Erstellt am: 19. 3. 2011 - 14:10 Uhr
It's on when it's on
Schon im Vorfeld des Wängl Tängl bekommt man eine Ahnung davon, was es bedeutet, einen Snowboardcontest "from riders, for riders" und eben nicht primär für Zuschauer oder Medien zu machen. Auf dem Programmfolder ist kein fixer Contesttermin angegeben, sondern nur ein Zeitfenster, Mittwoch bis Freitag, an dem der Contest gefahren werden kann. "It's on when it's on". So sollen die Rider beste Bedingungen vorfinden, wenn sie sich über die Kicker werfen.

Mic Dragaschnig
Doch das Wetter meint es heuer nicht gut mit den Ästhetikern. Nachdem es über einen Monat fast trocken war, schlägt der Winter im März noch einmal zurück. Ausgerechnet für die drei Tage des Contest-Zeitfensters wird Regen und Schnee prognostizeirt. Sicherheitshalber wird deshalb das Zeitfenster um einen Tag ausgedehnt - nach vorne - und am Dienstag wird im Penken Park Qualifikation gefahren.
Friends riding together
Der Wängl Tängl unterscheidet sich von herkömmlichen Snowboard-Veranstaltungen auch dadurch, dass er im Gang-Jam Format ausgetragen wird. Nicht einzelne Rider konkurrieren miteinander, sondern Dreier-Teams, die gleichzeitig den Park befahren. Das soll dem eigentlichen Snowboarden näher kommen, zumindest wenn es nach dem legendären Troubleshooter der Ästhetiker, Drew Stevenson geht: "Every time I go snowboarding or skating, doing it by myself, if no one sees my trick - have I really done it? Now we're doing it together, the format is all about friends riding together and pulling of shit that is gonna take some coordination, but when you know how each other ride it actually gets pretty funny and pretty fast."

Simon Welebil
Doch auch wenn man weiß, wie die Teamkameraden fahren, kann sehr viel dabei schiefgehen, wenn drei Fahrer zugleich über einen Kicker springen, vor allem bei den Wetterbedingungen am Mittwoch, schlechte Sicht und böiger Wind. Drew lässt die Fahrer beim Ridersmeeting aber selber entscheiden, ob sie den Contest fahren wollen: "The weather forecast - shit. Followed by tomorrow - even more shit. Followed by the day after - guess what - shit with a lot of snow. Who would like to ride now?" Niemand.
Oldies but goodies
Sieger des Wängl Tängl 2011 werden so die Sieger der Qualifikation, "TeÄm 96", die Ästhetiker Rudi Kröll, Steve Gruber und Friedl Kolar. Mit dem Gesamtalter von 96 Jahren waren sie das erfahrenste Team beim Contest, was bei diesem Contest-Format eine große Rolle spielt, wie Rudi Kröll meint: "Wenn es ein Single-Event wäre, wären vielleicht Jüngere vorne dabei, weil sie einfach härtere Tricks machen, Double-Corks, die auch gefallen sind. Die Erfahrung beim Team Contest hat aber eine große Rolle gespielt und deswegen sind wir vorne." Beim Team-Contest müsse man sich auch fürs Team zurücknehmen können und keine Tricks probieren, die man nicht landen könne, präzisiert Steve Gruber noch.

Erwin Polanc
Die Snowboard-Action ist also schon am Mittwoch vorbei. Für Publikum und FotografInnen werden am Nachmittag noch Fotosessions gefahren, das war's dann aber auch. Am nächsten Tag gießt es in Mayrhofen bereits in Strömen und keiner will mehr rauf auf den Berg. Doch auch im Tal ist sportlich gesehen nicht mehr viel los, denn auch die Skateboardveranstaltungen sind am Mittwoch zu Ende gegangen, planmäßig.
Party Tängl
Die Rider waren nicht wirklich traurig darüber, dass sie nicht mehr zum Fahren gekommen sind. "The competition is over, but that's not a bad thing. There's three days left of the Wängl Tängl, and not only you can get drunk, all the fucking snowboarders can get wasted with you. Basically the Wängl Tängl is now the Party Tängl." Ein beat- und basslastiger Party Tängl, Open Air und in der Ästhetiker Main Event Hall, mit Acts wie Dorian Concept, The Clonius, The Ruff Pack, Edo G und Texta & SK Invitational Big Band als Highlight.
Simon Welebil