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12. 6. 2011 - 15:47

Nova Rock 2011: Tag 2

Kondition aufbringen, denn es kommen Danzig, Cavalera Conspiracy, Korn und Volbeat.

Nova Rock Festival 2011

Der zweite Tag des Nova Rock 2011 bricht an und den einen oder anderen sind die Nachwirkungen des Vortages durchaus anzusehen. Trotzdem heißt es heute Kondition aufbringen, denn auf der Blue Stage sind heute Bands wie Danzig, Cavalera Conspiracy, Korn und Volbeat angesagt.

Um Kraft für den kommenden Abend zu tanken, suchen sich die Festivalbesucherinnen und -besucher teilweise recht unkonventionelle Plätze aus.

Selbstverständlich geht es auf diesem Festival auch immer noch um Musik und eine absolute Empfehlung muss hier sogleich ausgesprochen werden.

Blood Command

Kaum ignorieren konnte man die erste Band auf der Blue Stage: bereits um 13.00 lehrte uns eine weibliche Stimme in kreischender Weise das Fürchten und sorgte damit für zahlreiche Aufmerksamkeit der zuvor noch eher müde wirkenden Besucher. Blood Command, eine erst seit drei Jahren existierende norwegische Band mit einer Frontfrau, die Candace Kucsulain von Walls of Jericho im Grunzen um nichts nachsteht und die dünne weibliche Musikerquote am heutigen Tag anhebt. In jedem Fall ein heißer Tipp, der mit Clubshow vermutlich noch mehr beeindrucken kann. Im November dieses Jahres ist diese Band mit Albumerstling im Gepäck unterwegs!

Noch mehr Wahnsinn mit dem Nebenprojekt von Adam D

Das ist schon ein wenig allerhand, wenn da sowas wie eine Metalcore-Allstar Band auftritt. Niemand geringerer als Adam Dutkiewicz von Killswitch Engage und Jesse Leach von The Empire Shall Fall enterten da um 16 Uhr 50 die Blue Stage des Nova Rock. Nebenbei erwähnt versammeln sich auf dieser Bühne heute die interessanteren Bands für Frau Hofer sowie die Herren Pfister und Holzmann.

Times Of Grace bezeichnen sich ja selbst als Metalcore Duo und wissen dem Publikum durchaus zu gefallen. Auf der Bühne werken die beiden Herren selbstverständlich nicht nur zu zweit, sondern erhalten Unterstützung von Joel Stroetzel (Git. bei Killswitch Engage), Daniel Struble (Ex-Bassist von Five Pointe O) und Dan Gluszak (Ex-Schlagzeuger von Envy on the Coast). Sie klingen allerdings eben schon sehr nach Killswitch mit nicht ganz so eingängigen Melodien und einem Sänger, der eben nicht einen so breiten Stimmumfang besitzt wie Howard Jones, der zwischen Oper und Hardcore wohl so ziemlich alles locker beherrscht.

Unterm Strich kann man sagen, das Set war solide, das letzte Quäntchen Wahnsinn und Genialität der Hauptband von Adam D fehlt allerdings. Entsprechend verhalten waren daher vielleicht auch die Reaktionen des Publikums.

Danzig, die simple Kampfmaschine

Die verbliebene siamesiche Zwillingsband von Type O Negative hat zu Beginn ihrer Karriere ein paar wirklich feine Metal-Momente geschaffen. In letzter Zeit leidet Glenn Danzig mit seiner Band allerdings an einer chronischen Schablonenhaftigkeit. Das muss nichts Schlimmes sein, aber im Falle von Danzig fallen die neuen Variationen einfach unleidenschaftlich aus. Live ist der Goth-Metal-Apparat aber immer noch gut geölt und beschert dem Nova Rock ein dunkles Hit-Donnerwetter und nach einem Tag unter greller Sonne und Staub in Augen und Unterwäsche braucht man simple Kampfmaschinen. Nebenbei bemerkt könnte Herrn Danzig mal jemand erzählen, dass das Nova Rock nicht in Wien stattfindet, auch wenn er nicht der erste Künstler ist, der das annimmt.

Dominique Hammer

Der zweite Tag des Nova Rock, er war sehr gut. Über Clutch, Cavalera Conspiracy, Korn und Volbeat wird noch an anderer Stelle berichtet werden.