Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Massaker in Norwegen halb so wild?"

Arthur Einöder

POP: Partys, Obsessionen, Politik. Ich fürchte mich vor dem Weltuntergang, möchte aber zumindest daran beteiligt sein.

29. 7. 2011 - 12:52

Massaker in Norwegen halb so wild?

Die FPÖ schließt Werner Königshofer aus. Aber was machen wir mit unbelehrbaren Musikern?

Was haben Werner Königshofer und Stephen Patrick Morrissey gemeinsam?

Auf den ersten Blick nicht allzu viel. Der eine ist ehemaliger FPÖ-Nationalratsabgeordneter mit Hang zu rechtsextremen Ansichten und guten Kontakten zur Neonaziszene. Der andere gilt als Inbegriff des asexuell-romantischen Lyrikers und Musikers.

Allerdings haben sich beide zum Norwegenmassaker zu Wort gemeldet. Königshofer (Kampfname Königstiger) hat die Morde mit Abtreibungen verglichen.

Update:
Morrissey hat ein Statement zu seinen Aussagen in Warschau veröffentlicht: true-to-you.net

Morrissey hat die Morde bei seinem Auftritt am Wochenende in Warschau ebenfalls in eine seltsame Relation gesetzt. Das sei "nichts, verglichen mit dem, was jeden Tag bei McDonalds und Kentucky Fried Shit passiert". Morrissey setzt sich als streitbarer Vegetarier seit Jahren für Tiere ein und hat sich auch schon so manchen Ausrutscher geleistet, der ihm den Vorwurf des Rassimus eingebracht hat.

Morrissey

EPA

Was tun mit unbelehrbaren Popstars?

Werner Königshofer wurde nach seinen Statements (und weil er sich darüber beklagt, dass "man" seit 66 Jahren - also dem Ende der Naziherrschaft - staatlich mundtot gemacht werde) aus dem FPÖ-Klub im Parlament ausgeschlossen.

Aber aus welchem Club könnten wir Morrissey ausschließen? Die Smiths gibt's nicht mehr. Einen Weltverband der Vegetarier gab's noch nie. Und bei FPÖ, ÖAMTC oder den Freimaurern ist Morrissey meinen ersten Recherchen zufolge gar nicht dabei. Hat jemand eine Idee?