Erstellt am: 27. 3. 2011 - 13:28 Uhr
Song Zum Sonntag: Rainbow Arabia
"Während dich Idioten verprügeln, während dich Scharfzüngigere kritisieren, bin ich immer noch bei dir, du bist ein Lügner und deine Lügen sind herausgekommen, aber ich weiß, dass ich einsam sein werde ohne dich und warte auf dich" ... das wars. Ich wollte dich nicht verlassen, du bist ein Lügner und so mußte ich es tun ... aber ich werde da sein und auf dich warten.
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Rainbow Arabia sind die Band des Keyboarders der L.A. Dub-Punk Band Future Pigeon (und Vince Clarke Lookalike), Danny Preston, und seiner Frau, Tiffany Preston.
Sie sind Fans des bei uns weitgehend unbekannten, (ausgerechtnet) in Seattle ansässigen, elitären Weltmusik Labels Sublime Frequencies, sie waren befreundet mit Eliott Smith und auf Tour mit Gang Gang Dance und Mogwai. Der US Indie-Meinungsführer Pitchfork hasst sie und Mike Ink glaubt an sie. Sie durften nämlich, neben Labelkollegen wie The Field oder den Foals, soeben ihre Debut CD "Boys and Diamonds" auf dessen geschmackssicheren Label Kompakt veröffentlichen.
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Über Rainbow Arabia macht sich auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar in der Presse am Sonntag seine Gedanken.
Wiedermal kommen wir dem eigentlichen Kulturauftrag des Popkritikers, der Kaufempfehlung, nach: Die Nummer hat das Zeug zum Hit, obwohl/weil sie in jeder Hinsicht durchschnittlich ist. Rainbow Arabia erfüllen Achtziger Jahre Pop-Wünsche, die seit einiger Zeit kursieren und schon ein bißchen unhip geworden sind: Das kindische Casio Lick, der expressive Gesang, wie er schon bei Karen Dreier geliebt wird, der Bandname, der zugleich sexuelle Offenheit und geheimnisvolle Exotik evoziert, das stoischer Soundmann vs. expressive SängerIn - das Yazoo/ Associates/ Pet Shop Boys - Modell, das "ich tu was ich will"-Clown-Video. Und vor allem das zentrale, namensgebende Konzept hinter Rainbow Arabia, die Weltmusik-Einflüsse. Diese scheinen zwar derzeit ja nicht mal mehr Vampire Weekend oder Damon Albarn wirklich zu interessieren (und wenn, dann geht man lieber zu "echterem" wie M.I.A. oder Tinariwen). Aber diese "Ich verlasse dich und kann mich dabei nicht entscheiden" Nummer hat irgend etwas besonderes und könnte - obwohl Kritiker das hassen - der Sommerhit sein, der die Wartezeit bis zum echten Sommerhit verkürzt.