Erstellt am: 24. 4. 2011 - 05:35 Uhr

"Der Club der alten Herren"

Eva Jantschitsch lädt in ein Gästezimmer mit "deutschsprachiger Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau" und freut sich auf Wortlaut: "Es ist ja auch Gehirnfutter, wenn es gute Texte sind."

Gemeinsamkeiten zwischen den Olympischen Spielen und Eva Jantschitsch aka Gustav erschließen sich auf den ersten Blick kaum. Der Wettbewerb als solcher ist nicht das ihre. Im Schikurs gab es ein "Wettrennen, wer zuerst den Hügel drunten ist" und sie sei so oft gefallen, dass sie Letzte war und habe trotzdem eine Urkunde erhalten, lacht Gustav. Seither habe sie den Glauben an Wettbewerbe verloren.

Wortlaut 2011

fm4

Alle Infos unter fm4.orf.at/wortlaut.

Dennoch freut sie sich auf ihre Tätigkeit in der Jury von Wortlaut. "Ich lese gerne und viel - insofern bin ich gespannt auf die ganzen frischen Texte. Es ist ja auch Gehirnfutter, wenn es gute Texte sind." Mit Zirkus verbindet sie einen Besuch bei einem solchen, "ziemlich abgefuckten", als 13-Jährige mit ihrer Cousine und ihrem Cousin in Graz: "Wo die Tiere nicht Elefanten waren, sondern Gänse und kleine Schweinchen. Und der Clown / Zauberer, also das war alles in einer Person - ich glaub es gab auch nur den einen Typen - der hat dann die Mütter auf die Bühne geholt, um ihnen den BH aus ihrer Kleidung raus zu zaubern." Das sei ihre Assoziation zu Zirkus und das letzte Mal, dass sie im Zirkus war, meint sie knapp, um dann lachend zu ergänzen: "So sammelt man Geschichten."

Thomas Degen

Momentan arbeitet Eva Jantschitsch an einem Projekt für die Salzburger Festspiele - ein Liederabend zu Faust. Der trägt den schönen Titel "Unterhaltungsmusik zur Suche nach Erkenntnis". Ein Kompositionsauftrag, mit dem sie wohl noch bis August beschäftigt sein wird.

Daneben gibt es "einige spannende Projekte" und Ende April, Anfang Mai eine kleine Tournee mit alten Hits und (Obacht!) auch neuen. Und hier nähern wir uns der Gemeinsamkeit mit der Olympischen Spiele. Denn die finden alle vier Jahre statt. Und alle vier Jahre bringt Gustav ein neues Album heraus ("Rettet die Wale" 2004; "Verlass die Stadt" 2008). Bis jetzt hat Gustav für dieses Album immerhin etwas: "Die Lust am Komponieren." Das sammle sich jetzt so langsam, sie lasse sich da immer relativ lange Zeit, um über die Themen klar zu werden, die sie behandeln will, erklärt Eva Jantschitsch.

Denn selbst wenn ihre Alben sehr unterschiedlich sind, gibt es innerhalb des Formats trotzdem ein Grundthema, das sie behandelt und das würde sich gerade langsam herauskristallisieren.

Gästezimmer mit Eva Jantschitsch

Willkommen im "Club der alten Herren". So nennt Eva Jantschitsch ihr heutiges Gästezimmer, in dem sie nur deutschsprachige Nummern von Kollegen, hauptsächlich Männern, spielen will. Deutschsprachige Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau. Unter anderem mit den Sternen, bei denen sie bei der "Räuber und Gedärm"-Tour ihr "Rock’n‘Roll Praktikum absolvieren durfte" - als Vorband in Deutschland. Und zuvor erzäht sie Zita Bereuter, was Gustav so in letzter Zeit gemacht hat.