Erstellt am: 15. 7. 2011 - 16:46 Uhr
Affe Maria
- Affe Maria im FM4 Soundpark
Sabine Brauner
Schubladen und Einseitigkeit sind eben einfach nur fad. Am besten, man klaubt sich einfach aus allem das beste heraus und bastelt sich die Welt, wie es einem gefällt.
Wir mögen Beyoncé, die Beatles und die Battles gleichzeitig. Wir haben als Kinder Klavier und Blöckflöte gelernt und finden nun, Chillwave ist schon wieder ziemlich vorbei. Und wir ziehen aus unseren kleinen Kuhdörfern weg, um auf irgendwelchen Unis in der Welt zu studieren (und um ordentlich zu feiern!). Und einen jungen Herren namens Daniel Karelly verschlug es eben vor ein paar Jahren vom obersteirischen 8000-Seelen-Kaff Trofaiach in die Niederlande, um dort auf der Kunsthochschule Jazzschlagzeug zu studieren und nebenbei seine Liebe zu Drumbeats auch des Nächtens am Computer unter dem Pseudonym Affe Maria zu pflegen, um darauf harsche, ausufernde Dubstep Beats präzise zusammen zu flicken.
Daniel Karelly
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Jede Soundpark Band des Monats erhält einen Zehnstundenblock des Wiener Tonstudio- /Proberaum- /Musikverleih- Komplex
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Die Leidenschaft für Dubstep ist bei Daniel eine noch recht junge: Erst vor knapp einem Jahr stolperte er im Netz über diverse Videos und Mixtapes auf Dubstep. Zwar war das jetzt nicht unbedingt eine komplett neue Welt und Daniel hat davor auch nicht nur angestaubte Jazzbeats an den Drums gepaukt - sondern auch schon in einigen Bands mit metal'schen Beigeschmack und Drum 'n' Bass-Background mitmusiziert - aber die Energie von Dubstep und das spezielle Sounddesign haben ihn sofort auf eine eigene, ganz besondere Art fasziniert. Selber solche Beats zu produzieren erschien ihm von Anfang an die einzige Option für die weitere musikalische Laufbahn zu sein:
„Es hat sich einfach richtig und befreiend angefühlt, selber Dubstep zu machen. Vor allem deshalb, um auch nicht mehr in Bands spielen zu müssen. Das soziale Konstrukt einer Band ist eben unglaublich kompliziert und so richtig hat das mit anderen Musikern und mir nie hingehauen“.
Daniel hatte irgendwann keine Lust mehr darauf, das Fundament für die Emotionen anderer zu legen. Es kann nämlich etwas schwer frustrierendes an sich haben, als Schlagzeuger stets nur in der Rolle des ausführenden und unterstützenden Taktschlägers verhaftet zu sein, während sich vorne auf der Bühne die Rampensäue auf dem Boden herumwälzen dürfen.
Mittlerweile haben sich Tracks seines Soloprojekts Affe Maria, wie etwa „Die Sonne geht auf“ (das fast ein wenig an Peter Fox erinnert – aber er ist es nicht, hier singt der Meister höchpersönlich), dank digitaler Distributionsmöglichkeiten schon zu kleinen Hits entwickelt. Und Affe Maria ist mittlerweile auf dem Holländischen Label MWM Recordings gelandet. Vor kurzem hat er seine erste EP auch auf dem amerikanischen Label Betamorph Recordings untergebracht.
Es versteht sich von selbst, dass Daniel nun nach größeren Möglichkeiten Ausschau hält, anstatt nur auf der Uni Notenblätter zu wälzen. Wenn er also gerade wieder einmal die Uni schwänzt, remixt er zum Beispiel Tracks für Unikollegin Kassandra P., die nicht nur ebenfalls in Arnheim Musik studiert, sondern sonst auch Teil der Berliner Elektropop-Kombo
I'm not a Band ist.
Fabriziert wird der Sound dank Laptop überall – im provisorischen Studio zuhause als auch unterwegs. Wenig später landen sie im Netz. Übrigens hat Affe Maria kein Problem damit, seine Tracks mit einer Portion Idealismus einfach so zu verschenken - über Facebook und diverse Blogs kann man sich seine Musik downloaden. ("Raus mit dem Schei-, es ist doch was Schönes etwas geschenkt zu bekommen!")
Live erleben kann man Affe Maria hoffentlich demnächst, Termine bitte selber z.B. auf
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artist | song | |
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Affe Maria | Run | |
Robokop feat. Affe Maria | Turn Up the Bass | |
Affe Maria feat. 12 Gauge | Ass the World Goes Down | |
Crim & Partison (Affe Maria Remix) | Iron Bee | |
Affe Maria feat. Jan Matiz | Let the Quest Begin | |
Filth Collins (Affe Maria Remix) | Get Out | |
I' m not a Band (Affe Maria Remix) | Trainthoughts |