Erstellt am: 3. 5. 2011 - 10:39 Uhr
Zwei Jahre ÖH-Politik
Auszüge aus diesem Text stammen aus Alex Wagners Porträt von Sigrid Maurer, eine der Menschen 2010 im FM4-Jahrbuch
Überblick Unipolitik:
fm4.orf.at/uni
Am 29.6.2009 konnte sich Sigrid Maurer im vierten Wahlgang als neue ÖH-Vorsitzende durchsetzen. Gemeinsam mit der GRAS, dem VSSTÖ und der FEST, der Fraktion engagierter StudentInnen, führt sie fortan die ÖH-Exekutive. Was dabei in den kommenden zwei Jahren auf sie zu kommen wird, hat sie zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch nicht geahnt:
Obwohl sie zumindest anfänglich nie Gesicht der #unibrennt-Bewegung war, unterstützte sie sie immer aktiv. Gegen Johannes Hahns E-voting-System wehrte sie sich genauso wie gegen die Wiedereinführung von Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen. Als Johannes Hahn als Wissenschaftsminister abdankte und sich als EU-Kommissar aus der Schusslinie zog, standen die Zeichen zunächst positiv. Mit Beatrix Karl als neue Wissenschaftsministerin wurde das Gesprächsklima deutlich besser. Sogar einige Kooperationen zwischen ÖH und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung konnte Sigrid Maurer öffentlich verkünden, wie zum Beispiel die Einführung der Studienberatung.
ÖH
Doch die Bedingungen für Studierende verschlechtern sich zunehmend. Beatrix Karl hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie die Studiengebühren wieder einführen möchte. Im Herbst 2010 dann eine neue Keule: Mit der Kürzung des Anspruchs auf Familienbeihilfe auf 24 Jahre im neuen Haushaltsbudget und der geplanten Universitätsgesetznovelle, die die Möglichkeit der flächendeckenden Einführung von Zugangsbeschränkungen für alle Studienfächer ermöglicht, musste Sigrid Maurer kurz vor Weihnachten einige herbe Dämpfer einstecken. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, besetzte die SPÖ-Parteizentrale, um diese davon zu überzeugen, der UG-Novelle nicht zuzustimmen, und kämpft für den Erhalt des freien Hochschulzugangs. Das alles zehrt an ihren Kräften.
Sigrid Maurer hat als ÖH-Vorsitzende für zwei Jahre ihr Privatleben an den Nagel gehängt. Oftmals arbeitet sie mehr als 60 Stunden in der Woche für die ÖH, wie eine "Managerin, auch wenn sie nicht wie eine Managerin bezahlt wird", wie ihre Sekretärin verrät. Rund 400 Euro Aufwandsentschädigung erhält Sigrid Maurer als ÖH-Vorsitzende monatlich, von der sie neben einer kleinen Unterstützung aus dem Sozialtopf ihrer Fraktion ihr Leben finanzieren muss. Kein Wunder, dass man als ÖH-Vorsitzende viel Leidenschaft und Idealismus mitbringen muss. Ihr Studium der Politikwissenschaft und Volkswirtschaft bleibt dabei auf der Strecke.
Am 3. Mai 2011, war Sigrid Maurer gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Thomas Wallerberger, in Connected (15-19) zu Gast, um über die vergangenen zwei Jahre Bilanz zu ziehen.
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