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Roland Gratzer

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22. 6. 2011 - 06:00

Kleine Gitarrenkunde: Family Bands

Hannes Duscher und ich auf den Spuren der einzig echten Familienbands: Den Jacksons und der Kelly Family.

Nur zur Info: Bei uns bleiben Sie mit drei Fleck definitiv sitzen. Hier das gesammelte Curriculum: Kleine Gitarrenkunde

Arcade Fire spielen in Wiesen und stellen damit sogar das Donauinselfest ein wenig in den kanadischen Indie-Schatten. Die sind nämlich nicht mehr irgendwer. Auch, wenn nach dem heuer gewonnenen Grammy der Hauptsatz aller Twitter-Kommentare war: "Who the hell is Arcade Fire"? Wer das immer noch nicht weiß: One Song a Day-Gott Jonathan Mann hat das in einem wunderschönen Lied zusammengefasst. Wem selbst das nicht weiterhilft, sollte sich besser nicht mehr auf die Straße trauen.

Eines sind sie bestimmt: Eine große Familie. Nicht nur symbolisch, sondern auch in echt. Zwei sind Brüder, einer davon mit einer anderen aus der Band verheiratet. Familie und Business sollten eigentlich ja nicht vermischt werden. Beim Geld hört sich bekanntlich die Freundschaft auf. Aber im Pop-Business sind seit Jahrzehnten immer wieder Verwandtschaftsgrade unterschiedlichen Ausmaßes anzutreffen. Aber aufgepasst! Viele, die auf den Blick verwandt scheinen, sind es gar nicht. Die Ramones zum Beispiel. Nicht verwandt. Oder die Blues Brothers. Auch nicht verwandt. Heiraten und Scheiden lassen gilt irgendwie auch nicht. Sorry, ABBA.

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Wir sind eine Familienband und wollen dich adoptieren. Ja, dich!

Zwei von den "echten", also den Blutsverwandtschafts-Bands, unterziehen wir jetzt mal einer genaueren Betrachtung. Ganz vorne mit dabei ist natürlich der Jackson-Clan. Michael kennen wir alle, Jermaine seit diesem Tribute-Dings auch. Tito, weil er so einen lässigen Namen hat und vielleicht auch noch den Walter.

Richten wir unser Augenmerk jetzt auf die Nummer "Can you feel it" von den Jackson 5. Neben ordentlich Soul und Groove brauchen wir nur drei Akkorde: E-Dur, C-Dur, D-Dur. Kapotaster auf den zweiten Bund und los geht's. Die gesangliche Aufteilung eignet sich (wie eh immer) perfekt für zwei Personen. Eine Person singt die Lead-Vocals, die andere klatscht, singt im Chor mit und haut bisweilen einen fetten Bläsersatz rein. Je nach persönlichem Ermessen.

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Die bösen Brüder kurz vor dem Musik-Sakrileg.

Stichwort "Familien-Bands" und die Angstperlen werden größer. Denn da kann dann wirklich nur mehr eine kommen. Ein Musikantenstadl-Folk-Phänomen mit einer gendermäßig schwer zu unterscheidenden Kinderschar. Ein Fremdschäm-Bühnendrama zwischen Tourbus und Jugendamt. Und trotzdem eines der großen Musikphänomene der 90er: Ja, es ist natürlich die Kelly Family.

"An Angel" hieß ihr großer Hit. Und wie es der Gitarrenkunde-Teufel so will, hat dieses Lied fast die gleichen Akkorde wie "How does it feel" von Bob Dylan. Sie ahnen ein Sakrileg? Richtig geraten! Die Selbstanzeige liegt bereits bei der Indie-Polizei, owa mei. Wir brauchen: C, D-Moll, G-Dur, A-Moll. F-Dur. (A-Moll kommt übrigens nicht bei Dylan vor, aber so kleinkariert wollen wir auch nicht sein. Richtig singen muss man dabei natürlich nicht und selbst Saiten-Stimmen ist überbewertet. It's just all about the attitude. Und so klingt's:

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