: "Song is finished. Let´s go for a pint." Neil: "Song is finished. Let´s finish the next one!") Gespannt darf man sein mit welcher Instrumentenschau Carl Barât in St. Pölten auffährt.

LCMDF

Das finnische Schwesternduo LCMDF hat vor kurzem in Tallinn 30 Seconds To Mars supportet, ob sie sich dort Tipps von Jared Leto in Punkto Interaktion mit dem Publikum geholt haben? Brauchen sie eigentlich nicht. LCMDF aka. Le Corps Mince De Francoise, bieten auf "Love And Nature" Elektroclash der Marke „Leggings & Leuchtstab“. Aerobic-Animations-Einlagen nicht ausgeschlossen.

Kele

Wie geht´s Bloc Party denn so? Bloc who? Keine Angst, das obligatorische Bloc-Party-Medley darf bei Kele Okereke´s Liveshows nicht fehlen. Wer hätte aber gedacht, dass ich, die glaubt, der Gitarrengurt wachse den Musikern aus dem Schulterblatt, einmal sage, dass die Knöpferlverdreher-Musiker in Kele´s aktueller Band für bessere Livestimmung sorgen als seine alte Band. Die Discokugel muss mir mal aufn Kopf gefallen sein. Four to the Festivalfloor!

The National

The National tauchen in dieser Liste meiner Empfehlungen nur auf, weil der Fan-Funke den die Band auf jeden und alles, der in ihre Bühnennähe gelangt, versprüht, noch nicht nachweisbar auf mich übergesprungen ist. Ein wenig zu streng konzentriert an der Grenze zur Verkrampfung scheint mir die Band. Dabei habe ich einen eigenen mp3-Ordner mit "Indie Trumpets" belabelt, wo ich neben My Jerusalem auch The National geparkt habe, mal sehen also, ob sich diesmal die vielzitierte Gänsehaut auch bei mir regt, wenn die Band auf dem FM4 Frequency auftritt. Die Chancen sind wie immer: 50:50.