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Burstup

Physische Welt, virtuelle Realität. Politik und Kultur.

8. 4. 2011 - 17:03

Galaxy On Fire 2

Das Spielgenre der Space-Sim erobert Mobiltelefon und Tablet.

Im Jahr 1984 veröffentlichte der Game-Designer David Braben sein Computerspiel Elite. Es war eine Mischung aus Weltraum-Flugsimulator und Wirtschaftssimulation. Für manche Ludologen gilt Elite heute als eines der wichtigsten 100 Computerspiele der Geschichte: Es war der Grundstein für das Genre des Space Flight Simulator Game, umgangssprachlich "Space-Sim" genannt. Das sehr komplexe Spielgenre ist vor allem bei Science-Fiction-Fans beliebt und wurde in den vergangenen Jahrzehnten fast ausschließlich für PCs produziert. Jetzt gibt es das erste Mal eine Space-Sim, die plattformübergreifend für Apples iOS, für Android OS, für Sonys Playstation-Handy Xperia und für Nokia-Smartphones mit dem Maemo-Betriebssystem erscheint. "Galaxy On Fire 2" stammt, wie viele Space-Sims der letzten Jahre, aus Deutschland: Entwickler ist das Hamburger Games-Studio Fishlabs.

Fishlabs

Galaxy On Fire 2 auf dem iPad

Es ist die Geschichte vom einsamen Cowboy: Frei wie ein Vogel, eine Figur vom Schlag eines Han Solo. Er lebt im großen, weiten Weltraum mit Tausenden Sonnensystemen. Dieses fast schon archetypische Setting ist eine meiner Bubenfantasien - und das Medium Computerspiel wird dem Traum besser gerecht, als Romane oder Filme das je konnten. "Galaxy on Fire 2" beginnt mit einem Unfall: Der Spieler wird durch einen defekten Hyperraumantrieb um 35 Jahre in die Zukunft und ins Unbekannte geschleudert.

Fishlabs

Galaxy On Fire 2 auf dem iPhone

Genretypisches Gameplay führt ins Spiel ein: Man verdient seine erstes Geld mit Bergbau auf Asteroiden. Weltraumpiraten greifen an. Auf Raumstationen kann man mit Waren handeln und man trifft andere Bewohner der Milchstraße. Die Alien-Charaktere sind das liebenswerteste am Spiel: Der etwas geldgierige Minenarbeiter Gunan, der mit deutschem Akzent sprechende Captain Bernard, oder der interstellare Drogendealer MktBkt.

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Der Spieler kann selbst mit Drogen oder anderen illegalen Waren handeln, wieder durchaus typisch: Schmuggel, Piraterie oder eine Karriere auf Seite des Gesetzes gehören zur Freiheit des Spiels, die allerdings ihre Grenzen hat, wenn man der Geschichte folgt. Die Handlung aber kann jederzeit ignoriert werden, um irgendetwas anderes zu tun. Dieses heute "Sandbox" genannte Spielprinzip hat in den letzten Jahren vor allem dank der Gangster-Serie "Grand Theft Auto" eine Blütezeit erlebt – die tatsächlichen Vorreiter sind aber eben Elite und die Space-Sim.

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Obwohl "Galaxy on Fire 2" den bekannten Rezepten folgt: Die angenehme Ambient-Musik, die vielen Details und die für Smartphone- und Tablet-Technolgie erstaunliche 3D-Grafik faszinieren. Realistisch wird der Weltraum allerdings nicht dargestellt: Vor allem die Entfernungen zwischen Planeten innerhalb eines Sonnensystems wirken zu klein, hier wurde mehr auf Schönheit und Spielbarkeit geachtet. Andere Space-Sims bieten astrophysikalisch korrekte Details, "Galaxy on Fire 2" dafür viel Charme.