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Elisabeth Gollackner

Subjektivitäten, Identitäten und andere feine Unterschiede.

20. 5. 2011 - 14:15

Oh! Arsch/Gesicht

Körper, Körper, Körper. Willkommen zurück.

Oh! - Irritationen im Alltag

Das wahre Alter einer Frau erkennt man an den Fersen.
Sagt ihre Oma.
Plattgewalzten Hornhaut-Stampfern nimmt man die 17 einfach nicht mehr ab, egal, wie viel am Rest des Wohlstandsleibes abgesaugt und angehoben wurde.

Der körperfixierte Konkurrenzreflex, der dieser Tage aus seinem wollpulliweichen Winterschlaf erwacht, freut sich natürlich über lebensweise Plattheiten dieser Art, vor allem dann, wenn der strenge Blick übers eigene Gewabere streift. Wunderbar tröstend sei in diesem Zusammenhang auch Omas Lehre der ausgleichenden Gerechtigkeit, sagt sie. Quasi das Yin Yang abendländischer Neid-Kultur: nämlich, dass im Leben einer jeden Frau die Zeit käme, wo sie sich entscheiden müsse - Arsch oder Gesicht.

Comicstil; jemand denkt an einen Hintern.

elisabeth gollackner, fm4

Soll heißen: Wer sich den Arsch klein und drall hungert, wird ab einem gewissen Alter mit strengen, ausgezehrten Gesichtszügen leben müssen (ein triftiger Scheidungsgrund, wie wir seit Guy Ritchie wissen). Und wer sich den strahlenden, gut aufgepäppelten Teint oberhalb des Halses behalten will, muss das mit einem fetten Hinterteil bezahlen. So einfach, so gerecht.

Oma habe sich eindeutig fürs Gesicht entschieden.
Nur der Opa, sagt sie, der hat das nie kapiert. Dem konnte man beim besten Willen nicht erklären, welche Nachteile die Version "fesches G'sicht / dicker Arsch" haben könnte.