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Christian Lehner Berlin

Pop, Politik und das olle Leben

17. 6. 2011 - 21:32

Benshing Through America

Mit einer der hoffnungsfrohsten Bands aus Austria beim Improv-Video-Shoot in Brooklyn.

Ja? Das geht? Einfach so? Einfach so! Talent, Talent, Talent, klar, OK, muss sein. Esprit, Leidenschaft und Nachdruck auch. Aber fragen, also einfach fragen, kann ebenfalls so manche Tür öffnen – und sei es ein altes, verrostetes Tor zu einem Ramschladen, der sich als Paradies für spinnerte Ideen erweisen sollte. Bensh, die Band aus Überall (Innsbruck/UK/Japan/Berlin/Oderso) hat sich beim New York-Stopp ihrer Minitour durch Nordamerika wohl nicht zufällig nach Williamsburg verirrt, ist dann aber doch eher unbeabsichtigt auf eine Location für einen Improv-Video-Shoot gestoßen.

Portraits von Sion Trefor, Bensh und seinem Bruder Sevo

David Payr

Bensh: Sion Trefor, Benjamin Zsolt-Zombori und Sevo Zombori

Der Meeker Avenue Flea-Market liegt im Dreieck zwischen der Stadtautobahn BQE, dem südöstlichen Rand des McCarren Parks, verlotterten Warehouses und aufstrebenden Condo-Buildings. Vielen Schnösel-Hipsters ist der Flohmarkt ein Greuel; dabei sollte es doch nachvollziehbar sein, wenn ein Gebrauchtwarenhandel etwas alt und abgestanden riecht. Frank, der Mann mit Bart, Vintage-Brooklyn-Biker-Cap und kanadischer Freundlichkeit trotz Stanley Cup Debakels arbeitet in diesem riesen Trödelladen und hat den Dreh organisiert, nachdem Bensh ihn einfach, ja ganz einfach gefragt haben, sich dort austoben zu dürfen. Die Band bedankt sich mit einer Frank-Cameo im Clip und bringen ihre Point & Shoot-Kameras in Stellung. Dargeboten wird das superkrautige "Juice" ein heimlicher und viel gewünschter Hit aus dem Debütalbum Clues.

Das Cover vom Debutalbum "Clues"

Bensh

Vor zwei Tagen haben Bensh das Pianos an der Lower East Side bespielt, obwohl sie den Gig beinahe versäumt hätten („Wir haben den Rush-Hour-Verkehr in Midtown wohl doch etwas unterschätzt“). Am Freitag ist es dann per Road-Trip weiter nach Toronto zum North By Northeast Festival gegangen, wo Bensh zwei Gigs spielen werden. Im Pianos waren übrigens sogar Leute da, was bei relativer Unbekanntheit und der hohen Konkurrenzdichte in New York alles andere als selbstverständlich ist. Viel wichtiger aber: das Publikum ist bis zum Schluss geblieben, was Kenner der Bensh-Musik nicht weiter verwundern dürfte. Frank, der Mann vom Flea, war ebenfalls begeistert. Jetzt ist er im Video. Sharing, das geht erstaunlicherweise auch analog ... Und es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass sich New York und diese Ausnahmeformation gut verstanden haben.

Bensh In America

Christian Lehner

Bensh In America

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Benjamin Zsolt-Zombori

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