Erstellt am: 17. 7. 2011 - 13:24 Uhr
Beton
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"'Von März bis Dezember', schreibt Rudolf, 'während ich, was in diesem Zusammenhang gesagt sein muss, große Prednisolon einzunehmen hatte, um meinem dritten Mal akut gewordenen morbus boeck entgegenzuwirken, trug ich alle nur möglichen Bücher und Schriften von und über Mendelssohn Bartholdy zusammen, suchte alle möglichen und unmöglichen Bibliotheken auf, um meinen Lieblingskomponisten und sein Werk von Grund auf kennenzulernen und, so mein Anspruch, mit dem leidenschaftlichsten Ernst für ein solches Unternehmen wie das Niederschreiben einer größeren wissenschaftlich einwandfreien Arbeit, vor welcher ich tatsächlich schon den ganzen vorausgegangenen Winter die größte Angst gehabt habe, all diese Bücher und Schriften auf das sorgfältigste zu studieren, war mein Vorsatz gewesen und erst darauf, endlich, nach diesem gründlichen, dem Gegenstand angemessenen Studium, genau am siebenundzwanzigsten Jänner um vier Uhr frühdiese meine, wie ich glaubte, alles bisher von mir die sogenannte Musikwissenschaft betreffende von mir aufgeschriebene Veröffentlichte sowie Nichtveröffentlichte weit zurück- und unter sich lassende, schon seit zehn Jahren geplante, aber immer wieder nicht zustande gekommene Arbeit angehen zu können nach der für den Sechsundzwanzigsten bestimmten Abreise meiner Schwester, deren wochenlange Anwesenheit in Peiskam selbst den geringsten Gedanken an eine Inangriffnahme meiner Arbeit über Mendelssohn Bartholdy in seinen Ansätzen sogleich zunichte gemacht hatte.'"
So beginnt Thomas Bernhards grandioser Roman Beton. In Wien Meidling wurde Beton in letzter Zeit weniger literarisch interpretiert, hatte aber trotzdem europaweit Besprechungen in den Medien. Eine Inangriffnahme der Arbeit hatte dort andere Folgen als bei Thomas Bernhard.
KVDP unter Public Domain
Was den Baustoff Beton auszeichnet und worauf man bei der Verarbeitung achten muss, darüber sprechen Martin Puntigam und Univ.-Lekt. Werner Gruber.
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