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Elisabeth Gollackner

Subjektivitäten, Identitäten und andere feine Unterschiede.

12. 5. 2011 - 13:52

Oh! Phallusophie

Spargel, Spritzer, Maibaumtanz.

Oh! - Irritationen im Alltag

Der Frühling und der Phallus - ein Paar, das sich jedes Jahr wieder freudestrahlend um den Hals fällt. Und was dem Pöbel sein Maibaum, ist dem Promi sein Spargel. Dicke Diven wedeln freudestrahlend mit der erdigen Ausbeute des Marchfelds vor ihrem Balkon; adelige Schiefaugen posieren mit dem bleichen Stengel, dass die Gay Community ihre Freude hat; und kein Dorf süd-östlich von Wien, wo nicht kirchturmhohe Strohballen-Männchen die Straße blockieren, mit einem schnörkeligen "FRISCHER SPARGEL" über den Trachtenwanst geschrieben.

Dass Spargel in weiterer Folge stinkt wie Sau, das erwähnt wieder mal niemand.

Comicstil; jemand denkt an Spargel.

elisabeth gollackner, fm4

"Ich dachte ja bis vor kurzem", meint einer meiner beiden bärtigen Begleiter, "dass ich dagegen immun bin." Dass ihm ein gewisses Spargel-Gen fehlen würde, weswegen er gewisse Spargel-Teile nicht aufsplitten könne und seine Pisse deshalb nach einer Portion Spargel genauso rieche wie sonst auch immer.
"Leider musste ich vor zwei Jahren feststellen, dass ich nur ein Spargel-Spätzünder bin." Auch er inzwischen also ein ganz normaler Mensch: Geile Gaudi mit olfaktorischen Spätfolgen.

Und während ich grad anmerken möchte, dass das jetzt vielleicht ein bisschen mehr Info als gewünscht war, sinniert der andere Bärtige: "Das eigentliche Phallussymbol in Österreich ist doch die Knacker. Weniger Symbolik, mehr Mimesis."

Jetzt aber echt: Zu viel Zusatzinformation, meine Herren. Wir wollten doch nur Essen gehen.