Erstellt am: 25. 5. 2011 - 11:06 Uhr
Haut doch endlich ab!
Man muss es ja schon mal geradeheraus sagen, so nützlich Smartphones mitunter sein können, manchmal sind sie das, was auch gerne als "pain in the ass" bezeichnet wird. Ausnahmsweise meine ich hier einmal nicht jene manchmal mir in der U-Bahn gegenübersitzenden Wastln, die ihr halbes Privatleben durch den gesamten Waggon plärren müssen, damit man nach spätestens drei Stationen auch ganz genau über Dinge informiert ist, die man wirklich nicht wissen will. Selbst bei näheren Bekannten ist man mitunter nicht davor gefeit, plötzlich einer völlig von der Umwelt abgeschnittenen Person gegenüber zu sitzen, denn plötzlich ist Facebook oder irgend ein E-Mail wichtiger als alles andere.
Nein, wovon ich rede ist jener Smartphone-Virus, der sich in den letzten Jahren auf Konzerten schleichend verbreitet hat, mittlerweile aber so massiv auftritt, dass es einem den Auftritt einer lässigen Band schon fast mehr vermiest als diverse Rucksackträger, die mit ihrem gesamten darin eingepackten Gelumps vor der Nase stehen und nicht wahrnehmen, dass sie nun physisch entsprechend mehr Platz einnehmen. Normalerweise würde mich das nicht einmal stören, würde sich besagter Rucksack nicht gerade in meine Bauchhöhle pressen. Meist empfehle ich einer solchen Person, den lustigen Wandertag doch anderswo abzuhalten. Am besten vielleicht draußen vor der Tür.
![© FM4 Handyleuchtgewitter auf Konzert.](../../v2static/storyimages/site/fm4/20110521/handys_body.jpg)
FM4
Vor der Tür bleiben sollte aber endlich auch mal diese elendige Armada an Hobbyfotografen und Video"künstlern", die auf Konzerten nichts Besseres zu tun haben, als einem mit ihren kleinen leuchtenden Monitoren auf die Nerven zu gehen. Bestes Negativbeispiel war jener Herr, der letztens beim Konzert von Melissa auf der Maur in der ersten Reihe stehend sich nicht zu blöd war, ihr alle paar Minuten sein Handy geradezu vor die Nase zu halten und immer wieder das gleiche Bild von ihr zu machen.
Würde das Ergebnis das alles wenigstens noch rechtfertigen, könnte man das ja vielleicht noch halbwegs nachvollziehen. Die nachfolgenden drei typischen Beispiele "grandioser" Konzertaufnahmen spotten allerdings jeder Beschreibung. Wer es schafft auch nur eines dieser Videos bis zum Ende inkl. eingeschaltetem "Ton" durchzuhalten, darf sich entweder als ziemlich "tough" betrachten oder muss zum Ohrenarzt.
Illdisposed? Ah eh.
Lamb Of God? Wer weiß.
Volbeat? Vielleicht.
Ein Appell an Sie, liebe Videokünstlerinnen und - künstler
Wenn Sie die Welt schon mit einem solchen Schrott belästigen müssen, bei dem man die agierende Band vielleicht mit viel Fantasie und Kenntnis der kompletten Discographie erkennt, absolvieren Sie Ihre Übungsstunden doch bitte wenigstens in Bereichen, wo Sie Ihren Mitmenschen mit Ihren in der Luft herumtanzenden Handys, Smartphones und sonstigem Getier nicht unsagbar auf die Nerven gehen.